Yahoo - Turnaround lässt weiter auf sich warten

Der Gewinnanstieg in Höhe von 120 Prozent ist nicht zuletzt auf den Verkauf der Online-Stellenbörse HotJobs an Monster.com zurückzuführen. Yahoo hatte die Online-Plattform im Februar 2010 für 225 Mio. Dollar verkauft.

Im Bereich-Display-Werbung verzeichnete Yahoo zwar einen Umsatzzuwachs von 18 Prozent, allerdings wurde dieser Anstieg durch einen Rückgang in anderen Geschäftsbereichen wieder weitgehend aufgezerrt.

Markt und Wettbewerb

Insgesamt soll der Online-Werbemarkt im Jahr 2010 ein Marktvolumen von 75 Mrd. Dollar erreichen. Yahoo sieht sich nach eigenen Angaben als das weltweit meistbesuchte Internet-Portal mit rund 600 Mio. Nutzern. Yahoo konkurriert mit seinem Internet-Angebot in erster Linie mit den Angeboten von America Online (AOL), Microsoft MSN und Terra Lycos.

Nicht zuletzt durch den Aufkauf von Overture konkurriert Yahoo im Suchmaschinenbereich direkt mit Google, sowie mit weiteren Anbietern wie mit Windows Live Search und mit Ask.com und AOL.

Hauptkonkurrent im Suchmaschinengeschäft ist und bleibt jedoch der Marktführer Google, wobei sich hier Yahoo aber dem Wettbewerb von Meta-Suchdiensten wie Dogpile.com gegenüber sieht. Yahoo ist derzeit mit einem Marktanteil von 18,9 Prozent die Nummer zwei im Markt (Quelle: comScore), während Google den US-Suchmaschinenmarkt mit einem Marktanteil von über 60 Prozent dominiert.

Durch die Übernahme der Online-Stellenbörse HotJobs konkurriert Yahoo auch mit dem führenden Online-Stellenvermittler Monster.com. Durch den Einstieg in den Markt für Social-Networking-Communities steht Yahoo zunehmend im direkten Wettbewerb mit MySpace.com und Facebook.

Ausblick

Für das laufende vierte Quartal stellt Yahoo einen Nettoumsatz von 1,125 und 1,225 Mrd. US-Dollar in Aussicht, womit Yahoo deutlich hinter den Markterwartungen der Analysten zurückbleibt. Diese hatten bislang mit Einnahmen von 1,257 Mrd. Dollar im vierten Quartal gerechnet.

Für das laufende Dezemberquartal Analysten bei Yahoo einen Quartalsumsatz von 1,19 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 22 US-Cent je Aktie. Für das laufende Jahr 2010 wird mit einem Jahresumsatz von 4,58 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 86 US-Cent je Aktie gerechnet.

Im nachfolgenden Jahr 2011 sollen die Erlöse auf 4,74 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 79 US-Cent je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Yahoo-Aktien präsentierten sich zuletzt freundlicher bei 16,45 US-Dollar an der New Yorker Nasdaq, womit sich damit ein Börsenwert von rund 22 Mrd. US-Dollar für Amerikas führendes Internet-Portal ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das anstehende Jahr 2011 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 20.

Das US-Brokerhaus Goldman Sachs hat unmittelbar nach den jüngsten Zahlen ihre Schätzungen für Yahoo-Aktien nach unten korrigiert. Die Analysten erwarten bis 2012 ein niedrigeres Umatzwachstum. Insgesamt bleiben die US-Banker bei ihrer „neutralen“ Haltung gegenüber Yahoo-Aktien und sehen weiterhin ein Kursziel von 17,5 Dollar für das Papier.

Bei der Londoner Barclays Capital bewertet man Yahoo-Aktien weiterhin mit „übergewichten“ und sieht weiterhin ein Kursziel von 21 US-Dollar für den Wert.

Auch im Hause Jefferies & Co äußerte man sich zuletzt weiter positiv über Yahoo-Aktien. Die Analysten empfehlen den Wert weiterhin zum Kauf und sehen ein Kursziel von 21 Dollar für das Papier.

Bei der Credit Suisse steht man Yahoo-Anteilen weiterhin „neutral“ gegenüber, wobei die Analysten ein Kursziel von 20 Dollar für das Papier sehen.