VATM: "Open Access muss zum Marktmodell werden"

Montag, 14. Dezember 2009 um 12:05

„Am Ende wird in jedem Haus in Deutschland ein Glasfaseranschluss liegen - die Frage ist nur, wann" so Dr. Josef Schäfer. „Es muss ein Abschlussszenario für 2025 entworfen werden. Bis dahin gilt es, einige Meilensteine abzuarbeiten“, meinte Thomas Langer, Head of Telco, WestLB. Dieter Elixmann, Head of Department, WIK Consult, formulierte noch einen innovativen Vorschlag zur positiven Entwicklung des Breitbandausbaus mit Blick auf die Wohnungsbaugesellschaften. Er regte einen Breitband- und Multimedia-Pass für Gebäude an, aus dem hervorgeht, welche Anschlüsse das jeweilige Haus zu bieten hat.

Während der Veranstaltung wurde zudem immer wieder deutlich, wie wichtig es für eine Erfolgsgeschichte Glasfaserausbau ist, bestehende Infrastrukturen zu nutzen und bei Baumaßnahmen Leerrohre mitzuverlegen, da dies zu enormen Kosteneinsparungen führt. „In Österreich zum Beispiel werden durchschnittlich alle sieben Jahre die Straßen aufgerissen“, sagte Prof. Hartwig Tauber, Director General, FTTH Council Europe. BNetzA-Chef Kurth hatte bereits im ersten Panel auf den neu von seiner Behörde erstellten Infrastrukturatlas hingewiesen, der zu Synergien führen soll.

Hier wurde auch einem Universaldienst für Breitband eine deutliche Absage erteilt. „Wir wollen keinen Universaldienst, wir wollen keine Rolle rückwärts“, betonte etwa Prof. Kühling. Außerdem, so ein weiteres Ergebnis des Glasfasertages, sollte der Staat nur dort öffentliches Geld einsetzen, wo eine wirtschaftliche Lösung nicht möglich sei und die Förderung technologieneutral dem Wettbewerb nicht schade. Außerdem gelte es, bürokratische Hindernisse abzubauen. Einhellig auf Zustimmung stieß hingegen der Vorschlag von Dr.  Schäfer und Hoffmann zum Thema Finanzierbarkeit der neuen Netze, dass es verstärkt staatliche Bürgschaften geben solle sowie erleichterte Kreditvergaben und Zugang zu Risikokapital.

VATM-Präsidiumsmitglied Hoffmann fasste am Schluss wichtige Forderungen zusammen: „Wir müssen über Technologien sprechen sowie technische Standards/Schnittstellen definieren, damit der Ausbau geplant werden kann: Wir in der Industrie definieren die Standards. Außerdem müssen wir Kooperationsmodelle schaffen, um möglichst viele Marktteilnehmer zu vereinen. Die Internet-Dienste, die erst die Nachfrage nach dem Hochgeschwindigkeitsnetz sichern, entwickeln wir auch in Deutschland, es gibt nicht nur Commodity für Google und Co. Wir lassen uns nicht auf die Rolle als Infrastrukturanbieter reduzieren, sondern gestalten in Deutschland das Internet durch Dienste-Entwicklung mit. Am Schluss müssen Qualität und Service für den Endkunden bei den Angeboten stimmen. Die Politik muss Anreize für Investitionen schaffen. Wir erwarten klare Rahmenbedingungen, damit sich unser Invest rentiert. Von der Regulierung erwarten wir, dass sie neue Monopole verhindert. Regulierung darf sich nicht von realistischen Marktpreisen entfernen.“

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Meldung gespeichert unter: VATM, Telekommunikation

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