WebMD profitiert vom Gesundheitsboom

Donnerstag, 2. August 2007 um 12:58

Mit den vorgelegten Zahlen konnte WebMD die Markterwartungen erheblich übertreffen. An der Wall Street hatte man zunächst nur mit Einnahmen von 77,7 Mo. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von fünf US-Cent je Aktie kalkuliert.

Im Online-Servicegeschäftsbereich explodierten die Erlöse auf 72,9 Mio. Mio. Dollar, nach 23,3 Mio. Dollar im Jahr vorher. Das Sponsoring- und Werbegeschäft legte auf 52,4 Mio. Dollar zu, nach Einnahmen von 16,2 Mio. Dollar im Jahr vorher. Die Lizenzeinnahmen kletterten von 7,5 auf 19,8 Mio. Dollar. Insgesamt konnte WebMD einen operativen Cashflow von 31,9 Mio. Dollar erzielen, nach 16 Mio. Dollar im Jahr vorher. Die Barreserven summierten sich zum Quartalsende auf 240 Mio. Dollar.

Markt und Wettbewerb

Der auf 1,5 Billionen Dollar schwere US-Gesundheitsmarkt wird derzeit von einer Vielzahl von kleineren und mittleren Firmen bearbeitet. Dabei gelten die großen Player, wie McKesson als einer der Hauptkonkurrenten von WebMD Health. Vor allem nachdem McKesson den Gesundheitsdienst HBO & Company aufkaufte, festigte die Gesellschaft seine Stellung im Markt für Pharma- und Gesundheitsprodukte.

Die deutlich kleinere NDCHealth, hervorgegangen durch National Data Corp, gilt als weiterer Mitbewerber. Das Unternehmen betreut ebenfalls Pharmaunternehmen, Krankenhäuser und Ärzte in Sachen Software-Management.

Als weiterer wichtiger Mitbewerber gilt das US-Technologieunternehmen Per-Se Technologies. Das Unternehmen betreut mehr als 35.000 Ärzte und 2.000 medizinische Institutionen in Sachen Patientenbetreuung und bietet hierfür entsprechende Software an.

Auch iVillage und Mayo Foundation bieten inzwischen vergleichbare Services über das Internet an. Als weitere Mitbewerber gelten auch Medsite Inc und Healthstream, aber auch andere kleinere Online-Spezialisten wie DrKoop.com, Mdconsult.com und Merkmedicus.com.

Ausblick

Für das laufende Gesamtjahr 2007 hebt WebMD seinen Gewinnausblick an und rechnet nunmehr mit einem Nettogewinn von 49 bis 59 US-Cent je Aktie. Analysten hatten bis dato mit Einnahmen von 352,2 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 52 US-Cent je Aktie kalkuliert.

Für das laufende dritte Quartal stellt WebMD einen Nettogewinn von 14 bis 18 US-Cent je Aktie in Aussicht. Analysten hatten an dieser Stelle bislang mit Einnahmen von 92,7 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 15 US-Cent je Aktie gerechnet.

Für das nachfolgende Jahr 2008 rechnen Analysten mit einem weiteren Umsatzanstieg auf 449,4 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 78 US-Cent je Anteil.

Bewertung

Nach den jüngsten Zahlen wurden WebMD-Anteile deutlich fester bei 49,5 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von 2,8 Mrd. Dollar für den Online-Gesundheitsspezialisten ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende anstehende Jahr 2008 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 64. Gleichzeitig wird WebMD mit dem achtfachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Bereits im Frühjahr äußerte Credit Suisse Analyst H. Terry positiv über den Wert und bekräftigte nochmals seine Einschätzung „outperform“ für WebMD Health-Titel. Der Analyst sieht dabei ein Kursziel von 62 Dollar für die Papiere.

Die Analysten des Hauses Needham & Co stuften WebMD-Papiere unmittelbar vor den jüngsten Zahlen von „underperform“ auf „hold“ nach oben. Needham-Experte Mark May hatte die Bewertung im April nach unten revidiert, da die Papiere nach Meinung des Analysten zu teuer waren. Nunmehr revidiert der Analyst seine Meinung und sieht die Titel als fair bewertet an. Langfristig sieht der Analyst den Online-Gesundheitssektor als positiv, wobei insbesondere WebMD gut in diesem Markt positioniert sei.

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