Verband der deutschen Computerspielbranche kritisiert Reformentwurf zum Urhebervertragsrecht

Urheberrecht

Dienstag, 12. Januar 2016 um 15:34
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Pressemitteilung

BIU – Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware e. V.

BIU veröffentlicht Stellungnahme zum Referentenentwurf zur Reform des Urhebervertragsrechts

Berlin, 12. Januar 2016

– Der Verband der deutschen Computer- und Videospielbranche, BIU – Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware,  kritisiert den Referentenentwurf des Bundesjustizministeriums zur Reform des Urhebervertragsrechts deutlich. Der Entwurf will die Marktposition von Urhebern stärken, damit diese ihren Rechtsanspruch auf eine angemessene Vergütung besser durchsetzen können.

Das Bundesjustizministerium leitet den Handlungsbedarf pauschal aus einem angeblichen branchenübergreifenden Marktversagen zu Lasten der Urheber ab, bleibe aber schon den Beleg dafür schuldig, erläutert der BIU seine Kritik in der Stellungnahme. Hinzu komme eine fehlende Differenzierung der Rolle von Urhebern in den unterschiedlichen Kultur- und Kreativbranchen. So verkennt der Reformentwurf die besonders komplexen Entwicklungs- und Produktionsprozesse der Computer- und Videospielbranche.

Denn anders als Literatur oder Musik werden digitale Spiele typischerweise in großen Teams entwickelt. Zudem bestehen Videospiele nicht nur aus klassischen Werkarten, sondern auch aus urheberrechtlich geschützter Software, die zunehmend dynamisch und als „Software as a service“ entwickelt und angeboten wird. Auch dies führt dazu, dass kreative Schöpfungen – anders als beim Autor eines Romans – sich am Ende des Entwicklungsprozesses in der Regel nicht eindeutig einem Urheber zuordnen lassen.

Der Referentenentwurf des Ministeriums sieht jedoch für jeden einzelnen Urheber Rückruf- und Auskunftsrechte vor, wonach er die Erlaubnis zur Nutzung seiner kreativen Leistung trotz schon gezahlter Vergütung widerrufen können soll und für jede einzelne Verwertung seiner Leistung gesondert und detailliert Auskunft verlangen können soll. Dies würde für Unternehmen der deutschen Computerspiel-Branche zu einer massiven bürokratischen Mehrbelastung sowie zu wirtschaftlich nicht mehr tragbaren Risiken führen, beschreibt der BIU die Folgen.

Meldung gespeichert unter: Urheberrecht, game, Spiele und Konsolen, Verbände

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