Apple: iPhone-Euphorie erreicht ihren Höhepunkt

Freitag, 21. September 2007 um 12:19

Nach Apple-Angaben konnte man innerhalb der ersten zwei Tage nachdem Marktdebüt 270.000 iPhones absetzen. Der Carrier AT&T aktivierte am 29. und 30. Juni 146.000 iPhones. Marktbeobachter hatten damit kalkuliert, dass Apple allein am ersten Verkaufswochenende mehr als 500.000 iPhones abgesetzt haben könnte.

Markt und Wettbewerb

Apple Inc sieht sich im immer härter werdenden Wettbewerb vor allem traditionellen Computerherstellern gegenüber. So gelten Dell, Acer, Hewlett-Packard, IBM und Microsoft als ernstzunehmende Konkurrenten für den Computerpionier aus Kalifornien.

Während Apple mit seinen Modellen nicht den Massenmarkt anvisiert, setzt die Konkurrenz in Form von Dell von Anfang an auf den Direktvertrieb und erschwingliche Computergeräte für den privaten Verbraucher. Zuletzt wagte Apple allerdings mit seinem Mac Mini den Vorstoß in den Massenmarkt, wobei Apple einen Wechsel auf Intel-Chips vollzog.

Mit einem Marktanteil von rund fünf Prozent am PC-Markt spielt die einstige Computergröße aus Cupertino weiterhin aber nur eine untergeordnete Rolle im Gegensatz zu HP und Dell.

Mit seinem weltweit führenden Online-Musikdienst iTunes will Apple neue Akzente setzen und sich gleichzeitig mit dem Musik-Player iPod mehr dem Markt für Unterhaltungselektronik zuwenden. In diesem Bereich sieht sich das Unternehmen mit einem Marktanteil von über 75 Prozent als Marktführer. In diesem Segment konkurriert das Unternehmen mit Napster, Sony, Roxio, Samsung, Creative Labs, SanDisk und OD2.

Auch Yahoo will sich durch die Übernahme von Musicmatch künftig im Markt für Musik-Downloads stärker engagieren. Auch Amazon und NBC sind inzwischen mit eigenen Download-Diensten am Markt präsent. Zudem hat Microsoft mit dem Musik-Player Zune ein Konkurrenzprodukt zu Apples iPod auf dem Markt gebracht.

Ausblick

Für das laufende Septemberquartal gibt sich Apple zurückhaltend und stellt einen Nettogewinn von 65 US-Cent je Aktie bei einem Umsatz von 5,7 Mrd. Dollar in Aussicht. Analysten rechnen für das laufende Quartal mit Einnahmen von 5,94 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 82 US-Cent je Aktie.

Für das laufende Fiskaljahr 2007, welches mit dem September endet, wird mit einem Jahresumsatz von 23,74 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 3,74 Dollar je Anteil gerechnet. Im nachfolgenden Fiskaljahr 2008 sollen die Erlöse dann auf 29,5 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 4,42 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Zuletzt wurden Apple-Anteile nachgebend bei rund 140 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 122 Mrd. Dollar für den US-Computerhersteller ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das anstehende Fiskaljahr 2008 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 32. Gleichzeitig wird Apple mit dem fünffachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Nach der Bekanntgabe für den Europa-Start des iPhones bleiben die RBC Capital Markets-Analysten bei ihrer „outperform“ Empfehlung für Apple-Anteile. Die Analysten rechnen dabei mit einem weiteren Kursanstieg auf 175 Dollar.

Auch bei der Investmentbank UBS bekräftigte man jüngst nochmals seine Kaufempfehlung für den Wert. Die UBS-Analysten hoben dabei ihr Kursziel für das Papier von 175 auf 182 Dollar an. Die jüngsten Channel-Checks suggerierten eine weiterhin hohe Nachfrage nach dem Musik-Player iPod, sowie nach Mac-Computern. Die Nachfrage nach dem iPhone habe nach der Preissenkung wieder angezogen, so die Analysten. Apple dürfte insbesondere im vierten Quartal mehr iPhones ausliefern, als erwartet, was zu höheren Zahlungen an den Carrier-Partner AT&T führen dürfte, heißt es. Die Analysten heben ihre Gewinnschätzungen für das nachfolgende Fiskaljahr 2008 von 4,35 auf 4,47 Dollar an.

Auch bei der Credit Suisse sieht man die Entwicklung bei Apple weiterhin positiv. Die Analysten bekräftigten nochmals ihr „outperform“ Rating, reduzieren aber die Gewinnschätzungen für das Fiskaljahr 2008 von 4,66 auf 4,50 Dollar je Aktie. Insbesondere die jüngste Preissenkung beim iPhone um 200 Dollar signalisiere, dass Apple hinter den internen Planungen im Hibnlick auf die Auslieferungszahlen zurücklag. Positiv dürfte sich hingegen die Einführung des iPod Touch auswirken, der noch im September im US-Handel verfügbar sein soll. Insgesamt halten die Analysten aber einen weiteren Kuranstieg auf bis zu 185 Dollar für möglich.

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Meldung gespeichert unter: Apple, Hintergrundberichte, Telekommunikation, Hardware

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