Twitter wächst, lässt aber noch viele Fragen offen

Kurznachrichtendienst enttäuscht Investoren und Anleger

Mittwoch, 29. Oktober 2014 um 12:52
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(IT-Times) - Der Kurznachrichtendienst Twitter konnte im jüngsten Quartal die hohen Erwartungen nicht erfüllen, nachdem das Unternehmen im Vorquartal noch von der Fußball-WM profitierte. Zudem verlangsamte sich das Nutzerwachstum, bei der Monetarisierung seiner Plattform macht Twitter nur langsam Fortschritte.

Der bereinigte Gewinn pro Aktie fiel nur im Rahmen der Erwartungen aus, zudem verlangsamte sich das Nutzerwachstum. Die Zahl der monatlichen aktiven Nutzer kletterte nur um 4,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal auf 271 Millionen.

Nutzungsgrad lässt weiter zu wünschen übrig


Zudem tut sich Twitter nach wie vor schwer, seine Nutzer bei Laune zu halten. Weniger als die Hälfte der monatlichen Nutzer checkt den Service täglich. Die bisherigen Maßnahmen, die Aktivität der Twitter-Nutzer zu erhöhen, haben bislang nicht sonderlich gefruchtet. Wie sich dies in naher Zukunft ändern soll, darüber äußerte sich Twitter CEO Dick Costolo bislang nur vage.

Trotz der enttäuschenden Zahlen sehen viele Analysten wie JP Morgan Experte Doug Anmuth weiter großes Potenzial in Twitter (NYSE: TWTR, WKN: A1W6XZ). Zum einen hat Twitter seinen Umsatz- und EBITDA-Ausblick für 2014 angehoben, zum anderen sehen Analysten noch deutliches Potenzial bei der Monetarisierung von Twitter.

Monetarisierung macht Fortschritte


Der Werbeumsatz pro 1.000 Timeline Views kletterte um 83 Prozent auf 1,77 Dollar - ein neuer Rekord. Der US-Werbeumsatz legte um 66 Prozent auf 4,28 Dollar zu. International erreichte der Werbeumsatz pro 1.000 Timeline Views 0,84 Dollar, ein Zuwachs von 134 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Twitter hat im jüngsten Quartal begonnen, weitere Werbe- und Vermarktungsformate im internationalen Geschäft auszurollen. Daher dürfte die Lücke zwischen dem Inland-Werbeumsatz und dem Auslandsgeschäft künftig weiter schrumpfen.

10 Dollar Werbeumsatz pro Nutzer auch für Twitter möglich


Twitter blendet derzeit noch weniger Werbung ein, als dies bei anderen sozialen Netzen der Fall ist. Aktuell liegt die Monetarisierung von Twitter bei rund 50 Prozent des Facebook-Niveaus.

Twitter-Finanzchef Anthony Noto sieht langfristig auch für Twitter einen Werbeumsatz von 10 US-Dollar pro Nutzer für erreichbar, ein Level, dass andere Social-Networking-Portale bereits erreicht haben. Auch Twitter-Chef Dick Costolo zeigte sich im CNBC-Interview zuversichtlich, neue Wege der Monetarisierung für seine Nutzerbasis zu finden - konkrete Details blieb der Twitter-Mitgründer jedoch schuldig.

Kurzportrait

Twitter wurde im Jahr 2006 durch Evan Williams, Biz Stone und Jack Dorsey gegründet. Bei Twitter handelt es sich zunächst um eine einfache Microblogging-Plattform, über die Nutzer Kurzmitteilungen (Tweets) von bis zu 140 Zeichen absetzen können.

Inzwischen hat sich Twitter zu einer globalen Kommunikationsplattform mit über 280 Millionen aktiven Nutzern und über 500 Millionen Tweets pro Tag entwickelt. Die Microblogging-Plattform wird eifrig von Prominenten, Managern und Politikern als weltweites Sprachrohr genutzt und gilt daher auch als wichtige Nachrichtenquelle im Internet.

Twitter bietet dabei verschiedene Produkte für Konsumenten an. Diese umfassen Home Timeline, Self-Expressions, Social Mechanisms, Discovery, Notifications, Platform Ubiquity, Vine und #Music. Über die Social-Funktionen stehen Follow, Who to Follow, Favorites, @Replies und Retweets zur Verfügung. Darüber hinaus bietet Twitter Services für Plattform-Partner an, die Twitter-Services in ihre Webseite integrieren wollen. Inzwischen haben mehr als sechs Millionen Webseiten Twitter-Services auf ihren Webseiten integriert.

Haupteinnahmequelle von Twitter ist das Online-Werbegeschäft. Hier bietet Twitter verschiedene Werbeprodukte und Services für Werbetreibende an: Das Angebot Promoted Products umfasst Promoted Tweets, Promoted Accounts und Promoted Trends. Durch die einzelnen Produkte sollen Firmenkunden ihre Marke, Produkte und Services an den Mann oder Frau bringen können.

Im Herbst 2013 schloss Twitter die Übernahme von MoPub, einer mobilen Werbebörse ab. Ferner öffnete Twitter seine Self-Service-Werbeplattform im Herbst auch für kleine und mittelgroße Unternehmen in England, Irland und Kanada. Im Frühjahr 2014 schluckte Twitter den Social Data-Analysespezialisten Gnip sowie die Bilder-Suchmaschine MadBits, Twitpic und CardSpring.

Markt und Wettbewerb

Als Microblogging-Plattform und Social-Network steht Twitter in direkter Konkurrenz zum führenden Social-Network Facebook. Auch Facebook ist zuletzt im Mobile-Bereich stark gewachsen und hat die Mobile Messaging Plattform WhatsApp übernommen.

Meldung gespeichert unter: Microblogging, Twitter, Hintergrundberichte, Internet

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