VW Aktie: Was hinter einem möglichen Börsengang von Porsche steckt

Automobilhersteller Deutschland

Freitag, 19. Februar 2021 um 08:55

WOLFSBURG (IT-Times) - Der deutsche Automobilkonzern Volkswagen (VW) AG diskutiert mit Investoren einen Börsengang der schwäbischen Sportwagen-Tochtergesellschaft Porsche.

Porsche - Produktübersicht (2015)

Einige Automobil-Startups haben mittlerweile astromische Bewertungen angenommen, allen voran der kalifornische Vorreiter und Produzent von Elektroautos Tesla Inc., dessen Börsenbewertung bei rund 756 Mrd. US-Dollar gelandet ist.

Die Volkswagen AG, die ungefähr zwanzigmal so viel Autos im Jahr wie Tesla absetzt, wird aktuell an der Börse mit rund 114 Mrd. US-Dollar bewertet, ein klares und krasses Ungleichgewicht.

Nun kann man sich darüber streiten, welche Bewertung denn die richtige für einen Automobilhersteller ist, der sich in einer Branche befindet, die mit der Elektrifizierung und Automatisierung total umgekrempelt wird.

Der weltweite Automobilsektor steht nicht vor einem temporärem, sondern vor einem strukturellen Problem. So will der US-amerikanische Automobilkonzern Ford Motor Co. bis zum Ende dieses Jahrzehnts nur noch vollelektrische PKWs anbieten.

Nachdem der italienische Supersportwagen-Hersteller Ferrari N.V. im Jahr 2015 vom amerikanisch-italienischen Fiat Chrysler - Konzern abgespalten wurde, hat sich der Aktienkurs von Ferrari vervielfacht.

Volkswagen hat seine Lkw-Sparte nach langem hin und her unter dem Namen Traton S.E. an die Börse gebracht, auch Lamborghini und Ducati sollten ausgelagert werden, was aber bislang an Uneinigkeiten im VW-Konzern scheiterte.

Nun hat auch die Stuttgarter Daimler AG angekündigt, die Nutzfahrzeugsparte Daimler Truck an die Börse zu bringen und sich selbst in Mercedes-Benz umzubenennen.  

Ein kolportierter Börsengang der traditionsreichen  Stuttgarter Sportwagenschmiede Porsche wäre ein strategischer Wendepunkt in der bisherigen Unternehmensstrategie des Volkswagen-Konzerns.

In den letzten Jahren haben die Wolfsburger eher Automobil- und Motoradhersteller eingesammelt, darunter auch Audi, Bentley, Lamborghini und Ducati sowie Seat und Skoda. Audi wurde mit einem Squeeze-out wieder in den Konzern integriert.

Ein möglicher Porsche-Börsengang würde sehr viel Geld in die Kassen der Volkswagen AG spülen und Porsche die Möglichkeit geben, sich freier am Markt bewegen zu können – mit allen Vor- und Naschteilen.

Meldung gespeichert unter: Elektroauto, Elektromobilität, Porsche Automobil Holding, Lamborghini, Porsche, Automobile, Volkswagen (VW), Hintergrundberichte, E-Mobility

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