Trina Solar leidet unter Preisverfall - YieldCo-Pläne verzögern sich

Sinkende Modulpreise und Projekt-Risiken in China belasten

Montag, 15. Dezember 2014 um 13:38
Trina Solar

(IT-Times) - Trina Solar wird in 2014 erstmals Yingli Green an der Spitze der weltgrößten Solarkonzerne ablösen - zumindest was die Auslieferzahlen angeht. Dies geht aus der neuesten Studie der Marktforscher IHS und Solarbuzz hervor.

Bei IHS geht man davon aus, dass Trina Solar im vierten Quartal 2014 und auf Jahressicht Industrierekorde brechen wird, was die Ausliefermengen von Solarmodulen angeht. Trotz dieser positiven Prognosen präsentierten sich Trina Solar-Aktien an der Wall Street zuletzt deutlich schwächer.

Zum einen hatte Trina Solar (NYSE: TSL, WKN: A0LF3P) mit seinen Zahlen zum vergangenen dritten Quartal enttäuscht (Umsatz und Gewinne blieben deutlich hinter den Erwartungen zurück), zum anderen hatte das Unternehmen seine Auslieferprognose für das laufende Quartal nach unten korrigiert.

Preise für Solarmodule sinken wieder


Zudem scheint die Solarindustrie wieder mit einem alten Problem konfrontiert: Sinkende Preise für Solarmodule. Nach Angaben der Deutschen Bank sind die Preise für Solar-Produkte an den Spot-Märkten seit Dezember rückläufig.

Der Durchschnittspreis für Silizium-basierte Solarmodule sank in der Vorwoche um 0,2 Prozent auf 0,62 US-Dollar pro Watt. Zuvor hatte sich die Situation an der Preisfront stabilisiert, allerdings sorgten zuletzt der starke US-Dollar sowie Strafzölle für weiteren Druck auf die Preise.

Analysten verweisen auf operative Risiken


Zudem verwiesen Analysten wie Raymond James Experte Pavel Molchanov auf operative Risiken. Erst jüngst hatte Trina Solar ein 130-Megawatt-Projekt in der Inneren Mongolei gecancelt, wie Barron`s berichtet.

Aufgrund der Strafzölle in den USA dürfte Trina Solar sein Geschäft aber dennoch weiter nach China verlagern. Aktuell hat Trina Solar drei große PV-Projekte in China in der Pipeline. Ein 300MW-Projekt in Yunnan (Übernahme von 90 Prozent der Anteile an Yunnan Metallurgical) und ein 120MW-Projekt in Jiangsu. Mit der Konstruktion eines weiteren 100MW-Projekts in der Provinz Gansu soll ebenfalls in 2015 begonnen werden.

Zwar hat Peking nochmals bekräftigt, dass man künftig mehr auf saubere Energien setzen will und Umweltverschmutzung vermeiden wolle, jedoch haben neue Richtlinien für die Realisierung von Solarprojekten für Verunsicherung bei Projektbetreibern gesorgt. Trina hatte daraufhin ein 130-Megawatt-Projekt in der Inneren Mongolei aus wirtschaftlichen Gründen gecancelt.

YieldCo verzögert sich


Der Verlust des Mongolei-Projektes hat Trina Solar auch bei seinen YieldCo-Plänen zurückgeworfen. In diesem Zusammenhang wird das Downstream bzw. Projekt-Geschäft in ein unabhängiges Unternehmen ausgegliedert.

Bei Trina Solar geht man davon aus, dass man erst in der zweiten Jahreshälfte 2015 Neuigkeiten zu einem geplanten YieldCo bekannt geben wird - in diesem Punkt hinkt Trina Solar Rivalen wie JinkoSolar und Canadian Solar hinterher.

Kurzportrait

Gegründet im Jahre 1997 und ansässig im chinesischen Changzhou, gilt Trina Solar heute als der zweitgrößte Solarmodulhersteller in China. Als einer der wenigen PV-Anbieter ist Trina Solar mit einem integrierten und vertikalen Geschäftsmodell aufgestellt. Trina Solar fertigt sowohl mono- und multikristalline Zellen, Solar-Wafer, Ingots und Solarmodule.

Dabei werden standardisierte Solarmodule in Fertigungsanlagen in China produziert. Trina Solar tritt dabei mit seiner eigenen Marke auf, verkauft seine Produkte aber auch über Händler und Systemintegratoren weltweit. Reseller-Verträge bestehen unter anderem mit der der spanischen Corporación Zigor S.A., Bull Solar, Enfinity, Gestamp Asetym Solar S.L., Invictus und Proysectos Integrales Solares, der Scatec AS, sowie mit verschiedenen deutschen Firmen. Kooperationen bestehen unter anderem mit Wacker Chemie, HCT Shaping Systems und mit DC Chemical. Gleichzeitig bezieht Trina Solar Polysilizium von Firmen wie GCL Silicon Technology, Silfab und Qingdao DTK.

Insgesamt operiert Trina Solar heute von zwei Geschäftsfeldern heraus: Solarmodule und System Integration. Im Bereich Solarmodule ist das Geschäft mit der Entwicklung, Produktion und der Vermarktung von Solarzellen und Module zusammengefasst.

Der Bereich System Integration deckt das Geschäft rund um die Errichtung ganzer Solarkraftwerke ab. Trina Solar übernimmt dabei die Planung und die Umsetzung der PV-Projekte. Anfang 2014 übernahm Trina Solar die Mehrheit an dem chinesischen Solarspezialisten Shenzhen S.C. New Energy Technology. Ende 2014 kaufte sich Trina Solar mit 28 Prozent der Anteile bei der Shuntai Leasing (Changzhou) Co. Ltd. ein.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: Solarmodule, Trina Solar, Hintergrundberichte, Solartechnik

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