Aixtron sammelt Neuaufträge für ein Rekordjahr

Donnerstag, 21. April 2011 um 15:44

Im Jahre 1999 wurde die Thomas Swan Scientific Equipment Division, das gesamte MOCVD-Anlagen- und Servicegeschäft der englischen Thomas Swan & Co Ltd., übernommen und wird bis heute als eigenständige Tochtergesellschaft Aixtron Ltd. im Konzern weitergeführt. Im gleichen Jahr erwarb man die schwedische Epigress AB, heute Aixtron AB, mit Sitz in Lund (Schweden). Die Tochtergesellschaft stellt CVD-Anlagen zur Herstellung von Verbindungshalbleitern wie Siliziumcarbid (SiC) mit breiter Bandlücke her. Durch die Übernahme der Genus Inc. in Kalifornien im März 2005 hat Aixtron eine weitere produktionsqualifizierte Abscheidungstechnologie für die Silizium-Halbleiter- und die Datenspeicherindustrie erworben. Durch den Zukauf verfügt Aixtron nunmehr über ein breites Spektrum an massenproduktionstauglicher Abscheidungstechnologie für die Siliziumindustrie. Mit der Übernahme der britischen Nanoinstruments in 2007 erweiterte Aixtron das Produktportfolio im Bereich Nanotechnologie. Aixtron-Nanoinstruments bietet seither CVD - (Gasphasenabscheidung) und plasmagestützte CVD-Anlagen zur Abscheidung von Carbon Nanotubes, Nanowires und Nanotubes an.

Zu Beginn des Jahres waren Gerüchte aufgekommen, dass Aixtron übernommen werden könnte. Vor allem das US-Unternehmen Cree wurde damit in Verbindung gebracht, Interesse an dem Unternehmen zu haben, dessen Aktien sich zu 92 Prozent in Streubesitz befinden. Aixtron selbst hebt jedoch hervor, unabhängig bleiben zu wollen.

Zahlen

Aixtron konnte im vierten Quartal 2010 den Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal um 91 Prozent auf 224,7 Mio. Euro erhöhen. Ein deutliches Wachstum erfuhr zudem das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT). Es stieg um 155 Prozent auf 86,0 Mio. Euro. Daraus ergab sich eine EBIT-Marge von 38 Prozent. Im Vorjahresquartal lag die EBIT-Marge bei 29 Prozent. Insgesamt erwirtschaftete Aixtron ein Nettoergebnis in Höhe von 61,6 Mio. Euro. Damit lag das Unternehmen aus Aachen um 152 Prozent über dem Vergleichszeitraum des Jahres 2009. Im Zuge der positiven Unternehmensentwicklung steigerte Aixtron zudem das (verwässerte) Ergebnis je Aktie von 0,26 Euro um 131 Prozent auf 0,60 Euro.

Bemessen auf die zwölf Monate des gesamten letzten Geschäftsjahres erwirtschaftete Aixtron einen Umsatz von 783,8 Mio. Euro. Damit wurde der Vorjahreswert von 302,9 Mio. Euro um 159 Prozent übertroffen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) kletterte von 62,7 Mio. auf 275,5 Mio. Euro. Dementsprechend erhöhte sich auch die EBIT-Marge von 21 auf 35 Prozent. Das Nettoergebnis des Geschäftsjahres 2010 erreichte 192,5 Mio. Euro. Im Vorjahr waren es noch 44,8 Mio. Euro. Sehr deutlich schlug sich die Unternehmensentwicklung beim (verwässerten) Ergebnis je Aktie nieder. Hier war eine Verbesserung um 294 Prozent auf 1,89 Euro zu verbuchen. Aixtron werde auf der Hauptversammlung im kommenden Mai vorschlagen, eine Dividende je Aktie von 0,60 Euro auszuschütten.

Markt und Wettbewerb

Aixtron ist in vielen Technologiemärkten zu Hause. Das heißt zum einen, dass es immer Teilsegmente im Unternehmensportfolio gibt, die mit aktuellen Marktproblemen umzugehen haben. Das heißt zum anderen aber auch, dass diese Probleme durch andere, besser laufende Segmente kompensiert werden können. Aktuell ist das Unternehmen jedoch ausgesprochen stark von der LED-Branche abhängig (Umsatzanteil: 93 Prozent). Die anderen Zielbranchen sind: Telekom / Datacom (Umsatzanteil: zwei Prozent), Display und Sonstiges (vier Prozent) und Silizium (ein Prozent).

In der Fertigung von Anlagen zum Bau von Verbindungshalbleitern und LED-Produktionsanlagen sieht sich Aixtron als Weltmarktführer mit einem Marktanteil von 72 Prozent. Dabei konkurriert Aixtron unter anderem mit dem US-Halbleiterausrüster Veeco Instruments. Veeco hat sich insbesondere auf die Herstellung von Präzisionsinstrumenten für die Halbleiterindustrie spezialisiert. Die japanische Nippon Sanso steht mit seinem Produktangebot im Bereich oxygene Gase, Nitrogenen und Argon ebenfalls im direkten Wettbewerb mit Aixtron. Als ein weiterer Wettbewerber ist daneben auch der weltweit führende Halbleiterausrüster Applied Materials Inc. zu nennen, der mit seinem Produktangebot die gesamte Halbleiterausrüsterlinie abdeckt. Weitere Wettbewerber sind Anelva, Oerlikon, Riber und Agilent. Derzeit rechnet man damit, dass die Nachfrage nach LED-Beleuchtung bis 2015 um durchschnittlich 52 Prozent pro Jahr ansteigen wird. Aixtron könnte davon somit unmittelbar profitieren.

In 2010 wurden 91 Prozent des Unternehmensumsatzes in Asien erwirtschaftet, vier Prozent in Europa und fünf Prozent in den USA.

Ausblick

Aixtron SE konnte das neue Geschäftsjahr 2011 mit gut gefüllten Auftragsbüchern beginnen. Nach Unternehmensangaben liegt ein Auftragsbestand von 302,3 Mio. Euro vor. Auf dieser Basis rechnet Aixtron zum Jahresende mit einem Gesamtumsatz von 800 Mio. bis 900 Mio. Euro. Für die EBIT-Marge werden etwa 35 Prozent angepeilt. Zudem erwartet das Unternehmen weiteres Wachstum, etwa weil LEDs in naher Zukunft auch in Notebooks, Tablet-PCs und TV-Geräten vermehrt eingesetzt werden. Damit erhofft sich das Unternehmen auch neue Kundensegmente.

Bewertung

Analysten aus dem Hause UniCredit Research empfehlen, die Aktie von Aixtron zu „halten“. Der zum Ende des vergangenen Jahres zu beobachtende Nachfrage-Rückgang nach LEDs sei nicht mehr zu beobachten. Vielmehr steige die Nachfrage wieder an, so dass auch Aixtron hiervon profitieren wird. Zwar sei die beschriebene Subventionsproblematik nicht zu vernachlässigen, steigende Kapazitätsauslastungen bei LED-Produzenten seien aber positive Nachrichten, auch für deren Zulieferer wie Aixtron.

An der Börse schlossen die Aixtron-Aktien am gestrigen Mittwoch bei 28,70 Euro. Damit ergibt sich eine Marktkapitalisierung in Höhe von 2,90 Mrd. Euro. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis wird für 2011 mit 13,06 angegeben, für 2012 liegt es bei 12,36 und für 2013 bei 10,28.

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