Yahoo - Turnaround lässt auf sich warten

Donnerstag, 23. Juli 2009 um 12:53

Yahoo profitierte im jüngsten Quartal vor allem von Kostensenkungsmaßnahmen. So gelang es dem Unternehmen seine operativen Kosten um rund 150 Mio. Dollar zu verringern. Allerdings kündigte die neue Yahoo-Chefin Carol Bartz an, im laufenden dritten Quartal mehr Geld investieren zu wollen. So will die Managerin mindestens 75 Mio. Dollar in die Marke Yahoo investieren, sowie weitere Ingenieure anheuern und Serviceangebote verbessern. Zudem geht Yahoo davon aus, dass sich der Werbeumsatz um 75 Prozent verringern werde, da man sich von aufdringlicher Werbung verabschieden will.

Markt und Wettbewerb

Insgesamt soll der Online-Werbemarkt im Jahr 2010 ein Marktvolumen von 75 Mrd. Dollar erreichen. Yahoo sieht sich nach eigenen Angaben als das weltweit meistbesuchte Internet-Portal mit mehr als 500 Mio. Nutzern. Yahoo! konkurriert mit seinem Internet-Angebot in erster Linie mit den Angeboten von America Online (AOL), Microsoft MSN und Terra Lycos.

Nicht zuletzt durch den Aufkauf des Rivalen Overture, konkurriert Yahoo! im Suchmaschinenbereich direkt mit Google, sowie mit weiteren Anbietern wie mit Windows Live Search und mit Ask.com und AOL.

Hauptkonkurrent im Suchmaschinengeschäft ist und bleibt jedoch der Marktführer Google, wobei sich hier Yahoo aber dem Wettbewerb von Meta-Suchdiensten wie Dogpile.com gegenüber sieht. Yahoo ist derzeit mit einem Marktanteil von rund 20 Prozent die Nummer zwei im Markt (Quelle: comScore), während Google den US-Suchmaschinenmarkt mit einem Marktanteil von über 60 Prozent dominiert.

Durch die Übernahme der Online-Stellenbörse HotJobs konkurriert Yahoo auch mit dem führenden Online-Stellenvermittler Monster.com. Durch den Einstieg in den Markt für Social-Networking-Communities steht Yahoo zunehmend im direkten Wettbewerb mit MySpace.com und Facebook.

Ausblick

Für das laufende dritte Quartal 2009 erwartet Yahoo einen Bruttoumsatz zwischen 1,45 und 1,55 Mrd. Dollar. Analysten rechnen für das laufende Quartal mit einem Nettoumsatz von 1,17 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von acht US-Cent je Aktie.

Auf Jahressicht kalkulieren Analysten mit Einnahmen von 4,73 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 36 US-Cent je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2009 sollen die Erlöse dann auf 4,97 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 42 US-Cent je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Unmittelbar nach den jüngsten Zahlen präsentierten sich Yahoo-Aktien deutlich fester bei rund 17,4 Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von rund 24 Mrd. US-Dollar für das weltweit meistbesuchte Internet-Portal ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 47. Gleichzeitig wird Yahoo mit dem fünffachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die Analysten bei Friedman Billings bleiben bei ihrer pessimistischen Haltung und bewerten Yahoo-Papiere weiterhin mit „underperform“. Gleichzeitig heben die Analysten ihr Kursziel von 12 auf 14 Dollar an.

Im Hause Jefferies & Co vertritt man hingegen eine andere Meinung. Die Analysten empfehlen Yahoo-Aktien weiterhin zum Kauf und heben ihr Kursziel von 19 auf 20 Dollar an.

Bei der Credit Suisse bleibt man dagegen zurückhaltend und bewertet Yahoo-Papiere weiterhin mit „neutral“. Die Analysten sehen den Yahoo-Umsatz weiterhin unter Druck, wobei Yahoo zudem weiter reinvestieren will. Daneben will Yahoo Anzeigen mit geringer Qualität künftig nicht mehr schalten. Insgesamt sehen die Analysten durch die neue Yahoo-Strategie den Umsatz und die Gewinnmargen weiter unter Druck. Für das Jahr 2009 rechnen die Analysten nunmehr mit einem Nettogewinn von 0,65 Dollar je Aktie und sehen ein Kursziel von 14 Dollar für das Papier.

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