Adobe Systems bleibt bislang rezessionsresistent

Mittwoch, 2. Juli 2008 um 12:48

Mehr als die Hälfte seines Umsatzes erzielt Adobe inzwischen in Schwellenmärkten wie in Osteuropa, Brasilien und China. Adobe-Chef Shantanu Narayen zeigte sich dann auch zufrieden, nachdem die Softwarepiraterie in entsprechenden Ländern auf dem Rückzug ist. Insgesamt konnte Adobe im jüngsten Quartal einen positiven Cashflow von 331,8 Mio. Dollar generieren und das Quartal mit Barreserven von 1,9 Mrd. Dollar beenden.

Markt und Wettbewerb

Adobe Systems zählt inzwischen zu den größten unabhängigen Softwareunternehmen weltweit. Das Unternehmen konkurriert mit seinem Softwarebundle Creative Suite mit einer ganzen Reihe an Multimedia- und Grafiksoftwareherstellern.

Mit der Marke Dreamweaver sind die Kalifornier auch im Webdesign-Markt vertreten und treten damit in Konkurrenz zu Produkten aus dem Hause Microsoft. Im Kerngeschäft Web- und Print-Publishing hat das Unternehmen seine führende Position gegenüber dem kanadischen Softwarehersteller Corel deutlich ausbauen können.

Mit seiner Acrobat-Reihe konkurriert Adobe ebenfalls mit dem Softwaregiganten Microsoft. Microsoft will durch eigene Standards und Produkte für Dokument-Sharing im Web Firmenkunden ansprechen und so Marktanteile gewinnen. Gleichzeitig ist der Redmonder Softwarekonzern seit kurzem mit einer eigenen Grafik-Softwaresuite für professionelle Anwender am Start. Mit Silverlight versucht Microsoft gegen die von Adobe vertriebene Flash-Technologie Marktanteile zu gewinnen.

Im Bereich Grafik-Design versucht Apple mit seiner neue Softwaresuite Aperture gegen Adobes Photoshop zu punkten. Mit seinem Web-Konferenzprodukt Breeze begibt sich Adobe auch im direktem Wettbewerb zu Produkten aus der von Cisco übernommenen WebEx Communications und Microsoft.

Ausblick

Für das laufende dritte Fiskalquartal 2008 bleibt Adobe allerdings zurückhaltend und stellt einen Nettogewinn zwischen 45 und 47 US-Cent je Aktie bei Einnahmen von 855 bis 885 Mio. Dollar in Aussicht. Analysten erwarten für das laufende Augustquartal einen Umsatz von 877 Mio. Dollar sowie einen Nettogewinn von 46 US-Cent je Aktie.

Für das laufende Fiskaljahr 2008 wird mit einem Jahresumsatz von 3,6 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,95 Dollar je Aktie kalkuliert. Im nachfolgenden Fiskaljahr 2009, welches im Dezember beginnt, soll Adobe erstmals die Umsatzgrenze von 4,0 Mrd. Dollar überschreiten, wobei am Jahresende mit einem Nettogewinn von 2,20 Dollar je Aktie gerechnet wird.

Bewertung

Zuletzt wurden Adobe-Anteile an der New Yorker Nasdaq wieder freundlich bei 40,4 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 21,5 Mrd. US-Dollar für den weltweit führenden Hersteller von Multimedia-Software ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Fiskaljahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 21. Gleichzeitig wird Adobe mit dem sechsfachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Fiskaljahr bewertet.

Die Analysten aus dem Hause Friedman Billings glauben an einen weiteren Kursanstieg bei Adobe-Systems und bewerten die Papiere mit einer ersten Einschätzung mit „outperform“, wobei die Banker ein Kursziel von 48 Dollar für das Papier sehen.

Auch die Analysten bei RBC Capital Markets sind nach den jüngsten Zahlen weiter zuversichtlich und bekräftigen nochmals ihre Einschätzung „outperform“, wobei die RBC-Experten ihr Kursziel von 43 auf 45 Dollar anheben. Adobe habe mit einem robusten Wachstum im internationalem Geschäft aufwarten können und die Markterwartungen übertroffen, begründen die Banker ihre Einschätzung. Die Analysten heben daher auch ihre Gewinnschätzungen von 1,89 auf 1,95 Dollar je Aktie an.

Im Hause UBS nimmt man nach den jüngsten Zahlen eine “neutrale” Haltung ein und erhöht das Kursziel für den Wert von 45 auf 48 Dollar. Auch bei Kaufman Brothers ist man zurückhaltend und stuft Adobe-Papiere von „kaufen“ auf „halten“ zurück, wobei die Kaufman-Analysten auch gleich ihr Kursziel von 50 auf 47 Dollar zurücknehmen. Die Kaufman-Experten gehen davon aus, dass Adobe den CS3-Nachfolger CS4 nicht im Novemberquartal, sondern erst im Februarquartal auf den Markt bringen wird. Hintergrund sei die weiterhin robuste Nachfrage nach Creative Suite 3 (CS3).

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