VimpelCom will mit Kyivstar in eine neue Ära starten

Donnerstag, 27. Mai 2010 um 13:38

VimpelCom, das erst letzten Monat mit dem ukrainischen Mobilfunknetzbetreiber Kyivstar verschmolzen wurde, meldete inklusive der neuen Einheit einen Netto-Quartalsumsatz von 2,5 Mrd. US-Dollar. VimpelCom allein erzielte dabei einen Nettoumsatz von 2,23 Mrd. US-Dollar, 13,1 Prozent mehr als der Vorjahreswert von 1,97 Mrd. US-Dollar. Das operative Ergebnis bezifferte VimpelCom, ebenfalls ohne die Neuakquisition gerechnet, mit 633 Mio. US-Dollar (2009: 567 Mio. US-Dollar), was einer operativen Marge von 28,4 Prozent (2009: 28,7 Prozent) entspricht.

Eine deutliche Steigerung wies Vimpelcom zudem bei den Vertriebs- und Marketingaufwendungen aus, die gegenüber dem Vorjahresquartal um gut 22 Prozent zulegten. Unterm Strich beendete Vimpelcom das Quartal mit einem Nettoergebnis von plus 392 Mio. US-Dollar (2009: minus 297 Mio. US-Dollar). Kyivstar fuhr im selben Zeitraum einen Nettogewinn von 28 Mio. US-Dollar ein.

Alexander Izosimov, CEO bei VimpelCom, erklärte, durch die Fusion von VimpelCom und Kyivstar sei ein neuer und starker Marktakteur für den Bereich der Schwellenmärkte entstanden. Konsolidiert lag der Gewinn des Unternehmens bei 412 Mio. US-Dollar im ersten Quartal 2010. VimpelCom zählte zum Quartalsende 66,82 Millionen Mobilfunknutzer, ein Plus von 6,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Die Zahl im Breitbandsegment stieg im selben Zeitraum von 1,56 Millionen auf 2,51 Millionen, ein Plus von 61 Prozent.

Markt und Wettbewerb

Als VimpelComs Hauptkonkurrent gilt im Kernmarkt Russland der russische Marktführer Mobile TeleSystems (MTS). Das im Jahre 1993 gegründete Unternehmen hält in mehr als 80 Industrieregionen Mobilfunk-Lizenzen. Die Firma ist derzeit in mehr als 90 Regionen aktiv. MTS versuchte in den letzten Jahren vor allem durch Firmenübernahmen zu wachsen. So wurden allein seit 1998 über zehn kleinere Mobilfunkbetreiber übernommen. MobileTelesystems betreut allein in Russland über 65 Millionen Mobilfunkkunden.

Als die Nummer zwei im russischen Mobilfunkmarkt gilt inzwischen MegaFon. Die TeliaSonera-Tochter betreute zuletzt nach Marktforschungsdaten mehr als 52 Millionen Mobilfunkkunden in Russland.

Im Festnetzbereich konkurriert VimpelCom mit der Rostelecom, die sich als Dienstleister im Festnetz engagiert. Als die Nummer vier der Branche gilt derzeit der Anbieter Tele2.

Durch die Übernahme von Golden Telecom erschließt sich VimpelCom neue Wachstumsmöglichkeiten im Breitbandmarkt. Doch sieht sich VimpelCom auch hier neuer Wettbewerber wie Comstar, Moscow CableCom und Svyazinvest Telecominvest gegenüber. Durch die Übernahme von Kyivstar konkurriert VimpelCom auch mit der Ukrainian Mobile Communications, Astelit und der Telesystems of Ukraine.

Ausblick

Einen Ausblick auf die weitere Geschäftsentwicklung gab VimpelCom nicht. VimpelCom hatte im April 2010 die Zustimmung der Aktionäre erhalten, mit Kyivstar aus der Ukraine per Aktientausch zu verschmelzen. Mit der Übernahme von Kyvstar gewinnt VimpelCom knapp 22 Millionen neue Mobilfunkkunden hinzu und kann dadurch seine Kundenbasis außerhalb Russlands weiter erweitern. Wie sich der Zukauf im Detail auf die künftige Geschäftsentwicklung von VimpelCom auswirken wird, wurde zunächst nichts bekannt. Auch Analysten wollen nach der Übernahme ihre Umsatz- und Gewinnprognosen nochmals überarbeiten.

Insgesamt will VimpelCom im laufenden Jahr wieder mehr investieren. Im Vordergrund stehen dabei insbesondere mobile Datendienste. Insgesamt soll die zur Verfügung stehende Investitionssumme in 2010 18 Prozent des Gesamtumsatzes betragen, in 2009 lag der Wert bei zehn Prozent vom Umsatz.

Bewertung

VimpelCom-Aktien präsentierten sich an der New Yorker Börse zuletzt freundlich bei 15,15 US-Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von rund 15,4 Mrd. US-Dollar für Russlands drittgrößten Mobilfunkspezialisten ergibt. Auf Basis letzter Gewinnschätzungen ergibt sich für VimpelCom-Aktien derzeit ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 15.

Die Analysten der Schweizer Großbank UBS haben im Mai erstmals eine Einschätzung zum russischen Mobilfunkspezialisten abgegeben und empfehlen VimpelCom-Anteile mit einem Kursziel von 24 US-Dollar zum Kauf.

Auch die Analysten bei EVA Dimensions sind weiter zuversichtlich. Die Investmentexperten stuften VimpelCom-Aktien zuletzt von „halten“ auf „übergewichten“ nach oben.

Bereits im Dezember 2009 meldeten sich die Analysten bei Goldman Sachs zu Wort und stuften VimpelCom-Anteile von „neutral“ auf „kaufen“ nach oben. Die US-Broker erwarten, dass sich der Konsum in den kommenden Jahren in Russland wieder erholen werde. Hiervon werde auch VimpelCom profitieren. Das Abwärts- bzw. Kursrückschlagspotential erachten die Analysten aufgrund der vergleichsweise niedrigen Bewertung als gering.

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Meldung gespeichert unter: Vimpelcom, Hintergrundberichte, Telekommunikation

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