Yahoo: Neuer CEO - neue Chance?

Donnerstag, 15. Januar 2009 um 13:04

Während das Geschäft mit Suchmaschinenwerbung um 17 Prozent auf 438 Mio. Dollar zulegte, kletterte das Geschäft mit der gewöhnlichen Display-Werbung lediglich um drei Prozent. Gleichzeitig kündigte Yahoo den Abbau von zehn Prozent seiner Belegschaft an. 1.500 der rund 15.000 Stellen sollen abgebaut werden. Insgesamt plant Yahoo seine jährlichen Kosten von 3,9 Mrd. US-Dollar um 400 Mio. Dollar zu reduzieren. Insgesamt beendete Yahoo das Quartal mit Barreserven von 3,3 Mrd. Dollar.

Markt und Wettbewerb

Die Ausgaben für Online-Werbung dürften trotz der Wirtschaftskrise auch im Jahr 2008 zweistellig gewachsen sein. Insgesamt soll der Online-Werbemarkt im Jahr 2010 ein Marktvolumen von 75 Mrd. Dollar erreichen. Yahoo sieht sich nach eigenen Angaben als das weltweit meistbesuchte Internet-Portal mit mehr als 500 Mio. Nutzern. Yahoo! konkurriert mit seinem Internet-Angebot mit den Angeboten von America Online (AOL), Microsoft MSN und Terra Lycos.

Durch den Aufkauf des Rivalen Overture, konkurriert Yahoo! im Suchmaschinenbereich direkt mit Google, sowie mit weiteren Anbietern wie mit Windows Live Search und mit Ask.com und AOL.

Hauptkonkurrent im Suchmaschinengeschäft ist und bleibt jedoch der Marktführer Google, wobei sich hier Yahoo aber dem Wettbewerb von Meta-Suchdiensten wie Dogpile.com gegenüber sieht. Durch die Übernahme der Online-Stellenbörse HotJobs konkurriert Yahoo auch mit dem führenden Online-Stellenvermittler Monster.com. Durch den Einstieg in den Markt für Social-Networking-Communities steht Yahoo zunehmend im direkten Wettbewerb mit MySpace.com, Facebook und mit YouTube.

Ausblick

Für das vergangene Dezemberquartal werden schlechte Zahlen von Yahoo erwartet. Analysten rechnen für das Dezemberquartal mit Nettoerlösen von 1,38 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 13 US-Cent je Aktie. Für das laufende Gesamtjahr 2008 wird mit Erlösen von 5,4 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 0,41 Dollar je Anteil gerechnet.

Für das laufende Jahr 2009 erwarten Analysten bislang noch einen leichten Umsatzanstieg auf 5,43 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinnanstieg auf 0,45 Dollar je Aktie. Diese Prognosen könnten jedoch schnell Makulatur sein, sollte Yahoo für das vierte Quartal enttäuschende Ergebnisse präsentieren. Details um Abschlussquartal will Yahoo am 27. Januar präsentieren.

Bewertung

Yahoo-Aktien präsentierten sich nach der Neubesetzung der Führungsspitze freundlich und wurden zuletzt bei 12,41 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 17,2 Mrd. Dollar für das Internet-Portal ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Fiskaljahr 2009 würde sich aktuell ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 28 ergeben. Gleichzeitig wird Yahoo mit dem 3,2-fachen des zu erwartenden Nettoumsatzes für das Jahr 2009 bewertet.

Bereits zu Wochenbeginn stuften die Analysten des Hauses American Technology Research Yahoo-Anteile von „kaufen“ auf „neutral“ zurück. Gleichzeitig reduzierten die Analysten ihr Kursziel für den Wert von 18 auf 14,5 Dollar.

Im Analystenlager wurde die Berufung von Carol Bartz zum neuen CEO mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Während sich Ironfire Capital President Eric Jackson zurückhaltend äußerte und vor allem auf die fehlende Erfahrung im Internetgeschäft verwies, äußerte sich Citi-Analyst Mark Mahaney positiv über die Personalie. Mahaney verwies insbesondere auf die Leistungen von Bartz bei Autodesk. Der CAD-Spezialist stieg unter Bartz zum Weltmarktführer mit einem Umsatz von mehr als zwei Mrd. Dollar auf. Zudem sitze Bartz im Verwaltungsrat von Intel und Cisco, womit die Managerin Technik-Erfahrung mitbringt.

Sanford Bernstein Analyst Jeff Lindsay zeigt sich hingegen unbeeindruckt, über die Neubesetzung. Bartz sei ein solider Kandidat, allerdings hätte man sich von Yahoo einen offensiveren Schritt erwartet, so Lindsay.

Needham-Analyst Mark May sieht Bartz hingegen als den richtigen Kandidaten für Yahoo. May verwies nicht nur auf die den technischen Background, den Bartz mit sich bringe, sondern auch auf die Führungsqualitäten der Managerin.

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