Amazon 2.0: Die Zukunft ist digital

Dienstag, 3. Februar 2009 um 12:53

Das Geschäft mit Büchern, CD und DVDs zog um neun Prozent auf 3,64 Mrd. Dollar an, während der Umsatz mit Elektronikprodukten und anderen Merchandise-Waren um 31 Prozent auf 2,89 Mrd. Dollar anzog. Allerdings sank die Bruttomarge im jüngsten Quartal auf 20,1 Prozent vom Umsatz, nach 20,6 Prozent im vierten Quartal 2007. Dieser Rückgang sei teilweise auf Preissenkungen zurückzuführen, erklärt Amazon-Finanzchef Tom Szkutak.

Die Einnahmen aus dem Amazon-Versandprogramm Amazon Prime zogen um weniger als ein Prozent auf 266 Mio. Dollar an. Dennoch stiegen die Nettokosten im Zusammenhang mit dem Versand von Produkten um 32 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 242 Mio. Dollar. Für das abgeschlossene Gesamtjahr 2008 meldet Amazon.com einen Umsatzanstieg auf 19,2 Mrd. Dollar, nach Einnahmen von 14,8 Mrd. Dollar in 2007. Der Nettogewinn kletterte auf 645 Mio. Dollar oder 1,45 Dollar je Aktie, nach einem Profit von 476 Mio. Dollar oder 1,12 Dollar je Aktie im Jahr vorher. Der freie Cashflow zog um 16 Prozent auf 1,36 Mrd. Dollar an. Insgesamt konnte Amazon.com das Jahr 2008 mit Barreserven von 3,73 Mrd. Dollar beenden.

Markt und Wettbewerb

Amazon.com gilt als weltweit größtes Online-Kaufhaus als dominierender Marktführer im Bereich Online-Einzelhandel. Die Analysten des Hauses Forrester Research gehen davon aus, dass der Online-Einzelhandelsmarkt in 2009 um weitere 13 Prozent auf 141 Mrd. Dollar zulegen wird.

Mit seinem Angebot konkurriert Amazon.com insbesondere mit dem traditionellen Buchhändler Barnes & Noble, der neben seiner gleichnamigen Online-Plattform mehrere hundert Buchläden in den USA betreibt.

Im Online-Vertrieb von Musik-CDs und DVDs sieht sich Amazon.com dem Mitbewerber CDnow gegenüber, sowie zahlreichen Online-Musikplattformen wie Apples iTunes und Napster. Daneben hat sich inzwischen im Bereich DVD-Verleihservice auch der Online-Anbieter Netflix etabliert.

Im Bereich Online-Marktplatz sieht sich der Online-Einzelhändler dem Marktführer eBay gegenüber. Darüber hinaus bieten auch Online-Firmen wie Overstock.com ebenfalls Einkaufsplattformen im Internet an.

Durch seine Suchmaschine A9.com konkurriert Amazon.com nunmehr auch mit Google, Yahoo und MSN. Vor allem mit dem Feature „search inside the book“ verfolgt Amazon.com die gleiche Strategie wie der Mitbewerber Google. Daneben steht Amazon.com zunehmend im direkten Wettbewerb mit traditionellen Einzelhändlern wie Wal-Mart, Macy`s oder Staples, welche immer mehr Produkte über das Internet verkaufen.

Ausblick

Für das laufende erste Quartal 2009 rechnet Amazon.com mit Einnahmen zwischen 4,53 und 4,93 Mrd. Dollar und bewegt sich damit deutlich über den bisherigen Markterwartungen der Analysten (4,57 Mrd. Dollar). Der operative Gewinn soll sich zwischen 125 und 210 Mio. Dollar bewegen. Analysten erwarten für das Märzquartal Einnahmen von 4,7 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 31 US-Cent je Aktie.

Für das laufende Gesamtjahr 2009 rechnen Analysten mit einem Jahresumsatz von 21,85 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,49 Dollar je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2010 sollen die Erlöse dann auf 1,90 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Amazon-Papiere präsentierten sich nach den jüngsten Zahlen deutlich fester bei 61,15 Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von rund 26,2 Mrd. US-Dollar für den weltweit führenden Online-Einzelhändler ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 41. Gleichzeitig wird Amazon.com mit dem 1,2-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Im Analystenlager zeigt man sich positiv angetan von den jüngsten Amazon-Zahlen. Die Mehrheit der Analysten revidiert ihre Kursziele für das Papier nach oben. So auch die Analysten des Hauses Barclays Capital, die nochmals ihre Bewertung „übergewichten“ für Amazon-Aktien bekräftigen. Die Analysten heben zudem ihr Kursziel für den Wert von 54 auf 70 Dollar an.

Bei der Deutsche Bank Securities rät man Anlegern ebenfalls weiter zum Zugreifen und empfiehlt Amazon-Aktien trotz des jüngsten Kursanstiegs weiterhin zum Kauf. Die Deutsch Banker heben ihr Kursziel für den Wert von 57 auf 65 Dollar an heben das Geschäftsmodell und die Firmenstrategie positiv hervor. Dadurch sei Amazon.com seinen Wettbewerbern überlegen, heißt es.

Im Hause Jefferies & Co bleibt man etwas zurückhaltender und bewertet Amazon-Aktien weiterhin mit „halten“. Doch auch die Jefferies-Analysten heben ihr Kursziel für den Wert von 54 auf 60 Dollar an.

Auch die Analysten bei Colins Stewart empfehlen Amazon-Aktien weiterhin zum Kauf. Der Analysten glauben dabei an weiter steigende Kurse und heben das Kursziel für den Wert entsprechend von 65 auf 68 Dollar an.

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