Vestas Wind profitiert vom Nachfrage-Boom in Schwellenländern

Windkraft-Boom in China erwartet

Mittwoch, 19. November 2014 um 14:10
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(IT-Times) - Vestas Wind Systems sieht sich wieder auf Kurs. Auch wenn der Auftragseingang im jüngsten Quartal um 24 Prozent auf 1.170 Megawatt einbrach, hob das dänische Windkraft-Unternehmen seine Prognosen im Hinblick auf Umsatz, EBIT und Cashflow für das Gesamtjahr an.

Anleger und Investoren reagieren begeistert, der Vestas-Aktienkurs zog zuletzt wieder deutlich an. Hintergrund für den Optimismus vieler Anleger ist der anhaltende Boom bei Windraftinstallationen in Schwellenmärkten.

Windkraftinstallationen auf Rekordniveau


Vor allem die Nachfrageerholung in Nordamerika sowie ein Nachfrage-Boom in Schwellenländern dürfte die Windkraftinstallationen in 2014 auf einen Rekordwert hieven, so der Verband Global Wind Energy Council (GWEC).

In 2014 dürften die weltweiten Windkraft-Installationen um 34 Prozent auf 47,3 Gigawatt klettern, schätzt der Verband. Windenergie sei bereits in Ländern wie Brasilien, Südafrika und in der Türkei konkurrenzfähig zu herkömmlichen Energieträgern, heißt es. Von diesem Trend konnte auch Vestas Wind Systems A/S (WKN: 913769) profitieren, die Dänen konnten sich zuletzt über verschiedene Aufträge aus der Türkei und anderswo freuen.

Windkraft-Boom in China erwartet


Das größte Wachstumspotenzial sieht der Verband jedoch in China. Peking hat sich selbst das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2020 Windkraftkapazitäten von 200 Gigawatt im Land zu installieren. Derzeit sind etwa 91 Gigawatt installiert. Um dieses Ziel zu erreichen, muss China jährlich 15,5 Gigawatt an Windleistung installieren und beim GWEC geht man davon aus, dass China dieses Ziel sogar noch übertreffen wird.

Um von diesem Boom zu profitieren will sich Vestas Wind Systems in China besser aufstellen. Neue Turbinen und Modelle, die speziell für den chinesischen Markt zugeschnitten sind, sollen das Geschäft ankurbeln. Darüber hinaus will Vestas mehr Komponenten für seine Maschinen von chinesischen Lieferanten beziehen.

Vestas sieht große Chancen im chinesischen Markt


Im Detail plant Vestas seine V110 und V100-Turbinen für schwache und mittlere Windgeschwindigkeiten in seiner chinesischen Fabrik in Tianjin zu produzieren. Auch die neueste Generation von 2-Megawatt-Maschinen soll künftig auf dem chinesischen Markt verkauft werden.

Derzeit ist Vestas zwar der größte ausländische Lieferant für Windkraftanlagen in China, jedoch insgesamt nur die Nummer 11 in diesem Markt, der vor allem von großen einheimischen Anbietern wie Xinjiang Goldwind Science & Technology, Guodian United Power und China Ming Yang Wind dominiert wird.

Auch wenn man es in China nicht an die Spitze des Marktes schaffen sollte, sehen Marktbeobachter für Vestas eine positive Zukunft. Die globalen Installationen für Windkraftanlagen dürften von 51 Gigawatt in 2015 auf 64 Gigawatt in 2018 klettern (Quelle: GWEC) - eine gute Perspektive für führende Anbieter wie Vestas.

Kurzportrait

Die im dänischen Aarhus ansässige Vestas Wind Systems A/S gilt als einer der weltweit führenden Hersteller von Windkraftanlagen. Vestas besitzt mehr als 30 Jahre Industrieerfahrung. Bereits im Jahr 1979 hatte das Unternehmen mit der Produktion von Windturbinen begonnen und gilt seither als einer der Marktführer mit einer installierten Leistung von 60 GW. Damit kommen rund 19 Prozent der weltweiten Windkapazitäten aus den Vestas-Fabriken.

Vestas Wind Systems sieht sich als eine der wenigen Gesellschaften, die sich ausschließlich auf Wind-Energiesysteme spezialisiert haben. Dabei operiert Vestas insbesondere aus sechs Kerngeschäftsbereichen heraus: Vestas Blades (Rotorblätter), Vestas Towers (Türme), Vestas Nacelles (Generatoren), Vestas People & Culture (Fachpersonal), Vestas Offshore sowie die Wartungssparte Vestas Spare-Parts & Repair. Zudem unterhält Vestas Wind Systems regionale Tochterfirmen in Deutschland, England, Italien, China, Spanien und in den USA.

Im Jahr 2003 verstärkte sich Vestas Wind durch die Übernahme des dänischen Rivalen NEG Micon für 2,5 Mrd. dänischen Kronen.

Vestas Wind nahm bereits im Jahr 1980 die Serienproduktion von Windkraftanlagen auf. Seither ist das Unternehmen kräftig expandiert. Inzwischen beschäftigt das Unternehmen mehr als 20.000 Mitarbeiter in 24 Ländern mit fünf regionalen Vertriebszentren.

Markt und Wettbewerb

Von 2000 bis 2011 galt Vestas Wind Systems als der führende Windkrafthersteller der Welt. Im Jahr 2012 wurde Vestas an der Marktspitze von GE Wind Energy abgelöst, bevor sich Vestas in 2013 den Spitzenplatz wieder zurückeroberte.

Meldung gespeichert unter: Windturbinen, Vestas Wind Systems, Hintergrundberichte, Windkraft

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