Yahoo! gerät unter Zeitdruck

Donnerstag, 20. Juli 2006 um 00:00

Durch den Aufkauf des Rivalen Overture, konkurriert Yahoo im Suchmaschinenbereich direkt mit Google, sowie weiteren kleineren Anbietern, wie FindWhat.com, InfoSpace und Ask Jeeves. Auch Microsoft will in diesem Bereich nicht nur mit einer Desktop-Suchmaschine Fuß fassen.

Durch die Übernahme der Online-Stellenbörse HotJobs konkurriert Yahoo! auch mit dem führenden Online-Stellenvermittler Monster.com. Daneben hat sich Yahoo an Chinas führendem E-Commerce-Spezialisten Alibaba.com und Südkoreas GMarket beteiligt, womit Yahoo in weitere neue Märkte vorstößt.

Ausblick

Für das laufende dritte Quartal 2006 rechnen Analysten mit einem Umsatz von 1,2 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 13 US-Cent je Aktie. Auf Jahressicht erwarten Analysten einen Umsatz von 4,78 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 52 US-Cent je Aktie.

Im nachfolgenden Jahr 2007 sollen die Erlöse dann weiter auf 5,96 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 71 US-Cent je Aktie anziehen, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Nach den jüngsten Zahlen wurden Yahoo-Aktien deutlich schwächer bei 25,2 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von 35,5 Mrd. Dollar für das weltweit führende Internet-Portal ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2006 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 48, welches im nachfolgenden Jahr 2007 auf 35 sinken würde. Insgesamt wird Yahoo mit dem 7,4fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr gehandelt.

Unmittelbar nach den vorgelegten Zahlen und Verzögerungen im Zusammenhang mit der neuen Werbeplattform, hagelt es Herabstufungen durch Brokerhäuser. Die Analysten des Hauses S&P Equity Research stufen Yahoo-Anteile von „kaufen“ auf „halten“ herab und nehmen ihr 12-Monatskursziel von 40 auf 34 Dollar zurück. Die Analysten sehen aufgrund der verschobenen neuen Such- und Werbetechnologie auf das vierte Quartal nur noch ein geringes Aufwärtspotential.

Auch bei der Deutsche Bank Securities stuft man den Wert von “kaufen” auf “halten” zurück, wobei Analyst Jeetil Patel ein Kursziel von 30 Dollar für die Papiere sieht. Nach Meinung des Deutsche Bank-Analysten reinvestiert Yahoo zu wenig in den Bereich Produktentwicklung und Innovationen, um mit Wettbewerbern Schritt zu halten.

Auch UBS-Analyst Benjamin Schachter nimmt sein Kursziel für Yahoo-Aktien von 42 auf 39 Dollar zurück. Abgesehen von Verzögerungen beim Projekt Panama, bereiten dem UBS-Experten der Umsatzrückgang im Suchmaschinen-Geschäft mehr sorgen, nachdem Yahoo eine Kampagne gestartet hat, um qualitativ eher schwächere Partner aus seinem Werbenetzwerk zu kicken.

Im Hause RBC Capital Markets zeigt man sich verwundert über das Kommunikationsgebaren des Unternehmens. Nur zwei Monate nach der Ankündigung des Projekts Panama, habe man nunmehr eine Verzögerung bekannt gegeben. Diese Verzögerung belaste das Ansehen des Managements, heißt es bei RBC. Die RBC-Experten behalten zwar ihr „outperform“ Rating bei, nehmen aber eine eher konservative Haltung gegenüber Yahoo-Papiere ein. Gleichzeitig revidieren die Analysten ihr Kursziel von 40 auf 33 Dollar nach unten.

Weniger pessimistisch ist man im Hause Credit Suisse First Boston. CSFB-Analyst Heath Terry bleibt bei seiner Einschätzung „outperform“ und hält weiterhin an seinem Kursziel von 45 Dollar für Yahoo-Papiere fest. Der Analyst empfindet die Verzögerung beim Projekt Panama als nicht so problematisch. Vielmehr dürften sich die zusätzlichen Monate der Entwicklung letztendlich positiv auszahlen, so der CSFB-Experte.

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Meldung gespeichert unter: IT-News

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