Wirecard: Philippinische Behörden verdächtigen 57 Personen im Betrugsfall

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Freitag, 11. September 2020 um 08:50
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ASCHHEIM/MANILA (IT-Times) - Philippinische Behörden ermitteln zurzeit gegen Mitarbeiter und Partner des deutschen Payment-Dienstleisters Wirecard wegen des Verdachts auf Geldwäsche.

Mehrere mit der Wirecard AG verbundene Personen und Unternehmen werden im Zusammenhang mit dem Thema Geldwäsche gebracht, teilte die philippinische Anti-Geldwäsche-Behörde AMLC bereits im Vorfeld mit.

Insgesamt wollen die philippinischen Behörden nunmehr 57 Personen ausgemacht haben, die im Wirecard Fall verwickelt sein sollen, berichtete zuerst die US-Nachrichtenagentur Bloomberg.

Die philippinische Behörde zur Bekämpfung der Geldwäsche, kurz AMLC, hat 57 „Personen von Interesse“ ermittelt, darunter Ausländer, lokale Bankangestellte und Regierungsbeamte, deren Verbindungen zur Wirecard AG untersucht werden.

Die Behörden analysieren die Transaktionen besagter Personen, die „nicht unbedingt die Angeklagten oder Befragten in einem Strafverfahren sind“, sagte Mel Georgie Racela, Exekutivdirektor des Rates zur Bekämpfung der Geldwäsche, in einem virtuellen Briefing in Manila.

Das AMLC ermittelt wegen inländischer Verstöße gegen das Anti-Geldwäsche Gesetz und wartet auf Beweise der deutschen Behörden, damit sie Anklage gegen Schlüsselpersonen wie den ehemaligen COO und Vorstand von Wirecard, Jan Marsalek, erheben können.

Die philippinischen Behörden untersuchen auch Unternehmen, die möglicherweise mit dem ehemaligen Wirecard-Manager Christopher Bauer in Verbindung stehen, der im Juli 2020 in einem philippinischen Krankenhaus verstorben ist.

Offenbar habe die Tochtergesellschaft Wirecard e-Money Philippines Inc. keine Verbindung zu den mutmaßlichen betrügerischen Aktivitäten, teilte Racela im Rahmen des Briefings mit.

Die philippinische Finanzaufsicht untersucht derzeit Transaktionen, die im Zusammenhang mit den spurlos verschwundenen 2,1 Mrd. US-Dollar der Wirecard AG, die bei zwei bekannten philippinischen Banken vermutet wurden, gebracht werden.

EY, der langjährige und umstrittene Wirtschaftsprüfer der Wirecard AG, hatte der BDO Unibank und der „Bank of Philippine Islands (BPI) Konto-Dokumente von Wirecard vorgelegt, die beide lokalen Banken als Fälschungen bezeichneten.

Sobald Finanztransaktionen 500.000 Britische Pfund überschreiten, sind sie Teil der Datenbank des AMLC. Teil der laufenden Untersuchungen sind auch die Wirecard AG und Wirecard e-Money Philippines Inc.

Darüber hinaus sind auch diejenigen Unternehmen, die von der Financial Times im März 2019 als dubiose Partner bezeichnet wurden, Gegenstand der laufenden Ermittlungen.

Meldung gespeichert unter: Mobile Payment, E-Commerce, Online-Payment, Ernst & Young (EY), Wirecard, Hintergrundberichte, Software, IT-Services

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