Yingli Green will nach Rekordzahlen auch in 2011 auf Wachstumskurs bleiben - China und USA sollen Geschäft beflügeln

Für das gesamte Geschäftsjahr 2010 verbuchte Yingli Green Energy Holding Co. Ltd. (WKN: A0MR90) einen Unternehmensumsatz von 12,499 Mrd. Renminbi. Damit übertraf das Photovoltaik-Unternehmen das Vorjahresniveau von 7,254 Mrd. Renminbi deutlich. So gelang auch eine Erhöhung des operativen Ergebnisses von 318,550 Mio. auf 2,780 Mrd. Renminbi. Zudem erwirtschaftete Yingli ein Ergebnis vor Steuern (EBT) von 2,031 Mrd. Renminbi. Zum Jahresende lag das (verwässerte) Ergebnis je Aktie bei 9,06 Renminbi und damit ebenfalls deutlich über dem Vorjahreswert von minus 3,83 Renminbi. Umgerechnet verdiente Yingli Green auf Jahressicht 1,37 Dollar je ADS-Aktie.

China gilt neben Europa und den USA als einer der weltweit größten Märkte für Solar-Energie. Die USA dürfte in 2011 etwa elf Prozent des gesamten Solarmarktes ausmachen, während auf Italien acht Prozent entfallen dürften. China dürfte in 2011 für sechs Prozent des Solarmarktes verantwortlich zeichnen. Auf den deutschen Markt dürften in 2011 rund 35 bis 40 Prozent der Solar-Nachfrage entfallen, geht man bei Yingli Green aus.

Auch in China haben sich inzwischen eine ganze Reihe von Solartechnikfirmen etabliert. Allen voran Chinas führender Solarkonzern Suntech Power Holdings. Das Unternehmen entwickelt, produziert und vermarktet Solarmodule.

Direkter Wettbewerber ist auch die chinesische Trina Solar, die ebenfalls die gesamte Produktpalette abdeckt. Auch Trina Solar ist ein vertikal integrierter Anbieter und entwickelt, plant, produziert und vermarktet Solarmodule.

Zu den weiteren Wettbewerben zählen daneben BP Solar International, Sharp, Suntech Power, die deutsche SolarWorld AG, Q-Cells, Kyocera Solar sowie die Renewable Energy Corporation.

Auf der Basis der aktuellen Markt- und Handelsbedingungen erwartet Yingli Green Energy für das Geschäftsjahr 2011 einen Absatz von PV-Modulen in Höhe von 1.700 Megawatt (MW) bis 1.750 MW. Dies entspräche nach Angaben Yinglis einer Wachstumsrate von 60,1 bis 64,8 Prozent.

Für das laufende Märzquartal erwarten Analysten bei Yingli Green einen Quartalsumsatz von 600,5 Mio. US-Dollar sowie einen Nettogewinn von 0,44 Dollar je Aktie. Im laufenden Gesamtjahr 2011 sollen die Erlöse dann auf 2,43 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 1,57 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Zuletzt präsentierten sich Yingli Green-Aktien an der New Yorker Börse deutlich leichter und verlieren im Zuge der allgemeinen Marktschwäche 3,6 Prozent auf 12,86 US-Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von rund 1,9 Mrd. US-Dollar für Chinas zweitgrößten Solarkonzern ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2011 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von acht.

Die Analysten der Credit Suisse nehmen ihr Kursziel für Yingli Green-Aktien von 12 auf 11 US-Dollar zurück und bleiben bei ihrer "neutralen" Haltung gegenüber dem Unternehmen.

Bei Hapoalim Securities ist man pessimistischer. Die Analysten heben zwar ihr Kursziel von den Wert von 9,0 auf 10,0 US-Dollar, bleiben aber bei ihrer Verkaufsempfehlung für den Wert. Die durchschnittlichen Verkaufspreise seien zwar im jüngsten Quartal um vier Prozent auf 1,74 Dollar pro Watt gestiegen und haben damit den leichten Kostenanstieg von 0,06 Dollar pro Watt auf 1,16 Dollar pro Watt wettgemacht, dennoch sehen die Analysten weiteren Preisdruck, insbesondere wenn sich die Lage in Italien noch weiter verschlechtern dürfte. Die Hapoalim-Experten sehen daher ein Abwärtspotential von 25 Prozent für die Papiere.

Die Experten der Londoner HSBC bleiben nach den jüngsten Zahlen bei ihrer Einschätzung "untergewichten", wobei die Analysten ihr Kursziel für den Wert von 9,2 auf 8,9 Dollar nach unten korrigieren.

Auch die Analysten der Citigroup raten weiter zum Verkauf der Aktie, wobei die Citibanker ihr Kursziel für das Papier aber von 9,0 auf 11,0 Dollar anheben.