Xing wächst - Konkurrenz ist schneller

Business-Netzwerke

Donnerstag, 11. September 2008 um 13:31

Im ersten Halbjahr 2008 wurde ein Umsatz von 15,91 Mio. Euro erzielt (2007: 8,21 Mio. Euro). Xing wies ein EBITDA von 5,76 Mio. Euro aus, im Vorjahr lag der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen bei 1,43 Mio. Euro. Aufwendungen im Zusammenhang mit nicht fortgeführten M&A-Prozessen in Höhe von 768.000 Euro sind in diesem Ergebnis bereits enthalten. Die Marge stieg somit von 17 Prozent auf 36 Prozent.

Der Geschäftsbereich Subscriptions trug im ersten Halbjahr 2008 insgesamt 12,64 Mio. Euro zum Umsatz bei (2007: 7,86 Mio. Euro). Der starke Anstieg sei besonders durch die wachsende Anzahl von Premium-Mitgliedern bedingt. Allein im zweiten Quartal 2008 sei die Zahl der zahlenden Mitglieder um rund 50.000 gestiegen, im ersten Halbjahr konnten insgesamt 108.000 neue Premium-Mitglieder gewonnen werden, so dass deren Gesamtzahl nun bei circa 470.000 liegt. Die gesamte Nutzerzahl, inklusive Premium-Mitglieder, stieg, auch dank Übernahmen, um 1,3 Millionen auf 6,14 Millionen Nutzer auf internationaler Basis an.

Im Segment Advertising konnte Xing im ersten Halbjahr einen Umsatz von 1,13 Mio. Euro erzielen, die Einheit eCommerce erwirtschaftete 1,96 Mio. Euro Umsatz. Die wesentliche Erlösquelle in diesem Bereich sei, so Xing weiter, der Xing-Marketplace für Stellenangebote mit 2,46 Millionen Klicks.

Markt und Wettbewerb


Betrachtet man allein den deutschen Online-Markt, so hinkt Xing als Social-Network-Anbieter laut comScore hinter den Angeboten von anderen Networks wie mySpace, stayfriends oder studiVZ aus dem Holtzbrinck-Verlag hinterher. Als Business-Netzwerk steht Xing innerhalb Deutschlands allerdings nahezu alleine dar und ist hier unumstrittener Marktführer.

International zählt das US-Online-Netzwerk LinkedIn zu den schärfsten Wettbewerbern von Xing. Das Unternehmen verfügt weltweit über 25 Millionen Mitglieder - rund viermal so viele wie Xing. In Europa allein sind es sechs Millionen Mitglieder, in etwa so viel, wie Xing weltweit aufweisen kann. Und LinkedIn strebt weiter nach Europa. So sollen gut 50 Mio. US-Dollar dafür genutzt werden, in Europa weiter Fuß zu fassen. Das Unternehmen verfolgt diese Pläne schon seit rund zwei Jahren und nimmt dabei auch kein Blatt vor den Mund, dass etwa Xing kaum ein relevanter Wettbewerber sei. Das mag auf dem US-amerikanischen Heimatmarkt stimmen. Zumindest in Deutschland, Spanien und in der Türkei dürften es die Amerikaner jedoch schwierig haben, Xing die Rolle des Platzhirschen ohne weiteres streitig zu machen.

Seitdem Xing sein Portfolio ausgeweitet hat, um auch Jobs über seine Plattform zu vermitteln, fischt das Unternehmen auch in Gewässern, die bislang stark von Jobportalen wie Monster dominiert wurden. Sicherlich wird Xing es nicht schaffen - und auch nicht versuchen - Monster und anderen Anbietern relevante Marktanteile in der Online-Jobvermittlung streitig zu machen. Und doch schärft Xing durch diese Leistung weiter sein Profil als Online-Netzwerk, das sowohl für Unternehmen als auch für die Karriere von Privatpersonen relevant sein kann.

Im Markt der Online-Netzwerke und -Karrierebegleiter könnte Xing auch in Deutschland ein namhafter Wettbewerber aus dem Hause Holtzbrinck erwachsen. Der Verlag hat mit BusinessLive zu Beginn des Jahres ein Portal gestartet, das Angebote zum Karrieremanagement und Expertenaustausch bereithält. Noch ist aber auch dieses Netzwerk in Deutschland eher ein zusätzliches Angebot neben Xing als ein Angebot, dass eine wirkliche Wettbewerbssituation hervorruft.

Ausblick


Analysten rechnen damit, dass sich das Wachstum bei Xing weiter fortsetzen wird. Für das laufende Jahr 2008 rechnen Analysten mit einem Gewinnanstieg auf 1,56 Euro je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2009 sollen die Erlöse dann auf durchschnittlich 2,33 Euro je Anteil steigen, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung


Zuletzt wurden Xing-Aktien an der Frankfurter Börse nachgebend bei 31,8 Euro gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 165 Mio. Euro für den Betreiber des gleichnamigen Business-Portals ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das nachfolgende Jahr 2009 ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 14.

Die Analysten der WestLB raten Anlegern Xing-Aktien aufzustocken und bewerten die Papiere mit „add“. Die Analysten glauben an weiter steigende Kurse und hoben bereits Mitte Mai ihr Kursziel für den Wert von 43 auf 48 Euro an. Die Analysten verweisen dabei auf die positiven Zahlen im Bezug auf Abonnentenwachstum sowie bei den Bezahlkunden.

Ähnlich zuversichtlich bewertet man Xing-Papiere auch im Hause Lehman Brothers. Die Lehman-Experten stufen die Papiere weiterhin mit „übergewichten“ ein und sehen ein Kursziel von 45 Euro für den Wert. Die Analysten verweisen insbesondere auf positive Zahlen im ersten Quartal, wobei das Unternehmen insbesondere zum Jahresbeginn Fortschritte erzielt habe, heißt es. Insgesamt rechnen die Analysten damit, dass Xing seinen Wachstumskurs beibehalten kann und vom Boom bei sozialen Netzwerken profitieren kann.

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