United Internet bietet nicht mehr für AOL Deutschland

Mit der Übernahme von AOL Deutschland hätte United Internet die eigene Position auf dem deutschen DSL-Markt besonders gegenüber dem größten Wettbewerber T-Online erheblich stärken können. Allerdings hielten sich seit der Bekanntgabe der geplanten Tiscali-Akquisition von United Internet Gerüchte, dass das Unternehmen kein ernsthaftes Interesse mehr an AOL Deutschland habe. Vielmehr nehme United Internet demnach nur noch an den Bieterverhandlungen teil, um den Preis für AOL Deutschland nach oben zu treiben.

Time Warner, zu dessen Tochterunternehmen AOL Deutschland gehört, hofft durch den Verkauf der Internettochter bis zu 600 Mio. Euro einnehmen zu können. Durch die neuen Bitstrom-Zugänge, die von der Telekom nach dem Willen der Bundesnetzagentur und der EU bald in Deutschland angeboten werden sollen, würde zudem das Handlungsspektrum für den späteren Käufer von AOL Deutschland erweitert. Mit diesem Zugang können Anbieter ohne ein eigenes DSL-Netz ihr Internetangebot unabhängiger von der Deutschen Telekom als bisher gestalten. Durch das Ausscheiden von United Internet aus dem Bieterkreis für AOL Deutschland könnten die Gebote für das Unternehmen weniger stark steigen. Zudem haben die anderen Interessenten, KPN, Telecom Italia, Versatel und Freenet, ebenfalls Interesse an Tiscali. (kat/rem)

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