Zynga - Geschäftsmodell gescheitert?

Freitag, 27. Juli 2012 um 13:25

Analysten hatten im Vorfeld mit Einnahmen von 343 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von sechs US-Cent je Aktie gerechnet. Zynga will nunmehr wieder Fahrt in Sachen Wachstum aufnehmen und neue Produkte rund um den Bereich Echt-Geld-Spiele für den internationalen Markt entwickeln. Das Werbegeschäft kletterte im jüngsten Quartal um 170 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wobei die von Zynga betriebenen Spiele mehr als 300 Millionen aktive Nutzer im Monat erreichen. Insgesamt konnte Zynga im jüngsten Quartal einen positiven Cashflow von 67 Mio. Dollar aus der operativen Geschäftstätigkeit erwirtschaften, wodurch Zynga das Quartal mit Barreserven von 1,6 Mrd. Dollar beenden konnte.

Markt und Wettbewerb

Nach Angaben von IHS Screen Digest wurden in 2010 im weltweiten Social-Gaming-Markt 1,4 Mrd. US-Dollar umgesetzt, ein Zuwachs von 116 Prozent gegenüber 2009. Auch für 2011 und 2012 erwarten die Marktforscher hohe zweistellige Zuwachsraten. Die Marktforscher aus dem Hause InStat sehen die weltweiten Ausgaben für virtuelle Güter im Jahr 2014 bei 15 Mrd. Dollar, nach 9,0 Mrd. Dollar in 2011.

Zynga dominiert hier in den Markt vor der Nummer zwei Electronic Arts (EA) und dessen Playfish-Einheit. Den dritten Rang beansprucht Walt Disney und dessen Playdom-Division.

Weitere Wettbewerber sind Vostu, Crowdstar, wooga GmbH, DeNA Co, Gameloft, Glu Mobile, Rovio Mobile Ltd, Storm8, Activision Blizzard, Big Fish Games, sowie Popcap Games, SEGA of America und THQ.

Ausblick

Für das laufende Gesamtjahr 2012 senkt das Unternehmen seinen Buchungs- und Gewinnausblick. Die Buchungen sieht Zynga zwischen 1,15 bis 1,23 Mrd. US-Dollar, den angepassten Nettogewinn bei vier bis neun US-Cent je Aktie. Analysten hatten bei Zynga für 2012 noch mit einem Jahresumsatz von 1,44 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 27 US-Cent je Aktie gerechnet.

Für 2013 erwarten Analysten bei Zynga einen Jahresumsatz von 1,74 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 36 US-Cent je Aktie.

Bewertung

Nach enttäuschenden Quartalszahlen brechen Zynga-Aktien um 37,5 Prozent auf 3,17 Dollar ein, womit sich damit ein Börsenwert von rund 2,34 Mrd. US-Dollar für den Social-Gaming-Spezialisten ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2012 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 137.

Bedingt durch die schwachen Zahlen hagelte es Herabstufungen durch verschiedene Investmentbanken. Das US-Brokerhaus Goldman Sachs stuft Zynga-Aktien von "kaufen" auf "neutral" zurück. Gleichzeitig nahmen die Analysten den Wert von der "Americas Buy List". Die Goldman-Banker sehen nur noch ein Kursziel von 4,0 Dollar für den Wert. Die Analysten begründen ihre Einschätzung mit den Zahlen, die deutlich hinter den Erwartungen zurückblieben. Das Unternehmen habe den Ausblick für das zweite Halbjahr 2012 gesenkt, nachdem die Nutzerzahlen schneller als erwartet sanken. Darüber hinaus habe der Partner Facebook seinen Algorithmus im Bezug auf die Vermarktung von Spielen geändert.

Auch die US-Investmentbanker aus dem Hause Morgan Stanley stufen Zynga-Aktien von "übergewichten" auf "gleichgewichten" nach unten. Dabei senken die US-Banker ihr Kursziel für den Wert von 12 auf 5,0 US-Dollar.

Auch bei der Citigroup senkt man das Rating für Zynga-Aktien von "übergewichten" auf "neutral", gleichzeitig revidieren die Analysten das Kursziel für den Wert von 12 auf 4,0 US-Dollar.

Bei der Londoner Barclays Capital bleibt man zwar bei seinem Rating "gleichgewichten", jedoch senken die Analysten das Kursziel für das Papier von 8,0 auf 3,0 Dollar.

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