The Social Chain Group: Was hinter der Social Commerce - Plattform steckt, die aus Lumaland hervorging

Social Chain Group - Aktie: Geschäftsmodell und Historie

Am 21. Juni 2019 teilte die Lumaland AG mit, im Rahmen einer Kapitalerhöhung die „The Social Chain Group AG“ mit Sitz in Berlin zu übernehmen. Dazu wurde die Wonista GmbH mit Sitz in Hofheim am Taunus in die Lumaland AG eingebracht.

Lumaland war bereits börsennotiert und entstand 2017 aus der Pütz Vermögensverwaltung AG, die wiederum von der privaten Beteiligungsholding WAOW Group aus Berlin kontrolliert wurde, die von Wanja S. Oberhof gegründet wurde.

Ziel war es ursprünglich, sich unter dem neuen Namen Lumaland AG auf den Online-Handel im Bereich „Home & Living“ zu konzentrieren. Dazu wurden einige Unternehmen im Vorfeld zugekauft.

In den kommenden Jahren sollte die Lumaland AG über Akquisitionen zu einer der führenden E-Commerce Plattformen im Bereich Schlafwelten positioniert werden, auch wollte man in die USA expandieren, doch daraus wurde nichts.

Die Gesellschafterin der Wonista GmbH erhielt seinerzeit im Rahmen der Sachkapitalerhöhung 210.000 neue Lumaland-Aktien zum Ausgabebetrag von je 15,54 Euro unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre.

Zusätzlich wurde wird die am 29. März 2019 beschlossene Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen aus dem Genehmigten Kapital um 141.616 Euro auf 2.974.949 Euro erhöht. Der Bezugspreis betrug seinerzeit 13 Euro.

Die Lumaland AG erwarb zudem sämtliche Aktien an der The Social Chain Group AG im Wege einer von der Hauptversammlung beschlossenen Sachkapitalerhöhung gegen Ausgabe von ca. 5,85 Millionen neuen Lumaland-Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre.

Der gebotene Transaktionspreis in Höhe von ca. 91 Mio. Euro für 100 Prozent der Anteile an der The Social Chain Group AG entsprach einem Preis von 15,54 Euro, was einem Aufschlag von ungefähr 134 Prozent der Lumaland-Aktie der letzten drei Monate entsprach.

Dies kam einem Umtauschverhältnis von etwa 1:1,8 für die Lumaland AG und der The Social Chain Group AG gleich. Hinter der Social Chain AG steckt der Medienunternehmer Georg Kofler, der bereits die Sender Prosieben und Premiere mit aufbaute.

Hauptsitz der Social Chain AG ist Berlin mit weiteren Standorten in Manchester, London, New York und München. Neben Kofler gehören auch Holger Hansen, Wanja S. Oberhof und Steven Bartlett zu den Gründern.

Das Unternehmen will mit einem Netzwerk aus Influencern und Followern eigene Produkte im Netz vertrieben und Marken aufbauen, so das Geschäftsmodell der ehemaligen Lumaland AG.

Die Social Chain AG tritt damit in einen Markt ein, der bereits von großen Plattformen wie Amazon, eBay, Meta Platforms (Facebook, Instagram und WhatsApp), Snap und TikTok etc. bestückt ist.

Heute meldete das Unternehmen vorläufige Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2021. Demnach soll der Unternehmensumsatz der Social Chain AG (ISIN: DE000A1YC996) auf rund 620 Mio. Euro gestiegen sein.

Das bereinigte EBITDA soll mehr als 20 Mio. Euro und das Pro-forma EBITDA rund sieben Mio. Euro betragen, wobei die EBITDA-Marge dann bei mageren ein Prozent liegen würde. Angaben zum Nettoergebnis machte man unterdessen nicht.

Mit niedrigen Margen hat auch der E-Commerce Gigant und Kontrahent Amazon.com Inc. zu kämpfen, der ohne seine Cloud Computing Unit AWS Verluste schreiben würde.

„Die Social Chain AG ist solide profitabel - auch vor der Adjustierung der Sondereffekte", sagt CEO Wanja S. Oberhof. An dieser Aussage kann man durchaus Zweifel haben.

Im Geschäftsjahr 2020 wies das Unternehmen einen Verlust von 25,7 Mio. Euro aus (Vorjahr: 27,5 Mio. Euro). Der operative Cash-Flow betrug indes minus 24,7 Mio. Euro und verschlechterte sich damit zum Vorjahr mit minus 10,3 Mio. Euro deutlich.