Verschläft die Software AG wichtige Zukunftstrends?

Dienstag, 12. Juni 2012 um 14:38

Ferner wies die Software AG ein um neun Prozent gesunkenes EBIT von 54,8 Mio. Euro aus. Das Nettoergebnis verringerte sich um zehn Prozent und lag nunmehr bei 35,9 Mio. Euro, womit die Netto-Marge 14,1 Prozent betrug (2011: 14,7 Prozent). Daraus ergab sich (verwässertes) Ergebnis je Aktie von 0,41 Euro gegenüber 0,46 Euro im Vorjahresquartal. Den freien Cash-Flow hingegen konnte die Software AG um zwanzig Prozent auf 59,1 Mio. Euro verbessern.

Markt und Wettbewerb

Die Software AG mit Sitz in Darmstadt ist in über 70 Ländern aktiv. In einem Großteil der Märkte ist man über regionale Tochtergesellschaften bzw. Beteiligungen vertreten. Im BPE-Geschäft (Business Process Excellence) hat die Software AG nur einen Marktanteil von zwei bis drei Prozent, während IBM den Markt mit einem Marktanteil von 25 bis 30 Prozent dominiert (Quelle: Cheuvreux). Der Markt für Business-Software dürfte im Jahr 2016 ein Volumen von 6,4 Mrd. US-Dollar erreichen, so Forrester Research.

Die Software AG gehört im Bereich serviceorientierte Architekturen (SOA) zu den weltweit führenden Anbietern. Vor allem die Übernahme von webMethods hat die Marktstellung der Software AG in diesem Marktbereich verbessert. Zu diesem Ergebnis kommen die Marktforscher des Hauses Current Analysis in ihrer Studie.

Nach einer Studie des Marktforschungsinstituts WinterGreen Research soll das Volumen des weltweiten SOA-Marktes von 450 Mio. US-Dollar auf 18,4 Mrd. Dollar in 2012 anwachsen. Zu den Wettbewerbern der Software AG zählen unter anderem die SAP AG, Hewlett-Packard (Autonomy), TDS Informationstechnologie AG, Tibco Software, Pegasystems, Progress Software, Beta Systems Software AG, sowie IBM, Microsoft und Oracle.

Ausblick

Die Software AG geht weiterhin von einem Wachstum in Höhe von fünf bis 15 Prozent im Geschäftsbereich Business Process Excellence aus und erwartet einen Konzernumsatz in Höhe von plus drei bis minus drei Prozent (währungsbereinigt) im Vergleich zum Geschäftsjahr 2011. Die Software AG rechnet ferner für das laufende Geschäftsjahr mit einer EBIT Marge von 23 bis 24,5 Prozent. Analysten kalkulieren bei der Software AG im laufenden Jahr 2012 mit einem Nettogewinn von 2,10 Euro je Aktie.

Im nachfolgenden Jahr 2013 soll der Nettogewinn dann auf 2,34 Euro je Anteil klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Nachdem Kurseinbruch am Vortag präsentierten sich die Aktien der Software AG heute wieder freundlicher in Frankfurt bei rund 23,00 Euro, womit sich damit ein Börsenwert von rund zwei Mrd. Euro für Deutschlands zweitgrößtes Softwarehaus ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2012 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von elf.

Der Analysten der Société Générale empfehlen die Aktien der Software AG zum Kauf. Die Schätzungen im Bezug auf den Lizenzumsatz könnten für das zweite Quartal 2012 zu konservativ angesetzt sein, glauben die Banker. Für 2012 erwarten die Analysten einen Nettogewinn von 2,19 Euro je Aktie und für 2013 einen Nettogewinn von 2,48 Euro je Anteil. Das 12-Monatskursziel revidieren die Banker leicht von 35 auf 34 Euro nach unten.

Bei der Investmentbank Cheuvreux bewertet man die Aktien der Software AG mit "underperform". Die Analysten begründen ihre pessimistische Einschätzung unter anderem damit, dass die Software AG 48 Prozent ihres Gesamtumsatzes in Bereichen generiere, in denen das Unternehmen noch kein Marktführer ist. Im BPE-Geschäft (Business Process Excellence) habe das Unternehmen nur einen Marktanteil von zwei bis drei Prozent, während IBM den Markt mit einem Marktanteil von 25 bis 30 Prozent dominiert, so die Analysten. Den Umsatz sehen die Banker in 2012 bzw. in 2013 bei 1,10 Mrd. Euro bzw. bei 1,18 Mrd. Euro. Beim Ergebnis erwarten die Analysten einen Profit von 2,03 und 2,25 Euro je Aktie. Das Kursziel sehen die Banker bei 25 Euro. Bei der Schweizer Großbank UBS empfiehlt man Software AG-Aktien mit einem Kursziel von 34 Euro weiter zum Kauf. Die UBS-Banker führen den jüngsten Kursrückgang auf Ängste im Zusammenhang mit einem schwachen zweiten Quartal 2012 zurück, zudem dürfte der Abwärtstrend von der Charttechnik begünstigt worden sein. Die Gewinnwarnung des Konkurrenten Progress Software sehen die Banker dagegen nicht aus Auslöser für die jüngsten Kursverluste an.

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