United Internet bringt sich durch Investitionen in Position

Internet Service Provider

Mittwoch, 20. November 2013 um 12:19

Im Geschäftsbereich Domain ist das Unternehmen mit der Domain-Handelsplattform Sedo im Markt vertreten, den man 2013 nahezu komplett übernahm. Zudem gehört seit 2009 auch der führende Domain-Registrar United-Domains AG zum Konzern. Bereits im Jahr 2005 wurde der GMX-Konkurrent Web.de für 330 Mio. Euro aufgekauft. Anfang 2008 beteiligte sich United Internet mit 48,65 Prozent an der Medienholding virtual minds AG (Adition). Im Mai 2009 erwarb die United Internet-Tochter 1&1 das DSL-Geschäft von freenet. Im Herbst 2009 trennte sich United Internet hingegen von seiner direkten freenet-Beteiligung und verkaufte 10,79 Millionen Anteile. Trotz des Verkaufs ist das Unternehmen weiterhin über die MSP Holding GmbH an freenet beteiligt. Im Jahr 2008 erhöhte United Internet die Beteiligung an Versatel auf 25,05 Prozent. In 2009 akquirierte die Tochtergesellschaft Sedo den US-Rivalen RevenueDirect. Ende 2010 übernahm die Tochter GMX den US-Dienst Mail.com. Im selben Jahr begann auch die Vermarktung von Firmensoftware für kleine und mittelgroße Unternehmen. Zudem stieg die Tochtergesellschaft 1&1 mit der Marke Freephone in den Handymarkt ein. Im Jahr 2012 schließlich erwarb man 25,1 Prozent der Obergesellschaft der Versatel AG. 2013 kaufte man den spanischen Webhoster Arsys.

Zahlen

Der Umsatz stieg in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 10,7 Prozent auf 1,96 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) wuchs in Relation zum Umsatz gar überproportional um 24,5 Prozent auf 210,6 Mio. Euro.<p> Auf jede Aktie entfiel damit ein Nettoergebnis in Höhe von 0,69 Euro nach 0,55 Euro in den ersten neun Monaten 2012. Der freie Cash-Flow wuchs ungeachtet der Erschließung neuer Geschäftsfelder und weiterer Übernahmen um acht Prozent auf 155,3 Mio. Euro.

Im Wesentlichen wurden Wachstum und Profitabilität durch Kundengewinne der United Internet AG, deren Kerngeschäft die 1&1 Internet AG ist, getrieben. 1,23 Millionen Verträge schloss man in den ersten neun Monaten ab. Davon waren 900.000 organisch und 330.000 durch die Übernahme des spanischen Webhosters Arsys bedingt. Angesichts der positiven Entwicklung hält United Internet an der Prognose für den Verlauf des Gesamtjahres 2013 fest. Der Umsatz soll um zehn Prozent wachsen, während das EBITDA die Marke von 500 Mio. erreichen soll.

Markt und Wettbewerb

Das Geschäft mit Hochgeschwindigkeits-Internetzugängen wächst in Deutschland kontinuierlich, zeigt mittlerweile aber erste Sättigungstendenzen, sodass sich der Preiskampf in Zukunft noch weiter verschärfen könnte. United Internet konkurriert in Sachen Breitband-Zugangsservices unter anderem mit T-Online, Vodafone und freenet. Bei den Geschäftskunden, wobei sich United Internet auf kleinere und mittlere Unternehmen konzentriert, steht die Gesellschaft zusätzlich mit Telefonica Deutschland und QSC im Wettbewerb.

Im Portalgeschäft ist United Internet über GMX und Web.de in Deutschland ein großer Anbieter auf Augenhöhe mit Portalen wie Bild.de und Spiegel.de. Im Freemail-Bereich sehen sich GMX und Web.de insbesondere der Konkurrenz von Gmail gegenüber. Im europäischen Hosting-Geschäft konkurriert United Internet unter anderem mit dem von der Deutschen Telekom übernommenen Web Hoster Strato.

Wachstumspotenzial ist vor allem im Bereich von Cloud-Diensten vorhanden. Hier wird United Internet vornehmlich durch Übernahmen wachsen können, um sich auch in diesem Bereich als relevanter Player zu etablieren.

Ausblick

Mit Veröffentlichung der Neunmonats-Ergebnisse bestätigte die United Internet AG auch die Prognose für das laufende Geschäftsjahr: Der Umsatz soll um zehn Prozent zulegen. Auch beim Ergebnis werden Zuwächse erwartet: Das EBITDA aus etablierten Geschäftsfeldern soll 2013 auf ca. 500 Mio. Euro steigen. In einem vorherigen Ausblick hatte das Unternehmen bereits verkündet, dass davon etwa 20 Prozent zur Finanzierung der Anlaufverluste aus dem weiteren Aufbau der neuen Geschäftsfelder - 1&1 Do-It-Yourself Homepage und De-Mail - eingesetzt werden. Das Ergebnis je Aktie des Internet-Providers wird sich voraussichtlich zwischen 1,00 und 1,10 Euro bewegen.

Bewertung

Analysten von J.P. Morgan bewerteten die Aktien von United Internet weiterhin mit "overweight" und empfehlen damit, die Papiere zu kaufen. Man rechnet in Zukunft mit weiteren positiven Wachstumsüberraschungen. An der Börse notieren die Papiere des Unternehmens aktuell bei 28,60 Euro. Damit ergibt sich eine Marktkapitalisierung von 5,55 Mrd. Euro. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt für 2013 bei 27,51. Für 2014 wird es mit 21,07 angegeben; für 2015 mit 17,29. (erw/rem)

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