Vodafone sortiert sich neu - strategische Zukäufe geplant

Telekommunikation

Montag, 10. März 2014 um 16:45

Im Frühjahr 2011 kaufte Vodafone für rund fünf Mrd. US-Dollar die restlichen 33 Prozent der Anteile an der indischen Vodafone Essar. Zudem wurde der 44-prozentige Anteil an der französischen SFR an Vivendi verkauft. Im November 2011 trennte sich Vodafone von seiner 24,4-prozentigen Beteiligung an der polnischen Polkomtel. Im April 2012 kaufte die niederländische Tochter Vodafone Libertel BV den Spezialisten Telespectrum-DJ. Im Herbst 2012 wurde der Spezialist TelstraClear Limited übernommen. Im Mai 2013 gab Vodafone den Start seines Carrier-Service-Geschäfts bekannt. Mitte 2013 gab Vodafone ein Übernahmeangebot von 10,7 Mrd. Euro für Kabel Deutschland ab und schloss die Übernahme im Frühjahr 2014 endgültig ab.

Zahlen

Die Flaute auf dem europäischen Markt bescherte der Vodafone Group einen Umsatzrückgang im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2013/2014. Insbesondere in Spanien und Italien ging der Umsatz des britischen Telekommunikationsnetzbetreibers zurück.

So sank der Umsatz der Vodafone Group in dem Zeitraum um 4,3 Prozent auf 10,98 Mrd. Pfund Sterling. Vor allem der Heimatmarkt machte dem Käufer des deutschen Kabelnetzbetreibers Kabel Deutschland zu schaffen. Insgesamt verzeichnete man hier einen Umsatzrückgang von 10,1 Prozent auf 7,10 Mrd. Pfund.

Der deutsche Markt ging um 7,9 Prozent auf 2,05 Mrd. Pfund zurück, blieb damit jedoch der bedeutendste Markt des Mobilfunk-, Festnetz-, Internet- und TV-Anbieters. Italien verzeichnete einen Rückgang um 16,6 Prozent auf 918 Mio. Pfund. Der Heimatmarkt Großbritannien schrumpfte um 5,1 Prozent auf 1,52 Mrd. Pfund. Im von der europäischen Wirtschaftskrise geplagten Spanien musste Vodafone einen satten Umsatzrückgang von 14,1 Prozent auf 788 Mio. Pfund hinnehmen.

In der Region Africa, Middle East and Asia-Pacific (AMAP), in der Vodafone die Vodafone Hutchison Australia, Vodafone Fiji und Indus Towers in Indien sowie mehrere Joint Venture zusammenfasst, konnte der Umsatz um 7,5 Prozent auf 3,72 Mrd. Pfund gesteigert werden.

Markt und Wettbewerb

Vodafone gilt als der weltweit größte Mobilfunknetzbetreiber. Das britische Unternehmen konkurriert auf den Weltmarkt mit zahlreichen Branchengrößen aus Europa, Asien und den USA.

In Deutschland steht Vodafone in direkter Konkurrenz zur Deutschen Telekom. Während die Telekom als Marktführer gilt, ist Vodafone hier nach Marktanteilen nur die Nummer zwei.

Im übrigen Europa und in Lateinamerika sieht sich Vodafone der Konkurrenz der spanischen Telefonica gegenüber. In Asien steht Vodafone in direkter Konkurrenz zu Branchenriesen wie China Mobile, SingTel und anderen lokalen Mobilfunk-Carriern.

In Afrika ist Vodafone durch seine Tochter Vodacom einer der führenden Mobilfunknetzbetreiber. In Südafrika kontrolliert Vodacom mehr als die Hälfte des Mobilfunkmarktes. Weitere Konkurrenten von Vodafone sind Liberty Global, VimpelCom, Telecom Italia, Telenor, NTT DoCoMo, sowie Aircel, Cheers Mobile, BSNL, Idea, Loop Mobile, MTNL, MTS, Ping Mobile, Reliance Communications, Tata Indicom, Uninor, Videocon und Virgin Mobile.

Ausblick

Für das Gesamtjahr 2014 erwartet man bei Vodafone ein bereinigtes operatives Ergebnis von fünf Mrd. Pfund sowie einen Free-Cash-Flow zwischen 4,5 Mrd. und 5,0 Mrd. Pfund. Unter der Annahme, dass der Verkauf des Anteils am US-Mobilfunknetzbetreiber Verizon Wireless im ersten Quartal 2014 abgeschlossen wird, plant das Board die Dividende je Aktie um acht Prozent zu erhöhen. Insgesamt soll sich so die Dividende für 2014 auf elf Pence belaufen.

Bewertung

Analysten der Citigroup bewerten die Aktie von Vodafone mit "Buy". Vodafone werde als großer Player auf dem europäischen Mobilfunkmarkt von einer Marktbereinigung profitieren und vermutlich als einer von drei großen Anbietern übrig bleiben. Diese Marktbereinigung komme aktuell allerdings durch regulatorische Eingriffe seitens der Europäischen Kommission ins Stocken.

Auch bei der Deutschen Bank empfiehlt man, die Aktien von Vodafone zu kaufen. Das sieht man auch bei Goldman Sachs so. Durch mögliche Zukäufe im Festnetzgeschäft könne sich Vodafone als "Preismacht" im Markt etablieren. An der Börse werden die Aktien von Vodafone aktuell mit 2,80 Euro gehandelt. Daraus ergibt sich eine Marktkapitalisierung in Höhe von 135,71 Mrd. Euro.

Folgen Sie uns zum Thema Vodafone und/oder Hintergrundberichte via Nachrichten-Alarm (E-Mail Push), RSS, Newsletter, Widget oder Social Media Kanal!

Meldung gespeichert unter: Vodafone, Hintergrundberichte, Telekommunikation

© IT-Times 2024. Alle Rechte vorbehalten.

Unternehmen / Branche folgen
Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Unternehmen / Branche folgen
Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Folgen Sie IT-Times auf ...