Tiscali: Gespräche mit BSkyB geplatzt

Die Gründe für das erneute Platzen der Verhandlungen werden dabei von beiden Unternehmen unterschiedlich wiedergegeben. Laut einer Meldung der Financial Times Deutschland führte Tiscali „verschlechterte Marktbedingungen“ an, die auch BSkyB zu schaffen machen würden. Die Briten hingegen sehen den Grund für die abgebrochenen Übernahmeverhandlungen woanders. British Sky Broadcasting könne, so ein Sprecher des Unternehmens, auch organisch ohne weiteres wachsen. Zudem sei man Zukäufen gegenüber vorsichtig. Der Kaufpreis für die britische Sparte sollte Berichten zu Folge rund 500 Mio. Britische Pfund, etwa 557 Mio. Euro, betragen. Dieser Wert wurde allerdings von keinem der Verhandlungspartner bestätigt. 

Für Tiscali zieht sich nun die Schlinge enger. Der Verkauf der britischen Sparte hätte dem italienischen Unternehmen die Chance gegeben, die Verschuldung von derzeit rund 500 Mio. Euro zu reduzieren. Nun sollen Gespräche mit Banken, vor allem mit JP Morgan und Intesa Sanpaolo, eine neue Lösung bringen. Laut Presseberichten strebe Tiscali eine Stundung der Zinszahlungen an. Ob dies allerdings gelingt und ob entsprechende Zugeständnisse das Unternehmen mehr als ein paar Monate retten können, gilt in der Branche allerdings bisher als fraglich. Tiscali verfügt in Italien über einen Marktanteil von rund fünf Prozent und ist damit vermutlich, im Vergleich zu Wettbewerbern wie Telecom Italia und Vodafone, zu klein, um ohne große Investitionen weiter wachsen zu können. (kat/rem)