Travelzoo greift in Europa an

Die Nordamerika-Einheit konnte seinen operativen Gewinn auf mehr als 7,4 Mio. Dollar verdoppeln, wobei der Umsatz der Division um 46 Prozent auf 16,4 Mio. Dollar anzog. Die europäische Einheit, welche erst am März 2005 an den Start ging, verzeichnete einen Verlust von 460.000 Dollar, nach einem Minus von 579.000 Dollar im Vorquartal. Die Europa-Division konnte seine Erlöse um 49 Prozent auf 565.000 Dollar gegenüber dem Vorjahr steigern.

Markt und Wettbewerb

Mit seinem Online-Angebot steht Travelzoo in erster Linie im direktem Wettbewerb mit anderen führenden Online-Portalen, wie mit About.com, America Online, Lycos und MSN.com, welche Online-Reiseangebote vermitteln.

Mit seiner Online-Suchmaschine SuperSearch konkurriert Travelzoo direkt mit Suchmaschinenangeboten von Yahoo, Google und MSN Search.

Ferner steht das Unternehmen in gewisser Weise auch im Wettbewerb mit anderen großen Online-Reisespezialisten, wie mit Expedia (Hotels.com), Orbitz, Priceline.com oder Lastminute.com.

Mit seinem englischen Online-Angebot steht Travelzoo im direkten Wettbewerb mit dem europäischen Online-Reisespezialisten eBookers.com. Mit seiner deutschen Online-Plattform Travelzoo.de konkurriert das Unternehmen mit zahlreichen großen Playern, wie mit TUI oder Expedia.de im deutschen Markt.

Ausblick

Für das laufende Juniquartal rechnen Analysten bislang mit Einnahmen von 15,8 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 15 US-Cent je Anteil. Für das laufende Gesamtjahr 2006 sehen Analysten einen Jahresumsatz von 65,3 Mio. Dollar sowie einen Nettogewinn von 63 US-Cent je Aktie.

Im nachfolgenden Geschäftsjahr 2007 sollen die Erlöse dann auf 76,2 Mio. Dollar und der Nettogewinn auf 81 US-Cent je Anteil steigen, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Nachdem jüngsten Kurssprung wurden Travelzoo-Anteile bei rund 28,6 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von ca. 460 Mio. US-Dollar für den Reisesuchmaschinenbetreiber ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2006 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 44, welches im nachfolgenden Jahr 2007 auf 34 sinken würde. Insgesamt wird Travelzoo mit dem siebenfachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr gehandelt.

Die aktuellen Gewinnschätzungen für das laufende Jahr dürften nach der positiven Überraschung im jüngsten Quartal wohl eher zu tief gegriffen sein. Unklar sind jedoch die Auswirkungen des steigenden Ölpreises auf das Travelzoo-Geschäft. Guilford Secruties Analyst George Mihalos sieht den jüngsten Kurssprung der Papiere auch im Zusammenhang mit Short-Eindeckungen. Rund 35 Prozent der freien Travelzoo-Anteile standen per Ende März auf der Short-Seite. Der positiven Quartalszahlen könnten zu Positionsschließungen geführt haben, glaubt der Analyst.

Piper Jaffray Analyst Aaron Kessler sieht Travelzoo mehr als Online-Werbeunternehmen, als eine Online-Reiseagentur, wie Expedia oder Priceline.com. Für denjenigen dem es gelingt, seinen eigenen Traffic höher zu verkaufen, als die Traffic-Akquisitionskosten betragen, ist es eine gute Arbitrage-Möglichkeit, meint der Analyst.

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