XM Satellite: Nächster Streich?

Freitag, 30. Dezember 2005 um 18:34

Hier zeigt sich das Dilemma der Satellitenradio-Netzbetreiber. Jeder Neukunde erhält subventionierte Hardware, die sich in den Bilanzen niederschlägt, denn das Geschäft ist in den USA noch im Aufbau begriffen und erzielt deswegen starke Zuwachsraten. Die Abonnenten rentieren sich erst über die monatlichen Gebühren. Es ist also eine Frage der Zeit, bis bei den beiden Unternehmen der Breakeven erreicht wird. Nach Branchenkreisen soll Sirius dies 2006 schaffen, wenn die Kosten je neu gewonnenem Kunden auf unter 100 Dollar gedrückt werden können. Bei Platzhirsch XM soll dies erst 2007 der Fall sein. Hierzu jedoch müsste der Zuwachs der operativen Kosten von dem des Umsatzes abgekoppelt werden.

Das größte Schlachtfeld ist der Kampf um Neukunden. Hier bietet XM mit einem größeren und innovativeren Angebot an Hardware mehr Auswahl. Sirius hat allerdings schon Neuentwicklungen angekündigt. Aber auch das Programm ist für die Kunden in den USA äußerst relevant. Hier konnte Sirius Mitte des Jahres mit der Verpflichtung der äußerst populären Radiomoderatoren Howard Stern und Martha Stewart Punkte sammeln. Auch der Erwerb einer Lizenz für die National Football League (NFL) dürfte Kunden angezogen haben. Durch spezielle Marketingaktionen konnte Sirius den Rivalen beim Neukundenzuwachs zeitweise übertrumpfen. XM konterte allerdings direkt mit „Buy one, get one free“-Angeboten. Beide Anbieter haben zudem Verträge mit der Automobilindustrie. Die Hardware wird ab Werk beispielsweise in die Autos von Ford, General Motors und DaimlerChrysler eingebaut. Über die Kooperation mit dem deutsch-amerikanischen Produzenten, die bis 2012 angelegt ist, erhofft sich Sirius allein 2006 750.000 neue Kunden. XM hingegen unterhält Kooperationen mit dem Einzelhändler Wal-Mart und dem Internetportal AOL. Generell ist es auch bei Elektrohändlern möglich, die Hardware nebst Vertrag zu erstehen - ähnlich wie hierzulande bei Premiere.

Allein die Zahlen zeigen: Das Satellitenradio ist auf dem Massenmarkt angekommen. Branchenkreise erwarten, dass XM bis 2010 18 Millionen, Sirius 16 Millionen Kunden haben wird. XM unterhält derzeit mehr als 160 digitale Radiokanäle, Sirius 125, die in CD-Qualität übertragen und auch Sparten bedienen. Das Programm ist werbefrei, dafür wird, ähnlich wie beim Pay-TV, eine monatliche Gebühr fällig. In den USA, wo es keine GEZ gibt, ist man eher bereit, für solche Angebote Geld auszugeben. Dafür sind die Programme landesweit in dem Flächenstaat USA zu empfangen. (ndi/rem)

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Meldung gespeichert unter: IT-News

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