Wirecard - Opfer von Shortseller-Aktivitäten?

Dienstag, 13. April 2010 um 14:06

Wirecard meldete einen Umsatzanstieg im Gesamtjahr 2009 von 16 Prozent auf 228,3 Mio. Euro, nach Einnahmen von 196,8 Mio. Euro im Jahr vorher. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag mit 56,7 Mio. Euro über dem Vorjahreswert von 49 Mio. Euro. Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2009 wird am 15. April 2010 veröffentlicht. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kletterte um 16 Prozent auf 60,8 Mio. Euro.

Bei Wirecard zeigte man sich zufrieden mit der Umsatz- und Ergebnisentwicklung in 2009 und blickt mit Optimismus auf das nun begonnene Geschäftsjahr 2010. Man gehe davon aus, dass sich der europäische E-Commerce-Markt weiterhin dynamisch entwickeln werde. Das Internet werde als Vertriebskanal für die Touristik- und Handelsbranche dabei an Bedeutung gewinnen. Daher will man sich bei Wirecard weiterhin auf den europäischen Markt sowie auf eine Positionierung in Asien konzentrieren.

Markt und Wettbewerb

Wirecard steht mit seinem IT- und Finanzdienstleistungsangebot im direkten Wettbewerb mit anderen internationalen Anbietern in diesem Marktsegment. Der Internet-Bezahldienst „Wirecard“ steht im direkten Wettbewerb zum eBay-Service PayPal und zu Online-Angeboten von Western Union.

Im Bereich der Zahlungsabwicklung steht Wirecard im direkten Wettbewerb mit anderen Abwicklungsanbietern wie dem amerikanischen Spezialisten Fiserv, der sich durch die Übernahme des Online-Zahlungsabwicklers CheckFree verstärkt hat.

Auch andere Unternehmen bieten inzwischen eigene Online-Zahlungslösungen an wie zum Beispiel Google. Der Suchmaschinenmarktführer ist in diesem Bereich mit seiner Lösung Google Checkout präsent. Weitere Wettbewerber sind Firstgate (Click&Buy), sowie der von der T-Com angebotene T-Pay-Service, giropay, Paysafecard und Moneybookers. Als Marktführer im Bereich Online-Zahlungslösungen hat sich in den vergangenen Jahren immer mehr der eBay-Dienst PayPal durchgesetzt.

Ausblick

Im Bezug auf das laufende Gesamtjahr 2010 erwartet man bei Wirecard, unter Einbeziehung bestehender gesamtwirtschaftlicher Risiken, ein EBITDA von 70 Mio. bis 75 Mio. Euro erreichen zu können.

Analysten rechnen bei Wirecard auch im laufenden Jahr mit weiter steigenden Einnahmen und Gewinnen. Im Einzelnen kalkulieren die Analysten bei Wirecard im Schnitt mit einem Plus von 0,62 Euro je Aktie in 2010. In 2011 soll der Nettogewinn dann auf 0,69 Euro je Anteil klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Nach den deutlichen Kursverlusten in den vergangenen Tagen und Wochen wurden Wirecard-Aktien zuletzt uneinheitlich bei 7,38 Euro an der Frankfurter Xetra-Börse gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 750 Mio. Euro für den Münchner Zahlungsabwickler ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2010 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 12.

Die Analysten bei SES Research bleiben trotz der Geldwäschevorwürfe gegenüber dem Unternehmen weiter bei ihrer Kaufempfehlung. Die Analysten verweisen darauf, dass diese Berichte aus zweifelhaften Quellen stammen und inzwischen teilweise schon wieder zurückgezogen wurden. Daneben rechnen die SES-Experten für 2009 mit einem freien Cash Flow von 46 Mio. Euro. Insgesamt dürfte Wirecard weiter von der Verschiebung der Konsumausgaben ins Internet sowie durch das Auslagern von Zahlungsabwicklungsprozessen profitieren, glauben die Analysten. Zudem zeichnet sich in Europa eine Liberalisierung der Glücksspielmärkte ab, wodurch für Wirecard zusätzliche Wachstumsmöglichkeiten entstehen könnten, glauben die Analysten, die weiterhin ein Kursziel von 11,5 Euro für das Papier sehen.

Auch die Investmentexperten bei Commerzbank bleiben nach den jüngsten Kurskapriolen bei er ihrer Kaufempfehlung für Wirecard-Aktien. Auch die Commerzbanker verweisen auf die bevorstehende Liberalisierung des Glücksspielmarktes in Frankreich, wodurch sich der Markt noch im laufenden Jahr weiter öffnen dürfte. Hierdurch dürften für Wirecard Chancen im Bereich der Zahlungsabwicklung entstehen, glauben die Analysten, die an ihrem Kursziel von 12 Euro für das Papier weiter festhalten.

Auch bei der WestLB bekräftigte man Anfang April nochmals seine Kaufempfehlung für das Papier. Die WestLB-Banker haben das Papier auf ihre „Mid & Small Cap Focus List“ hinzugefügt und sehen weiterhin ein Kursziel von 13 Euro für das Papier. Die Analysten halten den Geldwäschevorwurf in der Naples Times bzw. auf Gomopa.net für unbegründet. Die Analysten rechnen daher mit einer Erholung der Papiere, sobald sich die Vorwürfe geklärt haben.

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