Time Warners soziale Ader

Freitag, 14. März 2008 um 13:04

Time Warners TV-Produktionsgeschäft entwickelte sich ebenfalls positiv. Die Gewinne der Einheit wuchsen um 46 Prozent, während die Umsätze um 13 Prozent stiegen. Dabei profitierte die Einheit unter anderem vom Kinohit „I Am Legend“ mit Will Smith. Die Online-Einheit AOL, die heute die Übernahme des Online-Marketingspezialisten buy.at bekannt gab, konnte ihre Gewinne um 29 Prozent steigern, obwohl sich die Umsatzerlöse um 32 Prozent rückläufig entwickelten. So verlor AOL weitere 740.000 Dialup-Internetzugangskunden, womit AOL das Jahr 2007 mit 9,3 Mio. Zugangskunden beendete.

Für das somit abgeschlossene Geschäftsjahr 2007 meldet AOL einen Umsatzanstieg auf 46,48 Mrd. Dollar, was einem Zuwachs von sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Nettogewinn schrumpfte auf Jahressicht auf 4,39 Mrd. Dollar oder 1,17 Dollar je Aktie, nach einem Plus von 6,55 Mrd. Dollar oder 1,55 Dollar je Aktie in 2006.

Markt und Wettbewerb

Zahlreiche Konkurrenten wollen dem US-Medienkonzern Marktanteile abringen. Im Medien-, Verlags- und TV-Geschäft konkurriert Time Warner unter anderem mit den Unternehmen Viacom, CBS Corporation, News Corporation, Walt Disney Company, DirecTV und NBC Universal.

Im Internetzugangsgeschäft stritt sich Time Warner in der Vergangenheit mit EarthLink und United Online um neue Kunden. Vor allem in Sachen Internetzugangsservices konnte die aus der Fusion von Juno Online und NetZero hervorgegangene United Online in den letzten Jahren Erfolge feiern. Mit seinem teilweise kostenlosen, werbefinanziertem Zugangsangebot und einem Discount-Zugang konnte United Online in den vergangenen Jahren zahlreiche neue Kunden hinzugewinnen. Inzwischen bieten aber auch andere Unternehmen wie EarthLink und Google einen kostenlosen Internetzugangsdienst via Funk an.

Mit seinem Zugangsdienst MSN geht der Redmonder Softwarekonzern Microsoft auf Kundenfang, konnte sich aber bislang nicht gegen AOL durchsetzen. Gleichzeitig ist das Unternehmen mit einem gleichnamigen Portal auch im Internet präsent.

Um Werbekunden und Online-Shopper konkurriert AOL nicht zuletzt mit dem Branchenprimus Yahoo, sondern auch mit anderen führenden Web-Portalen wie mit Google, IAC und eBay. Durch die starke Ausdehnung im Online-Werbesegment steht AOL immer stärker im Wettbewerb mit Google und Yahoo. Durch die Übernahme von Bebo konkurriert AOL inzwischen auch im Bereich Social-Networking mit MySpace.com und Facebook um neue Nutzer.

Ausblick

Für das laufende Jahr 2008 erwartet Time Warner nunmehr einen Nettogewinn von 1,07 bis 1,11 Dollar je Aktie. Analysten rechnen diesbezüglich mit Einnahmen von 47,84 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,10 Dollar je Aktie.

Im nachfolgenden Jahr 2009 sollen die Erlöse dann auf 50 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 1,26 Dollar je Anteil klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Infolge der jüngsten Übernahme wurden Time Warner-Anteile leichter bei rund 14,5 Dollar gehandelt. Damit ergibt sich derzeit ein Börsenwert von 51,9 Mrd. US-Dollar für den US-Medienkonzern. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2008 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 13. Gleichzeitig wird Time Warner mit einem 1,1-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die Analysten des Hauses UBS stuften Time Warner-Anteile Mitte Februar von „neutral“ auf „kaufen“ nach oben. Die UBS-Experten reduzierten allerdings ihr Kursziel für den Wert von 19 auf 21 Dollar. Time Warner konzentriere sich auf die Verbesserung der Strukturen und implementiere eine effektive Kostenkontrolle. Dies könnte sich positiv auf den Aktienkurs im laufenden Jahr auswirken, glauben die UBS-Experten. Die bevorstehende Trennung von AOL könnte sich zudem positiv auf das Kerngeschäft von Time Warner auswirken. Damit könne sich Time Warner künftig stärker auf das Content-Geschäft konzentrieren, argumentieren die Investmentbanker. Das Abwärtspotential bei Time Warner erachten die Analysten hingegen als gering, nachdem der Aktienkurs in den letzten Monaten bereits deutlich gesunken ist. Für das Jahr 2009 sehen die Analysten einen Gewinn von 1,22 Dollar je Aktie bei Time Warner.

Anfang Februar meldeten sich bereits die Experten bei der Credit Suisse zu Wort und bekräftigen nochmals ihre „neutrale“ Haltung gegenüber Time Warner-Papiere. Die Analysten sehen dabei ein Kursziel von 20 Dollar für den Wert. Insgesamt sind die Investmentbanker allerdings etwas pessimistischer, was die Zukunft angeht. Die Analysten glauben, dass weder die Abspaltung des Kabelgeschäfts, noch die Aufspaltung von AOL einen Mehrwert für Time Warner Aktionäre generieren wird.

Mitte Januar äußerten sich bereits die Analysten der Deutsche Bank Securities zu dem Wert. Die Analysten empfehlen Anlegern Time Warner-Anteile mit einem Kursziel von 26 Dollar weiter zu kaufen.

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