Yahoo will sich gesundschrumpfen - Fragen bleiben

Donnerstag, 23. April 2009 um 13:24

Nicht zuletzt durch den Aufkauf des Rivalen Overture, konkurriert Yahoo! im Suchmaschinenbereich direkt mit Google, sowie mit weiteren Anbietern wie mit Windows Live Search und mit Ask.com und AOL.

Hauptkonkurrent im Suchmaschinengeschäft ist und bleibt jedoch der Marktführer Google, wobei sich hier Yahoo aber dem Wettbewerb von Meta-Suchdiensten wie Dogpile.com gegenüber sieht. Yahoo ist derzeit mit einem Marktanteil von rund 20 Prozent die Nummer zwei im Markt (Quelle: comScore), während Google den US-Suchmaschinenmarkt mit einem Marktanteil von über 60 Prozent dominiert.

Durch die Übernahme der Online-Stellenbörse HotJobs konkurriert Yahoo auch mit dem führenden Online-Stellenvermittler Monster.com. Durch den Einstieg in den Markt für Social-Networking-Communities steht Yahoo zunehmend im direkten Wettbewerb mit MySpace.com und Facebook.

Ausblick

Auch für das laufende zweite Quartal dürfte sich der Umsatzschwund weiter fortsetzen. Yahoo stellt dabei einen Gesamtumsatz zwischen 1,42 bis 1,63 Mrd. Dollar in Aussicht, nach Einnahmen von 1,8 Mrd. Dollar im Jahr vorher. Yahoo-Chefin Carol Bartz will Yahoo stärker rund um die Bereiche Online-News, Finanz- und Sportthemen, Email und Internet-Suche positionieren. Analysten rechnen für das laufende Juniquartal mit einem Nettoumsatz von 1,22 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von neun US-Cent je Aktie.

Für das laufende Gesamtjahr 2009 wird mit einem Jahresumsatz von 5,0 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 38 US-Cent je Aktie gerechnet. Im nachfolgenden Jahr 2010 sollen die Erlöse dann auf 5,27 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 44 US-Cent je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Yahoo-Papiere präsentierten sich zuletzt freundlicher bei 14,48 Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von rund 20 Mrd. Dollar für das amerikanische Internet-Portal ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 38. Gleichzeitig wird Yahoo mit dem vierfachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die Analysten aus dem Hause Jefferies & Co bekräftigten zuletzt nochmals ihre Kaufempfehlung für Yahoo-Anteile und heben das Kursziel für das Papier von 18 auf 19 US-Dollar an.

Die Investmentbanker bei der Deutsche Bank Securities bleiben weiterhin zurückhaltend und bewerten das Papier mit „halten“. Dabei gehen die Deutsch Banker von einer Seitwärtsbewegung aus und sehen lediglich ein Kursziel von 13 Dollar für den Wert.

Barclays-Analyst Douglas Anmuth sieht die Herausforderungen bei Yahoo eher auf der operativen Seite. Vor allem das Wachstum bei den Seitenaufrufen habe sich mit acht Prozent spürbar verlangsamt, nachdem die Pages Views bei Yahoo im zweiten Halbjahr noch zweistellig gewachsen waren. Dies spricht für fehlende Produktinnovationen bei Yahoo, so der Analyst. Auch die Preise für Premium-Anzeigen waren mit 13 Prozent stark rückläufig, so Anmuth. Darüber hinaus glaubt der Analyst an einen weitergehenden Stellenabbau, nachdem Yahoo zuvor angekündigt hatte, weitere fünf Prozent der Stellen streichen zu wollen.

Merrill Lynch Analyst Austin Post sieht Yahoo vor allem im Suchmaschinenmarkt in der Defensive. Die fehlende internationale Präsenz in diesem Bereich könnte einer Partnerschaft mit Microsoft im Wege stehen, glaubt der Investmentbanker. Yahoo dürfte im ersten Quartal im reinen Suchmaschinengeschäft nur 55 Mio. Dollar umgesetzt haben, eine irrelevante Größe im Vergleich zu Google, so Post. Auch sei der Umsatz pro Suche im jüngsten Quartal mit 14 Prozent rückläufig gewesen. Darüber hinaus erkennt der Analyst derzeit keine Anzeichen, dass der Werbemarkt zum Ende des ersten Quartals seinen Tiefpunkt schon erreicht hat.

Piper Jaffray Analyst Gene Munster schlägt hingegen optimistischere Töne an. Die neue Firmenchefin Carol Bartz verstehe, was für Yahoo wichtig sei. Der Analyst erwartet daher auch Verbesserungen im Bezug auf die Homepage von Yahoo, sowie für die Bereiche Mail, Sport, Finanzen und mobile Produkte. Eine Partnerschaft mit Microsoft dürfte wohl in den nächsten sechs Monaten zu Stande kommen, schätzt Munster.

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