Vodafone: Kritik an VDSL-Regulierung und Deutscher Telekom
Als Gegenentwurf fordert man bei Vodafone Entgelte, welche auf historischen Anschaffungskosten basierten. Dem liegt die Idee zu Grunde, dass die Infrastruktur bereits zu Monopolzeiten durch zu hohe Preise von Verbrauchern gegenfinanziert wurde. Stattdessen gehe man derzeit bei der Entgeltgestaltung von einem Wiederbeschaffungswert aus, so dass Wettbewerber deutlich höhere Endpreise als die Deutsche Telekom verlangen müssten. Bezüglich der ursprünglichen Pläne von Vodafone Deutschland ein eigenes Hochgeschwindigkeitsnetz zu bauen, äußerte sich Ruloff indessen nicht. Dennoch zeigt man sich bei Vodafone zuversichtlich bezüglich der Pläne der Bundesregierung, bis Ende 2010 die sogenannten „weißen Flecken“ bei der Breitbandversorgung schließen zu können. Dies werde aber vermutlich weniger über eine Ausweitung der Festnetzinfrastruktur als vielmehr über Mobilfunkdienste geschehen.
Vodafone startete in Deutschland als reiner Mobilfunknetzbetreiber und ist mittlerweile auch im Festnetzgeschäft tätig. Das Unternehmen erhielt in 2009 Zugriff auf das VDSL-Netz der Deutschen Telekom, dem ging allerdings ein längerer Konflikt mit der Bundesnetzagentur voraus. Die Deutsche Telekom wollte das neue Netz zumindest temporär exklusiv nutzen, um die hohen Anschaffungskosten zu kompensieren. Die Bundesnetzagentur sah in diesem Bestreben aber einen zu großen Eingriff in den Wettbewerb und plädierte für eine „Zwangsöffnung“ des Netzes. Damit waren allerdings noch nicht alle Fronten geklärt, Vodafone legte bei der Bundesnetzagentur Beschwerde gegen zu hohe Zugangsentgelte ein. Nun erfolgte ein entsprechender Beschluss der Regulierer, welche die Forderungen der Deutschen Telekom zusammenstrichen. (kat/rem)
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