Amazon signalisiert das Ende des Pandemie-Booms, Gewinn und Margen schwinden, aber es gibt noch eine Überraschung

Amazon Aktie: Quartalsergebnis

Amazon.com Inc. (Nasdaq: AMZN) konnte den Nettoumsatz im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2021 im Vergleich zum Vorjahr noch um 15 Prozent auf 110,81 Mrd. US-Dollar erhöhen.

Damit wurde die ursprüngliche Prognose der E-Commerce- und Cloud Plattform erreicht. Die Wachstumsdynamik beim Umsatz ließ gegenüber dem Vorquartal mit einem Plus von 16 Prozent bzw. 113,08 Mrd. US-Dollar aber sequentiell erneut nach.

Der Umsatz im Bereich Net Product Sales stieg auf knapp 54,88 Mrd. US-Dollar (Vorjahr: 52,77 Mrd. US-Dollar). Hingegen konnte die Sparte Net Service Sales auf knapp 55,94 Mrd. US-Dollar deutlicher zulegen (Vorjahr: 43,37 Mrd. US-Dollar).

Das operative Ergebnis fiel bei Amazon auf 4,85 Mrd. US-Dollar (Vorjahr: 6,19 Mrd. US-Dollar). Hier wurde die eigene Prognose am oberen Ende erreicht. Die Marge verschlechterte sich damit aber auf 4,4 Prozent deutlich (Vorjahr: 6,4 Prozent).

Der E-Commerce Gigant erwirtschaftete im gleichen Zeitraum ein Nettoergebnis in Höhe von knapp 3,16 Mrd. US-Dollar (Vorjahr: 6,33 Mrd. US-Dollar) bzw. 6,12 US-Dollar je (verwässerter) Aktie (Vorjahr: 12,37 US-Dollar).

Amazon.com Inc. erzielte im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2021 einen operativen Cash-Flow in Höhe von 7,31 Mrd. US-Dollar (Vorjahr: 11,96 Mrd. US-Dollar).

Amazon hat Schritte unternommen, um seine Lieferkette inmitten der globalen Herausforderungen zu stärken, indem es neue Versandhäfen hinzufügte und seine Flugzeug- und LKW-Flotte aufstockte.

„Die Verbraucher haben begonnen, zu den vorpandemischen Ausgabenmustern zurückzukehren", sagt Chief Financial Officer Brian Olsavsky. Amazon schickt zunehmend teilweise leere Lastwagen los, schickt Produkte auf umständlichere Routen und beschleunigt einige Sendungen, um sicherzustellen, dass die Kunden ihre Artikel innerhalb der versprochenen Zeitfenster erhalten.

Andy Jassy, Amazon CEO, sprach in diesem Zusammenhang von „außerordentlichen Investitionen in allen Geschäftsbereichen“.

Für das vierte Quartal rechnet die E-Commerce Plattform daher auch mit zusätzlichen Kosten in Höhe von mehreren Mrd. US-Dollar im Verbrauchergeschäft, was mit Arbeitskräftemangel, gestiegenen Lohnkosten, Problemen in der globalen Lieferkette und erhöhten Fracht- und Versandkosten begründet wird.

„Kurzfristig wird es für uns teuer werden, aber es ist die richtige Priorisierung für unsere Kunden und Partner“, so Jassy.

Amazon: Entwicklung der Regionen

Amazon erwirtschaftete im dritten Quartal 2021 in der Region Nordamerika einen Nettoumsatz von knapp 65,56 Mrd. US-Dollar (plus zehn Prozent) und ein operatives Ergebnis von 880 Mio. US-Dollar (Vorjahr: 2,25 Mrd. US-Dollar).

Das internationale Geschäft wuchs unterdessen um 16 Prozent zum Vorjahr auf einen Nettoumsatz von knapp 29,15 Mrd. US-Dollar. Hier wurde nach fünf profitablen Quartalen mit 911 Mio. US-Dollar aber wieder ein Verlust erzielt.

Die Wachstumsraten sowohl auf dem amerikanischen Kontinent als auch im internationalen Geschäft zeigen eindrucksvoll, dass die Sondersituation im E-Commerce-Sektor, die durch die Pandemie hervorgerufen wurde, sich dem Ende neigt.