Verlag Reed Elsevier investiert weiter in Onlinedatenbanken

Die Restrukturierungsmaßnahmen stützen sich dabei auf zwei Säulen: Geschäftsfelder, die zyklischen Schwankungen unterworfen sind, sollen veräußert werden. Darüber hinaus will Reed Elsevier zu einem reinen Onlineanbieter werden. Diese Strategie ist nicht ganz neu. Auch andere Verlage beugen sich dem zunehmenden Wettbewerb durch das Internet. So kündigte etwa der deutsche Traditionsverlag Brockhaus erst kürzlich an, künftig die Brockhaus-Reihe nur noch online und kostenfrei zur Verfügung stellen zu wollen. Die Finanzierung werde über Werbeeinnahmen erfolgen. Auf diese Weise wolle man die Lücke zu Wettbewerbern wie Wikipedia schließen.

Choicepoint gehört zu den größten Anbietern in den USA. Das US-Unternehmen sammelt Daten über Personen und Geschäftsvorgänge, die für Kunden wie Versicherungen und Strafverfolgungsbehörden aufbereitet werden. Zu den größten Abnehmern der Datensätze und der hierfür entwickelten Software gehören Schadens-, Gebäude- und Autoversicherer. Sie können damit ihr Risiko besser einschätzen und die Schadensabwicklung effektiver gestalten. Zu dem Kerngeschäft von Reed Elsevier gehört nun der Betrieb wissenschaftlicher Datenbanken, in denen Artikel und Forschungsergebnisse gesammelt werden. Diese können von Unternehmen und Experten abgerufen werden. Choicepoint weise, wie auch das eigene Datenbankgeschäft, nur geringe Schwankungen auf, so Reed Elsevier. Im Jahr 2007 beschäftigte das Choicepoint rund 5.500 Mitarbeiter. Bei einem Umsatz von 930 Mio. US-Dollar lag der Gewinn bei 32 Mio. Dollar. (kat/rem)