Vertrauter des Ex-Wirecard-Vorstand Marsalek wegen Fluchtgefahr festgenommen

E-Commerce: Digitale Bezahllösungen (Digital Payment)

Mittwoch, 28. Oktober 2020 um 11:39

ASCHHEIM/MÜNCHEN IT-Times) - Gegen das ehemalige Wirecard-Vorstandsmitglied Jan Marsalek wird von Behörden weiterhin fieberhaft mit einem internationalen Haftbefehl gefahndet.

getnow

Der Geflüchtete Marsalek ist bereits auf „Europe’s Most Wanted“ Liste von Europol, auch das BKA ist eingeschaltet. Nun berichtet die Süddeutsche Zeitung, dass es eine weitere Festnahme im Betrugsfall der Wirecard AG gab.

Ein nicht näher spezifizierter Geschäftsmann aus München, zugleich Geschäftspartner des entlassenen und untergetauchten Wirecard-Vorstands Marsalek wurde in München festgenommen.

Der Partner soll kurz vor der Insolvenz einer Gesellschaft einen Millionenbetrag vom Konto abgehoben haben. Er soll heute noch dem Haftrichter vorgeführt werden und wegen Fluchtgefahr in Untersuchungshaft kommen.

Der Vorwurf lautet auf Untreue in Höhe von mehr als 2,5 Mio. Euro, die von einem Konto der IMS Capital, hinter der Jan Marsalek stecken soll, offensichtlich beiseite geschafft wurden.

Der flüchtige Marsalek selbst steht im Verdacht, Millionenbeträge der Wirecard AG veruntreut zu haben. Die Wirecard AG wurde offenbar systematisch „ausgehöhlt“. Das restliche Unternehmen soll im November veräußert werden.

In der letzten Woche musste auch IMS Capital Insolvenzantrag stellen. Über IMS Capital wurde das in 2015 gegründete Berliner Unternehmen Getnow, ein Online-Supermarkt und Wirecard-Kunde, finanziell unterstützt.

Getnow beschäftigt rund 130 Mitarbeiter und bietet seinen Lebensmittel-Lieferdienst in mehr als 100 Städten in Deutschland an. Nun ist das stark wachsende Unternehmen pleite. Offenbar floss kein Geld mehr von IMS Capital.

Getnow soll in Finanzierungsrunden Beträge in zweistelliger Millionenhöhe für die Expansion des Unternehmens von IMS Capital erhalten haben, sagt der vorläufige Insolvenzverwalter. Eine weitere neue Finanzierungsrunde scheiterte nun.

Ob der Lebensmittel-Lieferdienst gerettet werden kann, ist noch unklar. Vermutet wird zudem ein Streit involvierter Kapitalgeber, nachdem der mutmaßliche Investor Marsalek verschwunden ist.

Meldung gespeichert unter: Mobile Payment, E-Commerce, Online-Payment, Venture Capital (Risikokapital), Start-Up (Startup), Lebensmittel-Lieferservice, Insolvenz, Geldwäsche, Wirecard, Software, IT-Services

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