VimpelCom sucht in Asien neue Wachstumsmöglichkeiten

Freitag, 15. Mai 2009 um 12:44

Ähnlich sah die Entwicklung bei Vimpelcom auch auf Ganzjahressicht aus. Zwar stieg der kumulierte Umsatz des Jahres 2008 um 41,1 Prozent auf 10,12 Mrd. Dollar, die Ergebnisseite hinkte aber auch hier hinter her. So verzeichneten die Russen beim OIBDA auf Jahressicht ein Plus von 35,1 Prozent auf 4,86 Mrd. Dollar, wodurch die OIBDA-Marge um 2,2 Prozentpunkte auf 48 Prozent sank. Netto verblieb Vimpelcom auf Jahressicht noch in den schwarzen Zahlen und schrieb einen Gewinn von 524 Mio. Dollar. Verglichen mit dem Vorjahresgewinn von 1,46 Mrd. Dollar ein Rückgang um 64,2 Prozent. Pro Stammaktie ergibt sich hieraus ein Ergebnis von 10,34 Dollar nach 28,78 Dollar in 2007.

Weiterhin ausgebaut hat der in unter anderem Russland, Kasachstan, der Ukraine und Usbekistan tätige Mobilfunknetzbetreiber die Zahl der Kunden. So verzeichnete Vimpelcom per Jahresende 61,03 Millionen Mobilfunkkunden oder 18 Prozent mehr als im Vorjahr. Neu hinzu kamen zudem 1,21 Millionen Breitband-Kunden, welche durch die Übernahme von Golden Telecom dazu gekauft wurden.

Markt und Wettbewerb

Als VimpelComs Hauptkonkurrent gilt im Kernmarkt Russland der russische Marktführer Mobile TeleSystems. Das im Jahre 1993 gegründete Unternehmen hält in mehr als 80 Industrieregionen Mobilfunk-Lizenzen. Die Firma ist derzeit in mehr als 90 Regionen aktiv. MTS versuchte in den letzten Jahren vor allem durch Firmenübernahmen zu wachsen. So wurden allein seit 1998 über zehn kleinere Mobilfunkbetreiber übernommen. MobileTelesystems betreut allein in Russland über 65 Mio. Mobilfunkkunden.

Im Festnetzbereich konkurriert VimpelCom mit der Rostelecom, die sich als Dienstleister im Festnetz engagiert. Als weiterer Mitbewerber gilt die an der schwedischen Börse notierte und Nummer drei der Branche Megafon, welche von TeliaSonera unterstützt wird. Als die Nummer vier der Branche gilt derzeit der Anbieter Tele2.

Durch die Übernahme von Golden Telecom erschließt sich VimpelCom neue Wachstumsmöglichkeiten im Breitbandmarkt. Doch sieht sich VimpelCom auch hier neuer Wettbewerber wie Comstar, Moscow CableCom und Svyazinvest Telecominvest gegenüber.

Ausblick

Im Bezug auf den weiteren Geschäftsverlauf äußerte sich VimpelCom eher vage. Im ersten Quartal hätten sich die wirtschaftlichen Bedingungen weiter verschlechtert, wobei VimpelCom mit negativen Auswirkungen auf den Telekomsektor rechnet. Eine detaillierte Umsatz- und Gewinnprognose wollte das Unternehmen aber nicht abgeben.

Analysten rechnen bei VimpelCom im laufenden Jahr mit einem leichten Umsatzanstieg auf 10,12 Mrd. Dollar, sowie mit einem Nettogewinn von 0,93 Dollar je Anteil.

Bewertung

VimpelCom-Anteile präsentierten sich zuletzt deutlich fester bei 11,3 US-Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von rund 11,5 Mrd. US-Dollar für Russlands zweitgrößten Mobilfunkspezialisten ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 12. Gleichzeitig wird VimpelCom mit dem 1,1-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die Investmentbanker des Hauses UBS stuften VimpelCom-Anteile zuletzt von „kaufen“ auf „neutral“ nach unten. Hintergrund war unter anderem auch der starke Kursanstieg der Papiere in den letzten Wochen.

Die russische Investmentbank Uralsib Capital rät seinen Anlegern dagegen weiterhin zum Kauf von VimpelCom-Papieren. Die Analysten bekräftigen ihre Kaufempfehlung Anfang April unter anderem mit den jüngsten Zahlen des Marktforschers AC&M, wonach VimpelCom allein in Moskau im März 300.000 neue Kunden hinzugewinnen konnte. Allerdings stellen die Analysten sowohl im russischen als auch im ukrainischen Markt mit Penetrationsraten von 131 und 120 Prozent eine gewisse Marktsättigung fest. Dennoch seien VimpelCom-Aktien nach wie vor günstig bewertet, so dass die Analysten ein Kursziel von 11,0 US-Dollar für das Papier sehen.

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Meldung gespeichert unter: Vimpelcom, Hintergrundberichte, Telekommunikation

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