Alibaba - wie schlimm steht es um Chinas E-Commerce-Riesen wirklich?

E-Commerce in China

Dienstag, 15. September 2015 um 14:19

Allerdings wuchs JD.com in 2014 deutlich schneller als Alibaba. Daher scheint die Annahme von Marktanteilsverlusten durchaus plausibel, auch wenn Alibaba auf die führende Position seiner Plattformen Tmall und Taobao verweist.

Alibaba bestätigt Zahl von 367 Millionen aktiven Käufern


Bei Barron`s bemängelt man, dass wichtige Kennzahlen von Alibaba nicht akkurat sind. Dabei geht es insbesondere um die 367 Millionen Nutzer, die Alibaba eigenen Angaben zufolge verzeichnet. Die chinesische Behörde CNNIC veröffentlichte Mitte Juli einen Bericht, wonach die Zahl der chinesischen Online-Shopper die Marke von 374 Millionen erreicht hat. Bei Alibaba jedoch dementiert man, dass die Zahlen zu hoch gegriffen sind und bestätigt weiter die Zahl von 367 Millionen aktiven Käufern auf der Alibaba-Plattform.

Alibaba weist Benachteiligung von Aktionären zurück


Auch den Vorwurf, Assets wie die Online-Zahlungsdivision AliPay ausgegliedert zu haben, so dass Investoren und Aktionäre keinen Zugriff mehr auf den Cashflow und Gewinne der Division haben, weist Alibaba zurück.

Vielmehr weist man bei Alibaba darauf hin, dass per Ende des Fiskaljahres 2015 rund 86 Prozent des Umsatzes und 95 Prozent der Assets durch 100-prozentige Tochterfirmen erbracht wurden. Alibaba-Aktionäre haben damit direkten Zugang zu den Cashflows, die von den Alibaba-Tochterfirmen generiert werden, so das Unternehmen.

Fazit: Langsamere Wachstumsraten, aber kein Zusammenbruch


Viele Analysten halten die Vorwürfe von Barron`s für übertrieben. SunTrust-Experte Bob Peck verweist darauf, dass Alibaba trotz der sich abkühlenden Wirtschaft voraussichtlich um 29 Prozent wachsen wird. Zudem dürfte sich die Kerngewinnmarge weiter deutlich über 50 Prozent bewegen, wodurch Alibaba weiter einen ansehnlichen Cashflow für seine Investoren erzielen wird.

Auch der Vergleich mit der Bewertung von eBay hinkt, da Alibaba noch in vielen anderen Geschäftsbereichen (Cloud Computing, Online-Payment) tätig ist und schneller wächst. Vielmehr muss sich Alibaba an der Bewertung anderer großer Internet-Firmen wie Tencent und Baidu messen lassen und hier steht Alibaba vergleichsweise gut da (Tencent weist ein KGV von 31 auf, Baidu ein KGV von 24).

Ein großes Risiko für Alibaba stellt jedoch die chinesische Wirtschaft dar. Falls es doch zu einer „harten Landung“ kommt, dann dürften womöglich auch die Bewertungen der einzelnen Marktakteure weiter nach unten angepasst werden. (ami)

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