Vivendi übernimmt BMG Music Publishing

Die BMG Music Publishing gilt in Branchenkreisen als ausgesprochen rentabel. Im Jahr 2005 wurde ein Umsatz von 371 Mio. Euro sowie ein EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von 81 Mio. Euro erzielt. Zudem hält BMG Rechte an mehr als einer Millionen Titeln von bekannten Künstlern. Daher war Vivendi nicht der einzige Interessent an dem Musikverlag, konnte sich aber letztendlich durchsetzen. Durch den Zukauf wird Vivendi mit Universal Music Publishing zum weltweit größten Musikverleger und überholt Wettbewerber EMI.

Gleichzeitig zur Übernahme von BMG kam es auch zu einer Einigung im Rechtsstreit zwischen Vivendi und Bertelsmann um die Musiktauschbörse Napster. Vivendi gehörte zu den Unternehmen, die in den USA eine Klage über 17 Mrd. US-Dollar gegen Bertelsmann angestrengt hatten. In den Jahren 2000 und 2001 hatte Bertelsmann Napster mit einem Kredit über 80 Mio. Dollar unterstützt. Vivendi beschuldigte Bertelsmann auf diese Art die Musikpiraterie unterstützt zu haben und für Umsatzrückgänge in der legalen Musikindustrie verantwortlich zu sein. Bertelsmann hatte argumentiert, man wolle der umstrittenen Tauschbörse durch den Kredit den Weg in die Legalität ebnen. Nun wird Bertelsmann 60 Mio. Dollar an Vivendi zahlen. Die Summe soll sowohl die Ansprüche von Vivendi wie auch des ehemals eigenen Verlages BMG Music Publishing und Anwaltskosten abdecken. (kat/rem)

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