WEEKEND-STORY: Erholte Nokia holt aus

Freitag, 25. November 2005 um 19:30

Mit 203 Mio. Euro Umsatz im dritten Quartal 2005 ist die Sparte Enterprise Solutions das Nesthäkchen der Nokia-Familie. Doch auch hier stehen die Zeichen auf Wachstum. Der Umsatz nahm im Jahresvergleich um 16 Prozent zu. Vor rund zwei Wochen wurde mit der Übernahme der US-Gesellschaft Intellisync, Spezialist für plattformunabhängige Mobile-Messaging-Software, ein strategisch wichtiger Schritt getan. Hierdurch will der Konzern die eigene Position im Bereich der mobilen Unternehmensanwendungen ausbauen. Momentan ist hier der Branchenprimus und Blackberry-Hersteller Research in Motion (Nasdaq: RIMM<RIMM.NAS>, WKN: 909607<RI1.FSE>) angeschlagen. Mit der Akquisition haben die Finnen nun das Know-How, um in diesem Segment weitere Marktanteile zu ergattern.

Mobiltelefone bleiben das Steckenpferd

Der Markt für Mobiltelefone ist hart umkämpft. Vor allem in den Industrienationen sind die Märkte gesättigt und ansehnliche Steigerungsraten nur schwer erzielbar. Nachdem die Entwicklung der sogenannten Klapp-Handies verschlafen worden war, hat man sich aber auch hier wieder - vor allem Dank einiger Produktinnovationen - berappeln können. Im dritten Quartal 2005 wurde der Absatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 30 Prozent gesteigert. Einzig Nordamerika bleibt problematisch, dort verlor man gar 13 Prozent. Insgesamt liegt man hier auf Platz vier mit 15,3 Prozent Marktanteil.

Deswegen wird ein verstärktes Augemerk auf die Schwellenländer gelegt. Am Freitag sagte CEO Jorma Ollila auf einer Unternehmensveranstaltung in Peking, man habe allein in China (mit Hongkong und Taiwan) den Absatz in den ersten neun Monaten 2005 um 77 Prozent auf 23 Millionen verkaufte Einheiten steigern können. Hier sieht er zukünftig den größten Markt der Welt. Bereits heute gebe es dort 383 Millionen Mobilfunknutzer, bis 2010 sollen 250 Millionen weitere hinzukommen. Auch hier sind die Finnen inzwischen mit zwölf Prozent Marktanteil die Nummer eins. Dahinter kommen mit elf Prozent Motorola und mit zehn Prozent Lokalmatador Ningbo. In China produziert Nokia u. a. auch spezielle, in der Anschaffung günstigere Modelle für Schwellenländer. Diese Strategie scheint nicht nur im Land der Mitte aufzugehen. In der asiatisch-pazifischen Region legte der Absatz um rund 40 Prozent zu. Hier liegen mit Indien, Indonesien und den Philippinen auch die drei Länder, denen in den nächsten fünf Jahren die größten Zuwachsraten bei der Mobilfunknutzung weltweit prophezeit werden (IT-TIMES berichtete).

Summa summarum

Insgesamt kommt Nokia auf dem Mobiltelefon-Weltmarkt nicht nur die eigene Stärke, sondern auch die Schwäche der Wettbewerber zu Gute. Der Marktanteil der Finnen ist im Vergleich vom zweiten zum dritten Quartal 2005 von 31,9 auf 32,6 Prozent gestiegen. Einzig der ewige Zweite Motorola ließ dank des erfolgreichen Modells RAZR nicht abreißen und erhöhte von 17,9 auf 18,7 Prozent. Der Marktanteil von Samsung (WKN: 881823<SSUN.FSE>) sank im dritten Jahresviertel auf 12,5 Prozent, Platz drei war das Resultat. Im Vorjahresquartal hatte das südkoreanische Unternehmen den Wettbewerber Motorola noch als zweitgrößten Mobiltelefonproduzenten abgelöst. Die Analysten von Gartner führen den Misserfolg von Samsung auf dessen Unfähigkeit zurück, das Produktportfolio vor allem in neu aufkommenden Märkten zu erweitern. Auf Platz vier liegt SonyEricsson vor LG Electronics (WKN: 576798<LGLG.FSE>). Von Siemens spricht schon niemand mehr. Nokia hingegen hat nicht nur bei Mobiltelefonen die Weichen dafür gestellt, Dauergesprächsthema zu bleiben. (ndi/rem)

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Meldung gespeichert unter: IT-News

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