VMware: Wachstumsmotor gerät ins Stottern

Mittwoch, 30. Januar 2008 um 13:01

Dem Markt für Virtualisierungssoftware und Support-Services wird in den nächsten Jahren ein rasantes Wachstum bescheinigt. Die Marktforscher aus dem Hause IDC gehen davon aus, dass dieser Markt von 6,5 Mrd. US-Dollar in 2007 auf 15 Mrd. Dollar im Jahr 2011 wachsen wird. Dabei wird erwartet, dass Firmen weitere Milliardensummen für Hardware und Ausrüstung ausgeben werden, die mit Virtualisierungslösungen kompatibel sind.

VMware gilt im Markt für Virtualisierungslösungen als Marktführer. Doch sieht sich das Unternehmen hier zahlreichen größeren und kleineren Wettbewerbern gegenüber. So gilt der US-Softwarekonzern Microsoft (System Center Virtual Machine Manager 2007) ebenfalls als Konkurrent in diesem Bereich, wobei das Redmonder Softwarehaus in diesem Markt unter anderem mit dem Virtualisierungsspezialisten XenSource zusammenarbeitet. XenSource wiederum wurde jüngst vom US-Softwarespezialisten Citrix Systems übernommen, so dass nunmehr Citrix direkt mit VMware konkurriert.

Als weitere Wettbewerber gilt der US-Softwarespezialist SWsoft. Das Unternehmen, dass auch Server- und Data Center-Automatisierungssoftware anbietet, verstärkte sich in den letzten Jahren durch zahlreiche Übernahmen (Plesk, Parallels etc.). Im Hardwarebereich sieht sich VMware der Konkurrenz des Startups Xsigo gegenüber, dass von Sun Microsystems unterstützt wird. Als viel versprechend in diesem Bereich gilt auch das Startup-Unternehmen Pano Logic. Pano hat ein System entwickelt, das ganze PCs durch ein virtuelles System ersetzen soll.

Ausblick

Für 2008 stellt VMware ein Umsatzwachstum von 50 Prozent in Aussicht. Damit würde VMware die Umsatzmarke von 2,0 Mrd. Dollar erreichen. Die operativen Gewinnmargen sollen sich auf dem Niveau von 2007 bei rund um 25 Prozent bewegen. Analysten rechnen für das laufende Gesamtjahr 2008 mit Jahreseinnahmen von 2,08 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,17 Dollar je Aktie.

Im nachfolgenden Jahr 2009 rechnen Analysten bislang mit einem Umsatzsprung auf 2,97 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,71 Dollar je Aktie.

Im laufenden Märzquartal sollen die Erlöse auf 438,6 Mio. Dollar und der Nettogewinn auf 24 US-Cent je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Nach enttäuschenden Umsatzzahlen wurden VMware-Aktien zuletzt deutlich leichter bei knapp 55 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von 21 Mrd. US-Dollar für den marktführenden Spezialisten für Virtualisierungslösungen ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2008 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 47, welches im nachfolgenden Jahr 2009 auf 32 sinken würde. Insgesamt wird VMware mit dem zehnfachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Im Analystenlager reagiert man auf die enttäuschenden Zahlen mit einer Zurückstufung der Kursziele. So raten die Analysten bei Canaccord Adams ihren Anlegern, VMware-Papiere weiterhin zu „halten“, jedoch nehmen die Wertpapierexperten ihr Kursziel für den Wert gleichzeitig von 75 auf 58,5 Dollar zurück.

Auch die Analysten bei Lazard Capital sehen die Zeit dreistelliger Kursnotierungen bei VMware-Aktien zu Ende. Zwar bekräftigten die Analysten nochmals ihre Kaufempfehlung für den Wert, nehmen jedoch das Kursziel von 100 auf 82 Dollar zurück.

Die Analysten bei RBC Capital Markets glauben ebenfalls nicht auf eine schnelle und deutliche Kurszerholung. Die RBC-Experten bewerten die Titel weiterhin mit „sector perform“ und stufen das Kursziel von 85 auf 60 Dollar zurück.

Im Hause Caris & Company revidiert man sogar die Kaufempfehlung für VMware-Aktien und sieht die Papiere nur noch als „durchschnittlich“. Gleichzeitig nehmen die Analysten ihr Kursziel von 135 auf 60 Dollar zurück und verweisen auf die jüngsten Umsatzzahlen, welche hinter den Markterwartungen zurückgeblieben seien. Das Lizenzwachstum fiel niedriger als erwartet aus, nachdem sich das Wachstum im US-Geschäft verlangsamt habe. Die Analysten korrigieren ihre Gewinnerwartungen für das Papier von 1,23 auf 1,00 Dollar je Aktie für das laufende Jahr 2008 nach unten. Auch für 2009 nehmen die Analysten ihre Gewinnschätzungen von 1,82 auf 1,29 Dollar je Aktie deutlich zurück.

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