Yahoo weiter im Rückwärtsgang

Die Ausgaben für Online-Werbung sollen auch im Jahr 2007 zweistellig wachsen. Insgesamt wird der Online-Werbemarkt auf 45 Mrd. Dollar in 2007 geschätzt und soll im Jahr 2010 auf 75 Mrd. Dollar wachsen. Yahoo! sieht sich nach eigenen Angaben als das weltweit meistbesuchte Internet-Portal. Yahoo! konkurriert mit seinem Internet-Angebot mit den Angeboten von America Online (AOL), Microsoft MSN und Terra Lycos.

Durch den Aufkauf des Rivalen Overture, konkurriert Yahoo! im Suchmaschinenbereich direkt mit Google, sowie mit weiteren Anbietern wie mit Windows Live Search und mit Answers.com sowie mit Ask.com.

Hauptkonkurrent im Suchmaschinengeschäft ist und bleibt jedoch der Marktführer Google, wobei sich hier Yahoo aber dem Wettbewerb von Meta-Suchdiensten wie Dogpile.com gegenüber sieht. Durch die Übernahme der Online-Stellenbörse HotJobs konkurriert Yahoo! auch mit dem führenden Online-Stellenvermittler Monster.com. Durch den Einstieg in den Markt für Social-Networking-Communities steht Yahoo! zunehmend im direkten Wettbewerb mit MySpace.com, Facebook und mit YouTube.

Für das laufende Gesamtjahr 2008 gibt sich Yahoo-Chef Jerry Yang zurückhaltend und warnt vor weiteren Gegenwind, den sich die Gesellschaft gegenüber sieht. Insgesamt geht Yahoo für das laufende Jahr von einem Nettoumsatz zwischen 5,35 und 5,95 Mrd. Dollar aus, während der Markt im Schnitt mit einem Nettoumsatz von 5,92 Mrd. Dollar gerechnet hatte.

Inzwischen haben nicht wenige Analysten ihre Prognosen nach unten korrigiert, wobei nunmehr im Jahr 2008 ein Jahresumsatz von 5,88 Mrd. Dollar sowie ein Nettogewinn von 0,52 Dollar je Aktie erwartet wird.

Für das laufende Märzquartal stellt Yahoo einen Umsatz von 1,28 bis 1,38 Mrd. Dollar in Aussicht. Analysten rechnen rechnen diesbezüglich mit einem Umsatz von 1,36 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 43 US-Cent je Aktie.

Der jüngste Ausblick von Yahoo wurde an der Börse negativ bewertet. Yahoo-Papiere gaben zuletzt um rund 8,5 Prozent auf 19,05 Dollar nach, womit Yahoo-Papiere auf ein neues 4-Jahrestief einbrachen. Damit ergibt sich derzeit ein Börsenwert von rund 25 Mrd. Dollar für das weltweit meistbesuchte Internet-Portal.

Die Analysten bei Canaccord Adams bleiben auch nach dem vorgelegten Zahlenwerk bei ihrer Einschätzung „halten“, reduzieren jedoch ihr Kursziel für das Papier von 29 auf 21 Dollar.

Bei American Technology Research (ATR) bekräftigte man dagegen nochmals seine Kaufempfehlung für Yahoo-Anteile, wobei auch die ATR-Analysten ihr Kursziel für das Papier von 41 auf 33 Dollar nach unten korrigieren.

Auch bei der Investmentbank UBS bestätigt man nochmals die Kaufempfehlung für Yahoo-Aktien, wobei die UBS-Experten ihr 12-Monatskursziel von 36 auf 26 Dollar zurückschrauben. Die Analysten verweisen darauf, dass Yahoo die Umsatzerwartungen im jüngsten Quartal übertroffen habe. Allerdings sei der Ausblick auf 2008 enttäuschend, so die UBS-Analysten. Das laufende Jahr dürfte für Yahoo eher ein schwieriges Jahr werden, räumen die Wertpapierexperten ein. Bedingt durch höhere Investitionen könnten die Gewinnmargen schrumpfen. Für das Jahr 2008 rechnen die UBS-Banker lediglich mit einem Nettogewinn von 0,41 Dollar je Aktie.

Die Analysten bei RBC Capital Markets geben Yahoo nicht verloren und bekräftigten zuletzt nochmals ihr „outperform“ Rating für die Papiere des Google-Rivalen. Allerdings reduzieren die Analysten ihr Kursziel für den Wert von 36 auf 30 Dollar.

„Kaufen“ heißt auch die Empfehlung der Analysten des Hauses S&P, die unter anderem auf vorgelegten Gewinnzahlen verweisen, welche über den Erwartungen ausgefallen seien. Allerdings bezeichnen auch die S&P-Experten den Ausblick auf das Jahr 2008 als enttäuschend. Aufgrund verschiedener Herausforderungen und einer ungewissen wirtschaftlichen Entwicklung reduzieren die Analysten ihre Gewinnschätzungen für 2008 von 60 auf 52 US-Cent je Aktie. Zwar sehen die Analysten Yahoo als potentiellen Turnaround-Kandidaten, nehmen aber das 12-Monatskursziel für den Wert um zwei auf 24 Dollar zurück.