TomTom verliert an Boden

Als weitere Wettbewerber gilt die aus Thales Navigation hervorgegangene Magellan Navigation. Magellan sieht sich mit seinen mobilen Handhelds ebenfalls als einer der führenden Anbieter, wobei das Unternehmen mit einem Vertriebsnetz bestehend aus mehr als 100 Händler ebenfalls stark International ausgerichtet ist.

Ein vergleichsweise neuer Player im Markt ist der taiwansche GPS-Spezialist Mitac International (Mio, Navman). Das Unternehmen ist mit entsprechenden Aktivitäten in Taiwan und China, aber auch in Europa und den USA und Kanada vertreten.

Weitere Wettbewerber im GPS-Markt sind Navigon, Sony, Trimble Navigation, Lowrance Electronics, Simrad und Meggitt. Auch die finnische Nokia ist inzwischen in den lukrativen Markt eingestiegen und bietet über die übernommene Navteq vergleichbare Lösungen an.

In 2008 hofft TomTom vom stark wachsenden Markt für Navigationssysteme in Europa und Nordamerika weiter profitieren zu können, der nach Unternehmensangaben im Jahr 2008 um bis zu 50 Prozent wachsen soll. Das Unternehmen erwartet für 2008 einen Umsatz zwischen 1,8 und 2,0 Mrd. Euro. Der Absatz an portablen Navigationssystemen soll sich auf 14 bis 15 Millionen Einheiten verbessern.

Die Bruttomarge wird mit 40 Prozent, die operative Marge mit 20 Prozent erwartet. Für Tele Atlas wird ein Jahresumsatz von 335 Mio. Euro prognostiziert, bei einem EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von 70 Mio. Euro. Entsprechend wird ein Umsatz für die TomTom Gruppe von 1,95 Mrd. bis 2,15 Mrd. Euro erwartet, einhergehend eine EBITDA-Marge zwischen 20 und 25 Prozent.

Analysten rechnen für 2008 im Schnitt mit einem Nettogewinn von 1,60 Euro je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2009 soll der Nettogewinn dann auf 1,64 Euro je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

TomTom-Aktien verloren im laufenden Jahr stark an Wert. Zuletzt wurden die Papiere in Frankfurt uneinheitlich bei rund 16,2 Euro gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund zwei Mrd. Euro für den niederländischen GPS- und Kartenspezialisten ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das nachfolgende Jahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von zehn. Gleichzeitig wird TomTom mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von 1:1 bewertet.

ING Analyst Marcel Achterberg rät interessierten Anlegern zum Einstieg auf dem niedrigen Niveau, nachdem sich offenbar viele Hedge-Funds von ihren Positionen in TomTom-Aktien getrennt haben. Allerdings glaub der Analyst noch mal an ein saisonal schwaches drittes Quartal, bevor sich im vierten Quartal wieder zeigen wird, wie die Konsumenten tatsächlich auf die Konjunkturschwäche reagieren.

Die Analysten bei der Société Générale empfehlen TomTom-Anteilsscheine zu halten, nachdem man zuvor die Papiere zum Verkauf empfohlen hat. Die Analysten verweisen darauf, dass die Zahlen zum zweiten Quartal besser als erwartet ausgefallen seien. Die Analysten verweisen unter anderem auf einen Umsatzanstieg um 58 Prozent sowie auf 3,1 Mio. verkaufte Navigationssysteme. Auch die durchschnittlichen Verkaufspreise hätten sich zuletzt wieder erholt und seien von 117 auf 131 Euro geklettert, heißt es.

Im Bezug auf den Gewinnausblick korrigieren die Analysten allerdings ihre Gewinnschätzungen von 1,60 auf 1,41 Euro je Aktie für 2008 nach unten. Auch für 2009 und 2010 sind die Analysten vorsichtiger geworden und sehen für 2009 nur einen Nettogewinn von 1,39 Euro und erwarten für 2010 ein Plus von 1,66 Euro. Auch das Kursziel schrauben die Investmentbanker von 20 auf 17 Euro nach unten, nachdem TomTom-Anteile im Jahresverlauf etwa 70 Prozent an Wert verloren haben.