United Internet: Internet-Fabrik gerät ins Stocken

Donnerstag, 12. Juli 2012 um 13:59

Der Umsatz in dem Segment "Access" konnte um 16,9 Prozent auf 375,6 Mio. Euro erhöht werden. Das EBIT legte hier um 46,2 Prozent zu und erreichte so einen Wert von 34,8 Mio. Euro. Auch in der Sparte "Applications" erwirtschaftete man einen um 13,5 Prozent gestiegenen Umsatz von 201,2 Mio. Euro. In diesem Bereich musste United Internet allerdings einen Rückgang beim EBIT von 67,6 Prozent hinnehmen, was somit von 46 Mio. auf 14,9 Mio. Euro fiel.

Markt und Wettbewerb


Das Geschäft mit Hochgeschwindigkeits-Internetzugängen wächst in Deutschland kontinuierlich. Viele Anbieter stürzen sich auf diesen Wachstumsmarkt und verschärfen den Preiskampf. Aber die Aussichten sind günstig. Nach einer Studie des Wissenschaftlichen Instituts für Kommunikationsdienste (WIK) ist die DSL-Penetration deutscher Haushalte bis 2010 auf 56 Prozent gestiegen, 2015 werde dieser Wert bei 72 Prozent liegen. Hinzu kommt der Vormarsch der Internettelefonie, die das Festnetz bis 2020 verdrängt haben soll.

United Internet konkurriert in Sachen Breitband-Zugangsservices unter anderem mit T-Online, Vodafone, Telefonica (Hansenet) und freenet. Bei den Geschäftskunden, wobei sich United Internet auf kleinere und mittlere Unternehmen konzentriert, steht die Gesellschaft zusätzlich mit Telefonica Deutschland und Colt Telecom und QSC im Wettbewerb.

Im Portalgeschäft ist United Internet über GMX und Web.de in Deutschland Marktführer vor Bild.de und Spiegel.de. Im Freemail-Bereich sehen sich GMX und Web.de der Konkurrenz von Gmail und Yahoo Mail gegenüber.

Im europäischen Hosting-Geschäft konkurriert United Internet unter anderem mit dem von der Deutschen Telekom übernommenen Web Hoster Strato sowie mit internatonalen Anbietern wie Rackspace. Regionaler Schwerpunkt der Unternehmenstätigkeiten sind die westeuropäischen Länder.

Ausblick


Für 2012 rechnet United Internet mit einem Umsatzwachstum von 15 Prozent und einem EBIT von bis zu 281 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie wird voraussichtlich zwischen 0,80 und 0,90 Euro liegen. United Internet plant außerdem in die Vermarktung der 1&1 Do-It-Yourself-Homepage sowie den Launch von De-Mail-Anwendungen zu investieren. Für 2013 will das Unternehmen dann ein Ergebnis je Aktie von bis zu 1,10 Euro erwirtschaften.

Bewertung


United Internet-Aktien präsentierten sich zuletzt uneinheitlich bei 13,65 Euro an der Frankfurter Börse, womit sich damit ein Börsenwert von rund 2,93 Mrd. Euro für den deutschen Internet-Spezialisten ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das nachfolgende Jahr 2013 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 13.

Die Analysten der Deutschen Bank hoben zuletzt ihr Kursziel für United Internet-Aktien von 15 auf 17 Euro an, dabei bekräftigten die Wertpapierexperten nochmals ihre Kaufempfehlung für den Wert. Deutsch Banker Benjamin Kohnke verwies dabei auf das beschleunigte Kundenwachstum im Segment Hosting, eine starke Entwicklung im Bereich Access dürfte zu höheren Kursen führen, glaubt der Banker. Für 2012 erwartet Kohnke eine weitere Dividendenanhebung und Aktienrückkäufe.

Bei der Londoner HSBC bewertet man United Internet weiterhin mit "übergewichten". Nachdem United Internet in den vergangenen Jahren umfangreich investiert hatte, sei nunmehr wieder mit Gewinnwachstum zu rechnen, glauben die HSBC-Experten. Durch die geringe Verschuldung und den hohen Cashflow könnte United Internet ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 150 Mio. Euro auflegen. Als Kursziel sehen die Investmentbanker einen Wert von 18 Euro. Bei der Privatbank Berenberg sieht man bei United Internet weiterhin ein Kursziel von 15,30 Euro. Dabei belassen die Banker ihr Rating bei "halten". Die Analysten sehen United Internet auf einem guten Weg, das anvisierte Umsatzwachstum von 15 Prozent im laufenden Jahr zu erreichen. Allerdings dürfte das Wachstum zu Lasten höherer Kosten gehen, befürchten die Berenberg-Analysten.

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