Xing: Das “gallische Dorf” der Business-Netzwerke

So kam das deutsche Unternehmen im dritten Quartal 2012 auf einen Umsatz von 18,3 Mio. Euro und steigerte diesen damit um elf Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) hingegen verringerte sich geringfügig auf 3,4 Mio. Euro von ehemals 3,6 Mio. Euro im Jahr 2011. Die gleiche Tendenz zeigt sich beim Nettoergebnis, welches im dritten Quartal des laufenden Jahres auf 2,2 Mio. Euro sank, bei einem Vergleichswert von 2,6 Mio. Euro im letzten Jahr. Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie von 0,39 Euro (verwässert) im dritten Quartal 2012, während sich der Vorjahreswert noch etwas höher bei 0,48 Euro pro Aktie (verwässert) ansiedelte. Der operative Cash-Flow stagnierte bei etwa 4,7 Mio. Euro.

Mit 54,2 Mio. Euro konnte der Umsatz in den ersten neun Monaten 2012 den Vorjahreswert von 48,5 Mio. Euro übertreffen. Gleichzeitig nahm das kumulierte EBIT 2012 auf 9,4 Mio. Euro ab, nachdem es im Vorjahr noch einen Wert von 11,3 Mio. Euro erreicht hatte. Auch das Nettoergebnis von Januar bis September 2012 verringerte sich auf 6,3 Mio. Euro, von noch 7,7 Mio. Euro im gleichen Zeitraum 2011. Pro Aktie entspricht dies einem Wert von 1,12 Euro (verwässert) für das Jahr 2012 bei einem Vorjahreswert von 1,41 Euro je Aktie (verwässert). Der Cash-Flow erhöhte sich von 11,43 Mio. auf 15,10 Mio. Euro.

Die deutsche Xing AG zeigte sich mit der Entwicklung des vergangenen Quartals zufrieden und verweist auf 196.000 im Berichtszeitraum neu hinzugewonnene Mitglieder für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Xing sieht Chancen vor allem auf dem deutschen Markt und plant dort weitere Investitionen.

International zählt das US-Online-Netzwerk LinkedIn zu den schärfsten Wettbewerbern von Xing. Während Xing in Deutschland noch die Nummer eins ist, hat LinkedIn den deutschen Konkurrenten auf dem europäischen Markt längst überholt. Hier verzeichnet LinkedIn bereits mehr als 30 Millionen Mitglieder, in weniger als einem Jahr kamen fünf Millionen neue Nutzer hinzu, während Xing im gleichen Zeitraum nur 700.000 neue Mitglieder in Europa gewinnen konnte.

Auch im wichtigen deutschsprachigen Raum (Deutschland, Schweiz, Österreich) zählt LinkedIn bereits zwei Millionen Nutzer, obwohl das Unternehmen erst seit kurzem in der D-A-CH-Region vertreten ist. Xing kam zuletzt in der D-A-CH-Region auf sechs Millionen Mitglieder.

Daneben konkurriert Xing auch noch mit dem Social-Networking-Giganten Facebook, der viele Services kostenlos anbietet und sich mehrheitlich über Online-Werbung finanziert, während Xing auf ein Abo-basiertes Geschäftsmodell setzt.

Da Xing auch Jobs über seine Plattform zu vermittelt, fischt das Unternehmen auch in Gewässern, die stark von Jobportalen wie Monster oder Stepstone dominiert werden. Und doch schärft Xing durch diese Leistung weiter sein Profil als Online-Netzwerk, das sowohl für Unternehmen als auch für die Karriere von Privatpersonen relevant sein kann.

In der D-A-CH-Region sieht sich Xing hervorragend aufgestellt und will den Umsatz nach Aussagen von Xing-Manager Stefan Gross-Selbeck in den nächsten Jahren auf 100 Mio. Euro steigern. Gleichzeitig stellt der Manager weiter steigende Gewinne in Aussicht. Auch soll sich die Zahl der Mitglieder im deutschsprachigen Raum verdoppeln.

Künftig will man sich insbesondere dem Thema Social Recruiting noch stärker widmen - in Deutschland ein Wachstumsmarkt mit Potenzial. Hier will Xing weiter investieren, um auch in den kommenden Jahren zu wachsen und die Markführerschaft, die Xing nach eigenen Angaben besetzt, auszubauen.

An der Börse werden Xing-Aktien derzeit mit einem Kurs von 41,85 Euro gehandelt. Daraus ergibt sich eine Marktkapitalisierung in Höhe von 229,26 Mio. Euro. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2013 wird mit 17,90 angegeben. Für 2014 liegt es bei 14,98 und für 2015 bei 13,01.