Zwei von drei Unternehmen importieren Halbleiter

Halbleiter: Europäische Union (EU)

Mittwoch, 17. März 2021 um 11:07

Temporäre Halbleiter-Lieferengpässe treffen Großunternehmen am stärksten

EU-Allianz für Mikroelektronik kann Know-how und Produktionskapazitäten steigern

BITKOM

Berlin, 17. März 2021

Ob Autos, Smartphones oder Spielekonsolen: Computer-Chips finden sich in immer mehr Alltagsgegenständen und aktuell übersteigt die Nachfrage nach Halbleitern das Angebot bei weitem. Zwei von drei deutschen Unternehmen (66 Prozent) importieren digitale Bauteile und Hardware-Komponenten wie Chips, Sensoren oder Prozessoren.

Je größer die Unternehmen, desto wichtiger sind die Importe. Bei den Unternehmen ab 500 Beschäftigten importieren 83 Prozent solche digitalen Bauteile. Hardware-Komponenten sind quer durch alle Branchen gefragt. Besonders hoch ist die Nachfrage in der Chemie- und Pharmaindustrie (72 Prozent) sowie in der Finanzbranche (71 Prozent).

Auch im Handel (62 Prozent) sowie in der Automobilindustrie und im Maschinen- und Anlagenbau (je 61 Prozent) ist die Mehrheit der Unternehmen betroffen. Das sind Ergebnisse einer Studie zum Thema Digitale Souveränität im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Dafür wurden mehr als 1.100 Unternehmen aller Branchen ab 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern repräsentativ befragt.

„Mikroelektronik ist eine Schlüsseltechnologie im digitalen Zeitalter und Halbleiter sind die Basis für fast alle künftigen digitalen Technologien. Die aktuellen Lieferengpässen sind ein Anlass, einseitige Abhängigkeiten zu hinterfragen und die Ausgangsposition im globalen Wettbewerb um digitale Technologien zu verbessern“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg.

Corona-Nachfrageschub fiel mit angespannten Lieferketten zusammen
Die Gründe für die aktuellen Lieferengpässe bei mikroelektronischen Bauteilen sind vielschichtig. Berg: „Der Corona-bedingte Digitalisierungsschub in allen Lebensbereichen hat zu einer verstärkten Nachfrage nach Halbleitern geführt. Bereits 2020 war die Nachfrage in Bereichen wie Mobilfunk, Kommunikations- und Dateninfrastruktur, Computing oder Home Entertainment stark angestiegen.“

Zudem hätten sich andere Märkte deutlich schneller erholt, als noch im vergangenen Sommer erwartet wurde. „So traf der Corona-bedingte Nachfrageschub mit angespannten Lieferketten zusammen. Geopolitische Konflikte haben die Situation weiter zugespitzt“, sagt Berg. Insgesamt hat sich mit der Corona-Krise das digitale Ungleichgewicht nach Einschätzung der Unternehmen weiter verschärft.

Drei von vier (74 Prozent) sehen durch die Corona-Pandemie verschärfte internationale Ungleichheiten im Wettbewerb um digitale Technologien. Vier von zehn (41 Prozent) gehen sogar davon aus, dass der technologische Vorsprung anderer Länder für Deutschland nicht mehr aufzuholen ist.

Meldung gespeichert unter: Mobile Chips, Chips, Digitalisierung, BITKOM, Marktdaten und Prognosen, Halbleiter, Verbände

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