Zynga gibt sich zu verspielt - Analysten stellen Geschäftsmodell in Frage

Donnerstag, 16. Februar 2012 um 13:17

Für das somit zu Ende gegangene Geschäftsjahr 2011 meldet Zynga eine Verdoppelung seines Umsatzes auf 1,14 Mrd. Dollar, nach Einnahmen von 597 Mio. Dollar im Jahr vorher. Auf Jahressicht verlor Zynga 404 Mio. Dollar oder 1,40 Dollar je Aktie, nachdem in 2010 noch ein Gewinn von 27,9 Mio. Dollar oder elf US-Cent je Aktie zu Buche stand.

Markt und Wettbewerb

Nach Angaben von IHS Screen Digest wurden in 2010 im weltweiten Social-Gaming-Markt 1,4 Mrd. US-Dollar umgesetzt, ein Zuwachs von 116 Prozent gegenüber 2009. Auch für 2011 und 2012 erwarten die Marktforscher hohe zweistellige Zuwachsraten. Die Marktforscher aus dem Hause InStat sehen die weltweiten Ausgaben für Spieler für virtuelle Güter im Jahr 2014 bei 15 Mrd. Dollar, nach 9,0 Mrd. Dollar in 2011.

Zynga dominiert hier in den Markt vor der Nummer zwei Electronic Arts (EA) und dessen Playfish-Einheit. Den dritten Rang beansprucht Walt Disney und dessen Playdom-Division.

Weitere Wettbewerber sind Vostu, Ltd., Crowdstar, wooga GmbH, DeNA Co, Gameloft, Glu Mobile, Rovio Mobile Ltd, Storm8, Activision Blizzard, Big Fish Games, sowie Popcap Games, SEGA of America und THQ.

Ausblick

Optimistisch blickt Zynga CEO Mark Pincus dann auch in das laufende Jahr 2012. Man verfüge über eine starke Pipeline neuer Spiele. Im Bezug auf 2012 erwartet Zynga einen angepassten Gewinn von 24 bis 28 US-Cent je Aktie. Analysten rechnen bei Zynga für das laufende Gesamtjahr 2012 mit einem Jahresumsatz von 1,41 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 0,23 Dollar je Aktie.

Im nachfolgenden Jahr 2013 sollen die Erlöse dann auf 1,7 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 0,33 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Für das laufende Märzquartal erwarten Analysten bei Zynga einen Umsatz von 317,4 Mio. Dollar sowie einen Nettogewinn von vier US-Cent je Aktie.

Bewertung

Die jüngsten Zahlen von Zynga quittierte der Markt mit einem deutlichen Kurseinbruch, wobei die Papiere bei hohen Umsätzen um knapp 18 Prozent einbrachen. Nachdem Zynga-Aktien bei 11,80 US-Dollar aus dem Handel gingen, ergibt sich derzeit ein Börsenwert von rund 8,25 Mrd. US-Dollar. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2012 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 52.

Die US-Investmentbanker aus dem Hause J.P. Morgan bleiben trotz der Verluste weiter bei ihrer Einschätzung "übergewichten" und sehen ein Kursziel von 15 US-Dollar für den Wert. Die US-Banker verweisen dabei auf die jüngste Performance von "CastleVille" und "Hidden Chronicles" sowie weitere Spiele in der Zynga-Pipeline.

Bei der Londoner Barclays Capital bleibt man bei seiner Einschätzung "gleichgewichten" und sieht lediglich ein Kursziel von 12 US-Dollar für den Wert. Bei BMO Capital Markets sieht man Zynga bereits überbewertet und hält einen Kursrückgang auf 10 US-Dollar für möglich.

Im Hause Sterne Agee heißt die Empfehlung im Bezug auf Zynga-Aktien "untergewichten", wobei die Analysten auf eine signifikante Verlangsamung des Wachstums verweisen. Auch bei Evercore Partners ist man skeptisch und sieht lediglich ein Kursziel von 10 US-Dollar für den Wert, wobei die Analysten den Wert weiter "untergewichten".

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