WEEKEND-STORY: Microsoft und der Tanz auf allen Hochzeiten

Freitag, 7. Oktober 2005 um 18:58

 

 

Am 29. September gibt das Unternehmen bekannt, mit seinem Data Protection Manager (DPM) in den Markt für Datensicherung und Backup-Systeme eintreten zu wollen. Das neue Speichersystem soll nach Angaben von Microsoft nicht nur Geschwindigkeitsvorteile gegenüber herkömmlichen Speicherbänder-basierten Systemen bieten, sondern auch vergleichsweise kostengünstig sein.

 

 

Zusammen mit dem US-Telekomkonzern Qwest Communications International will der Redmonder Softwarekonzern einen Internet-Telefonservice für kleine und mittelständische Firmenkunden anbieten, wie am 21. September mitgeteilt wird. Das Angebot soll im Jahr 2006 starten, wobei der Service aus Microsofts Internet-Telefonietechnik und Qwests OneFlex Internet-Telefonservice bestehen soll.

Microsoft will den schweizer Hightech-Konzern Logitech als die Nummer eins im Markt für Computerzubehörprodukte verdrängen. „Wir sehen mit Mäusen und Tastaturen noch riesige Wachstumsmöglichkeiten“, so Matt Barlow, Chef der Microsoft-Hardwareeinheit, gegenüber dem Handelsblatt. Um Logitech vom Thron zu stoßen, wolle Microsoft verstärkt auf Nischenprodukte setzen. Auch Produkte für ganz spezielle Zielgruppen soll es geben. Microsoft hat dabei offenbar den schnell wachsenden Markt für Spieler-Enthusiasten und den Musik-Zubehörmarkt im Visier, hieß es am 16. September.

Auch ein Einstieg in das Segment Unternehmenssoftware/ERP (Enterprise Resource Planning) ist denkbar. SAP und Oracle würden hierüber sicher nicht glücklich sein. Wobei letzterer sogar theoretisch als Übernahmekandidat zu stemmen wäre. Auch wurde hier immer wieder das relativ kleine Unternehmen Lawson Software gehandelt, ebenfalls ein Anbieter von ERP-Software.

Vom Saulus zum Paulus der Sicherheit

Hinzu kommen noch Microsofts umstrittene Wiederbelebungsversuche für die kränkelnde Tochtergesellschaft MSN. Aber das neuste Kind heißt Sicherheitssoftware. Ein Terrain, auf dem das Unternehmen eigentlich nicht den besten Ruf inne hat. Nicht nur wegen eigener Sicherheitslücken, auch wegen ominöser Spionagefunktionen der eigenen Programme. Das vormals offenbar nicht vorhandene Know-How wurde mit der Übernahme von Sybari und Giant eingekauft und dann in Eigenregie weiterentwickelt, wie Ballmer in München erläuterte. Zunächst sei das Angebot nur an Unternehmen, die ihre Netzwerke schützen wollen, gerichtet. Aber auch das neue Windows Vista und der Internet-Explorer 7.0 sollen diese Sicherheitsfunktionen enthalten. Unter anderem gehören hierzu die neuen Programme „Microsoft Client Protection“ und mit „Antigen“ ein Virenscanner. Die neuen Pläne setzen Wettbewerber wie Symantec und McAfee unter Druck, auch wenn Ballmer relativierte, dass zur Marktreife noch ein gewisser Weg zurückzulegen sei.

Geld allein macht nicht erfolgreich

Insgesamt entsteht der Eindruck: Microsoft macht viel, aber nichts richtig - das Geschäft mit den Spielekonsolen um die bald erscheinende XBox 360 mal ausgenommen. Deep Pockets allein sind nämlich nicht der Schlüssel zum Erfolg. Eine kohärente Strategie fehlt bislang. Die wird aber nötig sein, denn im Kerngeschäft Betriebssysteme sägt Linux kräftig an dem Stuhl der Windows-Marktführerschaft... (ndi/rem)

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