United Internet und die kurzfristigen Verbindlichkeiten
In 2009 konnte diese Lücke durch den Free Cash-Flow geschlossen werden. Der Free Cash-Flow ist der Zufluss an liquiden Mitteln in einem Geschäftsjahr, reduziert um die liquiden Mittel, mit denen Sachinvestitionen getätigt wurden. Demnach wird mit dem Free Cash-Flow ausgedrückt, wie hoch die liquiden Mittel in einer Periode sind, die für Kredittilgungen und Dividendenzahlungen zur Verfügung stehen - also die Innenfinanzierungskraft eines Unternehmens.
Solange der Free Cash-Flow bei United Internet hoch genug ausfällt, können damit jene kurzfristigen Verbindlichkeiten bedient werden, die nicht allein durch das kurzfristige Vermögen abgedeckt sind. Ist der Free Cash-Flow hingegen zu niedrig, oder sogar negativ - wie bei United Internet in den Jahren 2007 und 2008 der Fall - dann müssen die kurzfristigen Verbindlichkeiten anderweitig bedient werden. Das gelingt zum Beispiel durch die Aufnahme neuer Bankdarlehen, die United Internet auch gewährt werden dürften. Diese Verbindlichkeiten müssen dann in folgenden Geschäftsjahren zurück bezahlt werden. In diesen Jahren wird dann ein höherer Free Cash-Flow notwendig, um die Kredite zu bedienen. Und das muss erst einmal erwirtschaftet werden. Eine weitere Finanzierungsmöglichkeit wäre auch die Ausgabe von Unternehmens- oder Wandelanleihen, die aber ebenfalls mit Zinszahlungen bedient werden müssten. Auch eine Kapitalerhöhung wäre denkbar, wobei dann das Ergebnis des Unternehmens verwässert wird. (erw/rem)
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