United Internet sucht neue Wachstumschancen im Internet

Donnerstag, 14. Januar 2010 um 13:43

Zum Ende des dritten Quartals 2009 bediente United Internet insgesamt 9,17 Millionen Kunden, Ende des zweiten Quartals des aktuellen Geschäftsjahres lag diese Zahl bei 9,05 Millionen. Darin enthalten sind auch Kundenverträge aus dem ehemaligen DSL-Geschäft von freenet, welches United Internet übernommen hatte.

Markt und Wettbewerb


Das Geschäft mit Hochgeschwindigkeits-Internetzugängen wächst in Deutschland kontinuierlich. Viele Anbieter stürzen sich auf diesen Wachstumsmarkt und verschärfen den Preiskampf. Aber die Aussichten sind günstig. Nach einer Studie des Wissenschaftlichen Instituts für Kommunikationsdienste (WIK) soll die DSL-Penetration deutscher Haushalte bis 2010 auf 56 Prozent steigen, 2015 werde dieser Wert bei 72 Prozent liegen. Hinzu kommt der Vormarsch der Internettelefonie, die das Festnetz bis 2020 verdrängt haben soll.

United Internet konkurriert in Sachen Breitband-Zugangsservices unter anderem mit T-Online, Vodafone, Telefonica (Hansenet) und freenet. Bei den Geschäftskunden, wobei sich United Internet auf kleinere und mittlere Unternehmen konzentriert, steht die Gesellschaft zusätzlich mit Telefonica Deutschland und Colt Telecom, QSC und MCI (Verizon Deutschland) im Wettbewerb.

Im Portalgeschäft ist United Internet über GMX und Web.de in Deutschland Marktführer vor Bild.de und Spiegel.de. Hier wird ein Großteil des Umsatzes über Online-Werbung erzielt, der für die nächsten Jahre gute Wachstumsmöglichkeiten eingeräumt werden. Daneben weist der europäische Markt im Hosting-Segment ein großes Wachstumspotential auf. Hier konkurriert United Internet unter anderem mit dem von der Deutschen Telekom übernommenen Web Hoster Strato. Regionaler Schwerpunkt der Unternehmenstätigkeiten sind die westeuropäischen Länder.

Ausblick


Für das vierte Quartal 2009 rechnet United Internet mit Wachstum in den Bereichen Information Management und Webhosting. Im DSL-Geschäft soll sich die Trendwende fortsetzen. Nach einem Rückgang um 50.000 Verträge im zweiten Quartal und 30.000 im dritten Quartal 2009 erwartet die Gesellschaft nun für das vierte Quartal eine Verbesserung. Unter diesem Blickwinkel hebt United Internet die Prognosen für das Geschäftsjahr 2009 erneut an. Nachdem ursprünglich ein Zuwachs bei EBITDA und EBIT von fünf Prozent erwartet wurden, rechnet man nun mit einem Wachstum um acht Prozent.

Analysten rechnen bei United Internet für das laufende Jahr 2010 im Schnitt mit einem Jahresumsatz von 1,67 Mrd. Euro sowie mit einem Nettogewinn von 0,79 Euro je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2011 sollen die Erlöse dann auf 1,86 Mrd. Euro und der Nettogewinn auf 0,84 Euro je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung


United Internet-Aktien präsentierten sich zuletzt freundlich im Frankfurter Xetra-Handel bei rund 10 Euro, womit sich damit ein Börsenwert von rund 2,4 Mrd. Euro für den deutschen Internetspezialisten ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2010 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 13.

Bei der Credit Suisse ist man auch im neuen Jahr weiterhin pessimistisch gestimmt, was die weitere Kursentwicklung von United Internet-Aktien angeht. Die Analysten bekräftigten zu Wochenbeginn nochmals ihre Einschätzung „underperform“, wobei die Investmentbanker ihr Kursziel von 5,50 auf 7,0 Euro nach oben setzten und damit einen Kursrückgang für möglich halten. Die Analysten begründen ihre Einschätzung damit, dass sich United Internet einem gesättigten DSL-Markt gegenüber sieht.

Eine andere Meinung vertreten hingegen die Analysten aus dem Hause Close Brothers Seydler Research, die United Internet-Aktien weiterhin zum Kauf empfehlen. Die Analysten begründen ihre Einschätzung unter anderem mit den gestiegenen Bruttomargen sowie dem höheren EBIT, welches von 65,5 Mio. Euro auf 132,2 Mio. Euro gestiegen sei. Das bereinigte EBIT sei um 26 Prozent auf 82 Mio. Euro gewachsen, heißt es. Zudem habe United Internet im Oktober 5,15 Mio. Drillisch-Aktien zu jeweils 4,20 Euro verkaufen können, wie es heißt. Dementsprechend heben die Analysten ihre Gewinnschätzungen für das Jahr 2010 von 0,78 auf 0,92 Euro je Aktie an. Dabei sehen die Analysten ein Kursziel von 12,50 Euro für den Wert.

Auch die Experten bei Sal. Oppenheim bekräftigten Mitte November 2009 nochmals ihre Kaufempfehlung für United Internet-Aktien. Der Verkauf der Hosting-Tochter Strato an die Deutsche Telekom sei zwar enttäuschend für United Internet, jedoch sollten Anleger die Kursschwäche für Neuengagements nutzen, raten die Oppenheim-Experten. Den fairen Wert der Papiere sehen die Analysten bei 12 Euro.

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