TomTom vs. Garmin

Montag, 25. Februar 2008 um 12:54

Im gesamten Geschäftsjahr 2007 erzielte TomTom einen Umsatz in Höhe von 1,74 Mrd. Euro, ein Zuwachs um 27 Prozent gegenüber 2006. Der Absatz an portablen Navigationsgeräten verdoppelte sich 2007 auf 9,6 Millionen Einheiten. Sinkende Margen sorgten allerdings dafür, dass der Nettogewinn „nur“ um 43 Prozent auf 317 Mio. Euro klettern konnte. Grund für die geringeren Margen waren insbesondere Preisnachlässe im nordamerikanischen Raum, um Platzhirsch Garmin Marktanteile abringen zu können. Dementsprechend verbesserte sich das Ergebnis je Aktie im gleichen Zeitraum um 40 Prozent auf 2,66 Euro.

Markt und Wettbewerb

Dem Markt für mobile Navigationssysteme werden in den nächsten Jahren weiter hohe Zuwachsraten bescheinigt. In 2007 soll sich der Markt nach Auslieferzahlen verdoppeln. Die Marktforscher aus dem Hause iSuppli rechnen mit einem Marktvolumen von 7,0 Mrd. US-Dollar für portable Navigationssysteme in 2007, wobei der Markt bis zum Jahr 2013 auf 17 Mrd. Dollar klettern soll. TomTom kam 2007 in Europa auf einen Marktanteil bei portablen Navigationssystemen von 49 Prozent und in den Vereinigten Staaten auf 27 Prozent.

Als einer der Hauptkonkurrenten im Kampf um Marktanteile gilt die amerikanische Garmin. Garmin ist derzeit Marktführer in den USA und versucht diese Position auch in Europa zu erlangen. In Europa ist Garmin derzeit die Nummer zwei hinter TomTom.

Als weitere Wettbewerber gilt die aus Thales Navigation hervorgegangene Magellan Navigation. Magellan sieht sich mit seinen mobilen Handhelds ebenfalls als einer der führenden Anbieter, wobei das Unternehmen mit einem Vertriebsnetz bestehend aus mehr als 100 Händler ebenfalls stark International ausgerichtet ist.

Ein vergleichsweise neuer Player im Markt ist die der taiwansche GPS-Spezialist Mitac International (Mio, Navman). Das Unternehmen ist mit entsprechenden Aktivitäten in Taiwan und China, aber auch in Europa und den USA und Kanada vertreten.

Weitere Wettbewerber im GPS-Markt sind Navigon, Sony, Trimble Navigation, Lowrance Electronics, Simrad, Meggitt, aber auch Motorola. Auch die finnische Nokia ist inzwischen in den lukrativen Markt eingestiegen und bietet über die übernommene Navteq vergleichbare Lösungen an.

Ausblick

In 2008 hofft TomTom vom stark wachsenden Markt für Navigationssysteme in Europa und Nordamerika weiter profitieren zu können, der nach Unternehmensangaben im Jahr 2008 um bis zu 50 Prozent wachsen soll. Das Unternehmen erwartet für 2008 einen Umsatz zwischen 2,0 und 2,2 Mrd. Euro. Der Absatz an portablen Navigationssystemen soll sich auf 14 bis 15 Millionen Einheiten verbessern.

Analysten rechnen für 2008 im Schnitt mit Einnahmen von 2,27 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 2,79 Dollar je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2009 sollen die Erlöse dann auf 2,70 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 3,21 Dollar je Aktie klettern.

Bewertung

Zuletzt wurden TomTom-Anteile in Frankfurt weiter freundlich bei rund 35,5 Euro gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 4,33 Mrd. Euro für Europas führenden Anbieter von portablen Navigationssystemen ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2008 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 13, welches im nachfolgenden Jahr 2009 elf sinken würde. Insgesamt wird TomTom mit dem 1,9-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die Analysten des Hauses ING Financial Markets bekräftigten Mitte Januar nochmals ihre Kaufempfehlung für TomTom-Papiere ING-Analyst Marcel Achterberg verwies auf den jüngsten Kursrückgang bei TomTom-Aktien, der eher unbegründet sei. Allerdings revidiert der Analyst sein Kursziel für den Titel von 70 auf 57,90 Euro deutlich nach unten. Hintergrund ist der anhaltende Preiskampf und die sinkenden durchschnittlichen Verkaufspreise. ING-Experte Achterberg geht davon aus, dass die Preise sowohl in 2008 wie auch in 2009 unter Druck bleiben dürften. Entsprechend korrigiert der Analyst seine Gewinnschätzungen für 2008 und 2009 um durchschnittlich 4,5 Prozent nach unten.

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